Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Nuß

Nuß

, f.

eine Schalenfrucht

I häufig als Abgabe und Reichnis und als Gegenstand von Kaufverträgen
  • daz lechen ... gilt 2 saeum nusz und 1 vasnacht hůn und dem amptman 1 meczen nusz 
    1393 Bayern/FschrSpindler 235
  • sont [die banwarten] ouch hüten ûber allen ban kornes unn wines, der nusse unn howes, untz iegeliches in kunt
    14. Jh.? Hanauer,Constd'Alsace 284
  • es ist als ferre komen, das eyner clagt an eyn andern und zucht damyt off nach sins buchs lut vor vier virntzal nuß jerlicher gulten
    1445/75 Erler,NeustadtWeinstr. I 77
  • diß sint die win zinß: ... 2 fiertel nùsse 
    1474 RappoltsteinUB. V 26
  • sol der keller, wenn er zů hoff wyl, ... mytt im bryngen nuss ald byren ald ander dyng
    2. Hälfte 15. Jh. Alemannia 9 (1881) 9
  • 1 symmern nüß gefallet alle jare ... zu sinse, gehoret dem huber zu
    15. Jh. PfälzW. I 241
  • P. ... hefft gesacht: ich hebe H.t.G. appelen vnd noete verkoifft
    1538 DuisbNotgerProt. 61
  • epfel, birn, nüß die zehent manne voll
    1610 SchriesheimW. 245
  • hat der pfarrer den kleinen zehenten alhir allein zu genißen. darin seind gerechnet rüben, graut, öpfel, bürn, nüß, gänß
    1694 KirchheimW. 62
II als Erinnerungsgabe
  • ain [neuer] maister ... soll ... den maistern des fleischhackher hanndtwerchs, so woll auch ieren weibern das gewöhnnliche maistermall ... vnnd zu khonnfftiger gedechtnus ieren khindtern ain halben meczen haßlnus vnnd souill wallische nus, wie von alter her gebreüchig gewesst, oder da er die malzeit vnnd nuß ... nit außrichten ... woltte, darfür zwölff gulden geben
    1600 EferdingRQ. 85
  • 20 pfennig für nüsß, so der schiefferdeckher, als er den kirchturn bestiegen, vnder die jungen ausgeworfen
    1692 Fischer,FrkHdw. 94
  • für nüsse und kugeln, die beim gerichtlichen fluhrzuge unter die jugend bei den gränzsteinen geworfen worden 1 rthlr. 4 ggr.
    1806 MittErfurt 14 (1890) 109
III als Pfand beim Eheversprechen
  • habe ... M. sy angredt vor einem tisch voll lüthen, vier nus in der hand ghan und gseit: Vereny wen du mich zur eh wilt haben, so büt mir din hand und nim die nuß 
    1618 SchweizArchVk. 16 (1912) 101
IV bildhaft beim Frondienst
  • soll der pflüge gohn, also dz ein krey ein nuß ißet vff dem rade, oder soll fahren alß er vff seinem ackher fardt
    1513 Alsatia 1854/55 S. 76
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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