Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Nutz/nutzen

Nutz

, m., auch f., Nutzen, m., auch f., Nütze, f., m.

ahd. nuz m., nuzzī f., mhd. nutz m. (mit Umlaut in flektierten Formen), nütze f., mnd. nut f., auch m. u. n., nütte m., mnl. nut m., f.?, afries. nett(e) f., ae. nytt f.; im Mnd. sind die Belege nicht immer sicher von Nüt zu trennen; die allgemeinsprachliche Bed. gewinnt ihren besonderen rechtlichen Gehalt erst aus dem jeweiligen Kontext, daher sind die Bedd. offen zueinander

I materieller oder immaterieller, gegebenenfalls auch unrechtmäßig erworbener Vorteil, den j. durch den Besitz und Gebrauch einer Sache hat oder durch das Recht, Leistungen anderer in Anspruch zu nehmen
  • æfre he mæig findan, on ðam he mæig nyt beon ⁊ ða nytte don, ðe him fystan scylan [immer kann er (Vogt) entdecken, woran er nützlich sein und solche nützlichen Verrichtungen ausführen kann, welche ihm helfen werden] 
    um 1020/30 Liebermann,AgsG. 454
  • be gesceadwisan gerefan: ... a he mæig findan, hwæt he mæig on byrig betan ... oððe hus godian ... oððe synnes sum ðing ðe to nyte mæge [von einem klugen Amtmann (eines Edelgutes): ... immer kann er entdecken, was er im Domänengehöft bessern kann ... entweder Häuser ausbessern ... oder immer(?) etwas, was zu Nutzen (sein) kann] 
    um 1020/30 Liebermann,AgsG. 455
  • duve oder rof, de men under eme vint, dat scal de richtere behalden under eme jar unde dach, of sek dar binnen neman na rechte dar to ne tut, de richtere keret it in sine nut 
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. II 31 § 2
  • de man ne misse dut nicht, of he sines gebures ve mit sineme indrift unde des morgenes ut drift, deste he is nict versake unde nenen nut dar af neme
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. III 37 § 3
  • wante sie [unmündige Kinder] zu iren jaren chomen, so sal her [Vormund] iz [herwete] in wider geben; dar zu al ir gut; her ne kunne sie bereiten, war her iz in ir nutz gekeret habe oder iz ime mit roube oder van ungelucke unde ane sine scult gelosit si
    1261 Ssp.(Eckh.2)LR. I 23 § 1
  • wan ez dem herren an sinen nvtz get, so sol die vrteil siner manne einr sprechen
    um 1275 Schwsp.(L.) Lehnr. Art. 115 c
  • du hast genomen silber vnd gewant wider recht vnd wider meinen willen vnd woltest daz an deinen nutz han gelæit
    1275/76 Königebuch/Dsp.(Eckh.1971) S. 182
  • da sy, vnd ihr nachkhommen denselben hof ... wol pauen moͤgen dem kloster ze nuz, vnd fromb, wie sie woͤllen
    1289 Bergmann,München Urk. 2
  • daz sie triwe trager wæren und schirmar des selben gůthes zu nuͥze und zu vrum der hilegen vrawn
    1293 WirtUB. X 197
  • verkouft durch sins gemeinen nutz und notdurft willen
    1299 BaselUB. III 264
  • von des vater kinden der neste sol muͤntbar werden der weysen ane sinen notz in allen dingen als lange, biz sie zuͤ irn jarn kumment
    13./14. Jh. Kohler-Koehne,Worms 25
  • auͤch sullent sie [Bischof und Ratsherren] ander dage do siczen, ob eß not duͤt, duͤrch not und notz der stat und frieden zuͤ rechtem der burger
    13./14. Jh. Kohler-Koehne,Worms 36
  • dat wi hebben vorkoft ... eneme borghere ... rente tvehundert marc ... umme dre unde twintich hundert marc ... de wi in user stades nůt hebben ghekert to ses iaren
    1317 Strals.2.StB. 36
  • wir, L. ... roͤmischer chunich ... tůn chunt ... daz wir zů den edeln mannen J. und G. ... gegeben haben nutz unser juden zů V.
    1324 VillingenStR. 17
  • der stat gemeinen nucz 
    1328 BrünnRQ. 404
  • wier [Kg.] W. ... haben angesehen, daz ... her ... schol ... besargen allez daz, daz seinen undertanen czu gemeinem und auch czu aigem nucz chomen mag
    um 1330 BrünnRQ. 377
  • dat E. O. den vryen stol besitten solde to des greven ande des stades nůt ande behoef
    1335 DortmStat. 98
  • so gebe wir den ... burgern ... den werder ... mit allem nutcze vnd vruchtekeyt ... is sy an acker wysen, weyde ... holze vnd an wassirn ... allerleye czu haben ... vnd yn eren nutcz czu keren. vnd czu wenden alz is yn aller beest vnd nutczlich mag bekommen
    1336 CDPruss. II 208
  • sullen dasselb malgelt an irer stat rinckmur und nutze wenden und cheren
    1346 FriedbergUB. I 149
  • das dy vire houptlute in dem wicbilde tun sullen, was sy wollen durch des landis nucz und not
    1349 CDSiles. 27 S. 170
  • ne kumt dar binnen neman, de sich dar tu [Erbschaft] ten moghe mit rechte, so kere dat de voghet in sine nut 
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. I 1 § 58
  • wir ... sein ... durch gemainen nutz und nôtdurft armer und reicher uberain chomen umb das ungelt
    1352 EgerStG. 28
  • swaz si oͧch der marchtheuser geniezzen mugen mit zinsen oder mit diensten, daz sullen si unserr stat ze P. an legen ze nutz und ze pezzerung
    1353 BadenArgUrk. I 30
  • durch frid, nutzes vnd gemaches willen vnserr land vnd läwt
    1354 Kurz,AlbrLahm. 370
  • der stete noit, nutz und urbar
    1357 FriedbergUB. I 212
  • claget man zcu eyner fruwen umbe gute, dy sy had geburget ane oren man, unde ist doch an or beyder nucz komen, unde ist der man doheyme, he mag sine fruwen hinder sich zcin firczen tage unde nicht mer
    nach 1358 Rb.n.Dist. III 9 Dist. 10
  • der stap mit den ingesigeln und briefe-zeichin sal zůgeantwurtit werdin des hofis kantzelir in sinen nůtz zů kerin, wie iz yme selbir fugit
    um 1360 GoldBulle 143
  • die guͤter desselben, der ze verdampnen ist, schuͤllen ... behalten werden zu nuͤcz der vorgedachten chirichen
    1363 (lat. Vorlage von 1243) SPöltenUB. I 56
  • ensullen dasselbe an keynen andern nutz noch urber keren noch belegen
    1365 TrierWQ. 355
  • das der rat vnd nicht der richter dye selben gesworn amptlewte czu seczen hat durch eynes gemeynes nuczes willen
    vor 1368 IglauOberhof 149
  • nuz ind urber der gemeinre stat
    1372 Köln/Keutgen,Urk. 227
  • er [der Richter] schol auch fleissig sein, waz der merer taͤil des ratz der stat zu nutz erfunde und aufsetzt, daz er es dapei behab
    1376 PettauStR. Art. 68
  • dezselben geldez wir unz selber underwunnden haben in vormuͤndeschaft denselben unmundygen kindern czuͤ nucze und czuͤ vromen
    1378/1404 FreibergStB. 272
  • vmb uͤrber nůts inde beste vnser buͤrger
    1387 Aachen/NrhAnn. 28/29 (1876) 86
  • gentzlich gewert und bezalt hant in gezaltten baren phennigen, und die wir in uͥnser schinberen nutze und notdurft bekert haben
    1397/98 SaanenLschStat. 20
  • vir sunderliche stucke, die zu dem gemeinen nuze gehorin. das erste ist das maz
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 265
  • vnd ein anderr bedoͤrft dez wol, vnd gaͤb dem der ez hiet etzwas von willen mer dar vmb dann ez wert waͤr, durch seiner notduͤrft willen vnd nutzes den er da von hiet, daz moͤcht der mensch nemen an suͤnd
    2. Hälfte 14. Jh.? BerthRechtssumme 1358
  • waz dar ap ghevalt, dat scal man keren in der stade nutze 
    14. Jh. Neumann,MagdebW. 1
  • ez schol auch daz gotshaus im jar drev taiding haben an vodrung vnd an nutz [lat. Text von 1191: absque omni exactione et lucro] 
    14. Jh. OÖUB. II 430
  • wil er ez [das Bußgeld] dann in der zeit niht nemen noch enpfahen, so sol der richter daz selb swaz aufgesetzet ist zu seinem nutz und in sein gewalt ziehen
    14. Jh. WienerNeustadtStR. 237
  • hie merket die gesecze von ... den cappen: ... auch wellen wir, daz kein vnser purger noch purgerinne noch ir kinder kein kappen von golde noch von silbere tragen schol danne mit einem porten, der dreyer twerchen vinger prait sei on geverde. wer sie aber praiter vnd anders truege ..., die cappe scholl dem geuallen an der stat nucz 
    1400 Siegl,Eger 57
  • M.: wie offte sal man geschos nemen? G.: ... alzo offte alzo is not wirt zu der gemeyne nütcz (de muneribus et honoribus l. estimacionem in fine [Dig. 50,4,16])
    um 1400 LiegnitzStRb. 67
  • wopen smede die sollen durch recht ir bawermol in der stat habin, schossen und wachen noch der stat recht. keyne czeche sollen sie habin. wenne worumme: ir amachte seint nicht gesaczt zu der gemeyne nütcz 
    um 1400 LiegnitzStRb. 79
  • so soll err aberr verfallen sein funf margk statwerung vnd das selbig sol man als an der stat nutz legen
    1403/39 OfenStR.(Mollay) Art. 35
  • das aber dasselb gelt der schuel ze nutz angelegt werde
    1405 Schrötter,ÖStaatsr. IV 328
  • des erstenn söll der amma ... schwere des lantz nutz 
    AppenzLB. 1409 Art. 1
  • [Forderung,] das in auch die ... apte und convente bruckengelte geben solten, wann das zu einem gemeinen nutze gehorte
    1411 HeidelbStR. 1107
  • sweren ... der statt ... gantz truͥw vnd warheit ze leistend, iren schaden beyde nachtes vnd tages ze wendend vnd iren nutz zefuͥrderenn
    1415 BruggStR. 25
  • die burgermeyster mit sijnen ghesellen sullen oick toe sien omb ghemeyne nut ind orber
    1426/40 KleveStR. Art. 22
  • soe sal he dat oen weder gheven, daer toe all oir guet, dat hij inder kijnderen nut nyet ghekeert en heeft
    1426/40 KleveStR. Art. 69
  • want tgeghen oen wordt drierleyd waen. then irsten moedet men, dat hij der tueginghe nut hebbe, daer omb wordt hij verleghet
    1426/40 KleveStR. 317
  • ind ghemeyen nut gheet voir sunderlicke nut 
    1426/40 KleveStR. Art. 434
  • [der Landammann] sol dann schweren zu gott ... vnnsers landes nutz vnnd er, vnd vnsern schaden ze warnen vnd ze wenden vnd vnser nutz vnd er ze fürdern
    1448 GlarusLB. 131
  • keiner vnder zwoͤlf iaren mag zúgsame geben noch mag im oder anderer lúten nútz oder schad sin vnd mag oͮch der staͮtt recht nit brechen
    Mitte 15. Jh. BremgartenStR. 21
  • umb der schinberlichen und offenberlichen nütz, ere und frommen willen, der dem obgenanten ... hertzog P. ... entsteen ... wirdet
    1452 Weinheim 392
  • ayn iegklicher techan und tumherr inwenig dryen monatt noch gerwlicher uberkomung techaney anttwurte ayn cappen von sammett oder seyden in werde funffundzwantzig rinscher gulden zum minsten. so aber der custer und schulherr uffgenommen und iro personat uberkommen werden, sullen sy auch ... cappen von zwanzig rinschen gulden anttwurten ... so aber ayn vicari oder altarista von nwem uffgenommen wirt, der sey schuldig umb den selben nuttz funff rinsch gulden, welche dann durch ayn custer gesamlett ... werden, als lang bisz so vill gesamlet ... sey, ayn cappen zekouffen
    um 1460 Ellwangen/WürtGQ. X 101
  • da ma I. toe keysere sette, dat was alle dae wralde nette, hwant hi al wse riocht gette [als man J. zum Kaiser einsetzte, war das der ganzen Welt zum Nutzen, denn er glich all unsere Rechte aus] 
    1464 (Hs.) WesterlauwersR. I 66
  • von dem naturlichen gesecz hat den ursprung menschlichs gesecz, dasselb denn mer gerecht ist so es dem natürlichen gesecz mer geleichet, und das ist wandelpär nach gelegenhait und notdurfft des gemainen nüczes 
    1466 Brinkhus,BayrFürstenspiegel. 158
  • enen garden buten s. J.'s porten ... to nůth unde behoff
    1469 RigaErbb. 112
  • zu seynen besundern forteill unde nutz unde keigen ym zu schaden vorgenomen
    1474 PössneckSchSpr. I 211
  • von entlehenter habe inen beden zu nutz vnd frommen. vnd der verpflicht des schadens derselben. allein so der auß vornemlichem geuerde vnd verschuldung beschiht
    NürnbRef.(1479/84) 24, 2
  • in soll ... befolhen sein, ... was ain gemain nutz und notdurft antrift, strenglich ... zůhandthaben
    1481/83 NördlingenStR. 155
  • ick ... love deme vorgnanten ... abbete ... de guder vorgnant ome nicht to entfromden und unß der nudt an anders neynen heren wenden willen
    1484 BergeUB. 327
  • er mag auch zů nutz vnd brauch: das kraut vnd groͤnen wald brauchen
    1494 LibriFeud.(Pflantzm.) [47]
  • das solich [Handwerks-] ordnungen wider vnser statt vnd den gemeinen nutz nit syen
    1503 FreiburgÜStB. 5
  • nach dem wir aber auss vnser furstenlicher oberkeit das recht vnd gemeinenn nucz zu fuͤrdernn ... geneygt sindt
    1507 BambHGO. Vorrede
  • von ersten, das sollich gewonheit menschlicher vernunfft nit widerwertig, sonder auff gůt sitlich vrsachen gegründet, auch gemainem nutz ersprießlich [sei]
    Layensp. 1509 G 2v
  • jn sulken vellen [Notwehr ohne Zeugen] is antoseende ..., welker deel ok vth vorghanden geschychten meer gelovens, orsake, bewegynge, vordels edder nůttes hebben moge, den anderen an deme orde, alse de daͤt gescheen is, to ... benoͤdigen
    1510 BambHGO.(Barkhusen) Art. 169
  • das diese ordnůng wider den gemainen nůtz sey, erscheint aůs dem das sy allain der bůrgerstůben nůzt, die ire kinder dardůrch desser höher ... verheůraten mügen
    1515 Augsburg/J. Rogge, Für den Gemeinen Nutzen (Tübingen 1996) 205
  • in gemeyne nutt oirber ind profyet der seluer stadt
    1518 DuisburgStR. Präambel
  • was umb gemains nutz willen gebawen ist, als rat- und tantzheuser, mercte und dergleichen
    1521 WindsheimRef. 92
  • zu gemeiner stat und des gantzen haufen nutz und notturft
    1525 ArchUFrk. 36 (1893) 72
  • wer si [Pfauen und Tauben] irem herren von seines nutz wegen darüber vorhellt, der ist nicht ôn straf
    1528 ZeigerLRb. 240
  • weer in unseren ämbtern oder gemaines nutz handlung ist der hat entschuldigung der gerhabschaft
    1528 ZeigerLRb. 437
  • wann nymandt gezimpt, wider ein gemeinen nutz den vbellthattern jre bossheit decken zu hellffenn, die den vnschulldigen menschen zu nachteill komen mogen
    1532 CCC. Art. 31
  • die zeugen sollen schweren einen eidt ... daß sie ... die warheit ... woͤllen sagen ... vnnd nicht lassen, weder vmb gaab, schencke, nutz, haß, freundschafft
    1534 MainzUGO.(Saur) 8v
  • um besserung steg und weg, och zuo furderung gmanes nutzes, damit des richs strassen in dem dorf R. widerum nach altem bruch geoffenbaret, so dan ain zit har durch vortail und aignen nutz inhaimsch gemacht
    1534 SGallenOffn. I 33
  • einer statt amptleute odder schaffner des gemeynen nutz, genant fiscus
    1536 Gobler,GerProz. 131v
  • der herschaft zu fueg und nutz 
    1. Hälfte 16. Jh. Tirol/ÖW. V 523
  • eynen frigen uthgangk syns hußes ... vordan tho synem nutten und besten tho gebrucken
    1553 RigaErbb. 327
  • dem fraͤnckischen crays zu nutz und gut bewilligt
    1556 Moser,KreisAbsch. I 61
  • das die zeugen in aufrichtung der landtspreuchigen testament sovil weniger mit ainichen argwohn des eigen nutz beladen sein sollen
    1556/58 Walther,Trakt.(Ri.) 163
  • erleuchte personen, doctores der rechten, der artznei ... ritter, die ... dem gemeynen nutz vorsein, vnnd solcher ... personen eheliche gemahel, sollen nit vnrechtfertiger that berüchtiget, noch peinlich gefraget werden
    1558 Gobler,StatB. 140v
  • so mag ein gemeiner buͤrger ... einer stadt, inn der sachen eines gemeinen nutzes ... gezeugen, wo er der sachen seiner person, keinen besondern nutz hat
    1561 Rotschitz 38r
  • so behelt ... der beklagt solchen ... weingarten nutz vnd neußt den
    1562 Gobler,GerProz. 21v
  • dem burmeister ist zu untersagen, daß er bey annehmung der kuͤhe und schweine hirten ... nicht seinen eigenen nutz durch gaven, sondern daß gemeine beste suchen [soll]
    1562/77 LünebNGO. 380
  • hat sie aber nicht kinder, so mag sie ihr guth, dieweil sie guter vernunfft ... und unvorgeßen des gemeinen nuzes, ihrem ehemann ... wenden
    1567 ZittauStR. 117
  • daß jr das nit vmb lohn ... haß forcht, oder sonst vmb einiges nutz willen vnderlasset, noch zeugnuß saget
    TeutschForm. 1571 Bl. 61r
  • guͤter ... die er mir also bar zu danck bezalt, vnd ich dieselbige empfangen, vnd fuͤrter in meinen kuͤndlichen nutz gekert hab
    TeutschForm. 1571 Bl. 134v
  • in der sach, darumb ich zu einem zeugen gefordert bin ... wil ich ... nichts verhalten noch vnderlassen, weder auß freundschafft, feindtschafft, eygnen nutz, von lieb, neid, forcht, gabe odder eyniger anderer sache wegen
    TeutschForm. 1571 Bl. 113v
  • onser stats gemeen nutte ..., het sij aan renten nuttingen off guederen
    3. Viertel 16. Jh. KampenStROntw. 508
  • [man soll] in beschedigung oder verletzung wahrnehmen, ob der verdachten person aus feindschaft vorgehender traue oder gewartung einiger nutz zu der gedachten missethat ursach nehmen mocht
    1583 HadelnLR.(Pufendorf) V 2
  • alle habe vnd gut deren, so ohn eheliche erben, on allerley blutfreundschafft vnnd ohn testament absterben, stuͤrbt der stadt heim, vnd soll inn gemeinen nutz genohmen werden
    1583 SiebbLR. II 2 § 13
  • vorkoͤfft ock de moder uth nodtrofft ... van erem egen lande, unde wert dat gelt in alle erer nuͤtte angewendet, unde nimpt darna einen man wedder ... so mach se van den ungedelden gude ... so vele in de stede nemen, alse dat landt werdt was
    1593 JütLow.3 I 29 § 6
  • soll ehr hinfüro mit ainer gemaind heben und legen, was mangel an dem weyer helffen bauen, und in nuz und in unnuz seyn
    1593 Allgäu/ZRG.2 Germ. 52 (1932) 337
  • die nachpaurn sollen alle wochen ... gehn auf die mietstat und der gmain nutz betrachten und den lohn setzen
    Ende 16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 751
  • daß alle die edl und unedl in markt G. gesessen dem gmainen nuz mit der burgerschaft tragen sollen, wer daß nit thuet, dem soll die gmain ein steken für die thier schlagen
    1604 NÖsterr./ÖW. VIII 934
  • stirbet die fraue ehe der manne vnd lest unberathene toͤchter, so soll der mann den toͤchtern die gerade zue nuz kehren
    1607 ChemnitzStat. 143
  • [Eid:] ihr sollet schweren, einen aydt zu gott ... daß ihr auff die articull im recht zugelassen, vnnd in der gantzen sachen ... woͤllend sagen ... die warheit ... vnd gefragt werdent zu sagen, vnd daß nit vnderlassen, vmb einige schenck, gab, nutz, gunst ... oder anders ... daß erdencken moͤgte, ohne geverde
    FrkLGO. 1619 I 7
  • von seines bessern oder scheinbaren nutzes wegen, vnd habe das geldt gewendet in seinen kundigen nutzen 
    1624 Wehner,Obs. 530
  • ich schwere ... getreu und gewertig zu seyn wider alle menschen, deroselben nutz und frommen zu befördern
    1627 BöhmLO. F 59
  • wann sie dann dasselbe [Patent] vor nutz und heilsam befunden, wir auch ohne das unserer unterthanen nutzen und auffnehmen zu befoͤrdern geneigt
    1640 Sachsen/Wiesand 875
  • de ding vagt: ick begere noch ordel unde recht eenes echten deeling holsten rechts, wor ick hyr nich moͤgde op stahn thor nyt thor not, thor heren warf, un juw eegen bewarf
    1649 Seestern-Pauly 10
  • soll ... mehrers nicht alß vom hundert fünf ... gulden deß jahrs interesse ... gegeben ... werden ... es sei ... auch wegen fürgebenen grossen nutzens welchen der schuldner geschafft haben solle
    1654 NÖLO. II 5 § 1
  • durch vnnßers gemeinen lanndes nutz vnnd notturfft willen
    1662 SchwyzLB. 22
  • auß denen kürchensachen sol er ohne erlaubnuß ... nichts verändern laßen, viel weniger in seinen nutzen verwenden, alß alben, althärtücher
    1667 InstructioVillac.gymn. 130
  • der nutzen der gewitter ist mancherley: 1. gottlose und freche sünder zu straffen
    1719 MittGotha 1 (1897/98) 120
  • es ist die landes-fuͤrstliche regierung ... nichts anders als die oberste ... botmaͤßigkeit des ... landes-fuͤrsten ... welche von ihm ... auch uͤber das land selbst und dessen zugehoͤrige sachen zu erhaltung ... des gemeinen nutzens ... gebrauchet ... wird
    Seckendorff,Fürstenstaat (1737) 33
  • daß derjenige so die gemeine onera traget auch den gemeinschaftlichen nuzen ... zu geniessen habe
    1753 Chorinsky,Mat. IV 146
  • die treue verbindet den unterthan, bey aller gelegenheit seines herrn nutzen zu befoͤrdern
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 68
  • was den raubschuͤtzen zum wildschießen bewogen habe; ob er aus zorn ... oder ob er es aus nutzen, oder aus muthwillen gethan habe
    1783 Krünitz,Enzykl. 28 S. 126
  • wer seine untauglichkeit zur vormundschaft verhehlet, hat ... allen dem minderjaͤhrigen dadurch entstandenen schaden und entgangenen nutzen zu verantworten
    1811 ÖstABGB. § 202
  • wenn ohne geschaͤftsfuͤhrung eine sache zum nutzen eines anderen verwendet worden ist; so kann der eigenthuͤmer sie in natur, oder, wenn dieses nicht mehr geschehen kann, den werth verlangen, den sie zur zeit der verwendung gehabt hat, obgleich der nutzen in der folge vereitelt worden ist
    1811 ÖstABGB. § 1041
  • durch einen vertrag, vermoͤge dessen zwey oder mehrere personen einwilligen ... ihre sachen zum gemeinschaftlichen nutzen zu vereinigen, wird eine gesellschaft zu einem gemeinschaftlichen erwerbe errichtet
    1811 ÖstABGB. § 1175
  • wellen der keynes lossen wider durch lip noch durch leydt fruntschaft, ader fintschafft, gunst vngunst gobe ader notcz noch durch keyner ander sachen willen
    oJ. KrakauZftO. 95
II
konkrete Nutzung, Gebrauch sowie das Anrecht darauf; häufig in mehrgliedrigen Pertinenzformeln, die alle rechtlichen und wirtschaftlichen Bestandteile einer verkauften Sache bezeichnen; auch in Wendungen wie Nutz und Gewere die Nutzherrschaft über eine Sache (Nutzgewähr), in Nutz und Geld/Gülte zu Nutzung und Gewinn; zur Wendung: mit aller Schlacht Nutz, die bei Eigentums- u. Besitzübertragung einer Immobilie gebräuchlich war und alle mit dieser verbundenen Rechte sowie Bestandteile und auch Zubehör meint, vgl. W. van Iterson/ZRG.2 Germ. 84 (1967) 310-329
  • er wóla iz al bitháta, thaz er mit thíu nan wíhta, joh gáb uns ouh zi núzzi thésan selbon púzzi
    um 868 Otfrid5 II 14, 33
  • hundteontig hy him selfum to nytte dydon
    Ende 9. Jh. Beda/EETS. OS. 95/96 S. 304
  • swe dat in nut unde in gelde hevet unde den tins dar ut nimt ... de hevet de gewere dar an
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)Lehnr. 14 § 1
  • al hevet de man dat gut in sinen weren mit der nut, dar umme n'is sime herren de lenes gewere deste verner nicht
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)Lehnr. 38 § 2
  • swaz gůtes er in unserm gerichte het, des sol sich der rat und die rihterre underwinden, also dz ez in sin gewalt mit nuzze noh mit gewer niemer chome ee er den schaden gebezzere
    1251 FRBern. II 339
  • nâch des tôde vellet daz gût gar zu des hûses nutze 
    1264 DOrdStat. 53
  • J., C. vnde B. ... begaveden orre mvder oren hof mit aller nvt tu orme liebe
    1266/1325 HalleSchB. I 69
  • den klegere scal de herre wisen in de gewere des gudes, de er jenes was deme dat gut verdelet is de scal he halden ses weken ane nut unde ane gelt
    vor 1270 Ssp.(Eckh.2)Lehnr. 43 § 1
  • swie so er daz in nuͤtze vnd in gelte vnd den zins dar auz nimt ez sei weip oder man der hete die gewer dar an
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) Lehnr. Art. 42
  • vnd ist daz ein man ein leibgedinge gewinnet zwain leiben oder zů mer leiben vnd nennet er die leibe vnd beschaidet niht wlher nach dem leibe niezzen suͤll der ez in nutz vnd in gwer hat. vnd stirbet der selbe als vil leibe als er genennet hat die suͤllen alle mit ein ander daz gůt niezzen
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 36 § 3
  • hat ein man lehen von einem herren vnde wil er da mit rehte werben daz ez dem herren ledic nimer werden kan, der nit lehens erben hat, der sol ez lihen sim genoze, oder sim vber genoze, vnd sol im dar nah nvtz vnd gewer dar an gen
    um 1275 Schwsp.(L.) Lehnr. Art. 122
  • swaer ein aigen hie zu A. hat iar unde tak in nutze unde in gewer ane rehte wider sprache
    1276 AugsbStR. Art. 71 § 1
  • wir ... mitt allen iren zugehörden ... und mitt allen iren nutz und gerechtikeit verkoufft ... haben
    1278 FRBern. III 243
  • daz sie den nutz sulen han, die wile sie bedu leben
    1278 WirtUB. VIII 143
  • wer ain aigen in nucz und in gewer hat unversprochen dreissig iar ain iar und ain tag ... der sol das fürbas wol gerübet haben
    1278? ÖLR. Art. 27
  • sit mine maier heiten die liute gehabt in nutz und in gewer manek jar und tak, man solte si bi ir gewer lan beliben und solten in die liute dienen vur aigen
    1282 MGConst. III 557
  • nos ... curiam dictam W. ... cum omnibus eius attinenciis tam hominibus, quam aliis quibuscunque eius reditibus, qui vulgariter vocantur allerhande slaichte nut, vendidimus
    1291 WestfUB. III 747
  • ich ... han verchavft ... daz gvt ... als ichz vnd mein vater in nvtzz vnd in gewer gehabt haben fvr ein vriez aigen
    1295 München/MBoica XVIII 17
  • so sol der ... pischolf an den nutz treten des perchwerches und sol sich davon weren an dem silber
    1296 FreibergUB. II 4
  • dat zu dem irsten hant die scheffen vur voll geweist, dat man vnd ban, wasser wade, nutz ind vlutz, vundt vnd prundt, von dem himell nieder in den grunth ind den clockenclanck
    1298 Prüm/GrW. II 516
  • und ouch der von B. iemer sit und ouch noch den hof in nutz und in gewer het
    1299 Mohr,Cod. II 146
  • zwanzig march gůtes silbers ..., die wir ... suͥ bekeret hain in uͥnsern und in uͥnser wirtinne elichen nuz 
    1299 ZürichUB. VII 86
  • [sie] hebben verkofft ... eine hove ... mitt alle der nuth unde rechte, dat dartho hort an velde, an dorpe
    1300 HHildeshUB. III 616
  • swer dem andern sin læut in nimt, die er in nutz und in gewer hat gehabt, die sol er iem wider antwurten und sol im daz reht davon tůn
    1300 MGConst. IV 1221
  • der vatir ervit an den sůn beide nůze unde len
    Anf. 14. Jh. GörlitzLehnR. 83
  • daz wir haben verkůfet mit rehtem kůfe reht vnde redeliche alle die nücze, die wir haben solten
    1301 FürstenbUB. II 3
  • und uf der heiligen wisen mit allem irme nuze und rechte lihent und hant verlihen zum rehten erbelehen ... ane alle geverde
    1312 SpeyerUB. 208
  • dat wi ... hebbet vorkoft unse sesteyn punth gheldes ... mit aller slachten nut enen rechten kop deme rade to H.
    1317 HamelnUB. I 126
  • tho rechtem eghendom mit alleme rechte undhe mit aller nut im holte, in velde
    1322 LünebUB. I 176
  • dat gůt is use ... eyghen unde hebbent in nutte unde in gelde
    1325 HHalberstUB. III 273
  • dit niebroeck ... mit allen opcomminge, mit alle verual vnde mit allerslachter noet 
    1328 Nijhoff,Ged. I 234
  • der ich von in gaͤntzlich gewert bin mit gůten gezalten phfenningen, die in minen schimbaͤrlichen nûtz komen sint
    1331 EßlingenUB. I 299
  • mit bosche mit bome mit twighe ... mit allen goede, mit alreslachter nut ende mit allen recht
    1331 MnlWB. IV 2573
  • med al deme gude, med al deme rechte, med achtword, med aller slachte nud 
    1332 GöttingenUB. I 109
  • enne hof ... myt deme eghendome myt aller nvt, myt aller vriheit, myt alleme rechte vnde myt aldeme dat dar to hort an velde vnde ok an dorpe
    1332 IlsenburgUB. I 202
  • sechstu du hebbest in dinen weren, so vrag we an deme gude tu rechte were hebbe. so vintme, de it in nut unde in gelde hebbe
    um 1335 RichtstLR. 26 § 2
  • swer umb aigen an wirt gesprochen, daz er iar und tach pei nutz und pei gewer ist gesezzen, ... und daz bereden mag, der sol fuͤrbaz sein aigen ân all ansprach haben
    1340 MünchenStR.(Dirr) 317
  • swem ein pfant gesetzt wirt oder enpfolhen ze hingeben, der sol daz behalten ân gevaerd und chain nutz darab nemen. nuͤtzet er ez daruͤber, swaz ez dann erger wirt, ... daz sol er im geben
    1340 MünchenStR.(Dirr) 319
  • quindecim jugera cum dimidio propria terrae arabilis ... cum omnibus suis juribus et pertinentiis, silvis pascuis ac aliis, quae vulgariter dicuntur mid aller slachter nud 
    1340 WalkenriedUB. II 176
  • das sol in der lantfurst mit unserm gueten willen inantwurten und sullen das so lang in nucz und gewer haben unz wir si gerichten alles des des wir in sullen
    1341 SPöltenUB. I 338
  • ez sol ain iglich fraw, die bemorgengabt wirt, ... alle die gewer haben, die ir wirt gehabt hat an der morgengab, an daz der wirt der nuͤcz gewaltig sol sein, die weil er lebt
    BairLR. 1346 Art. 131
  • mit allerleyge nut an dorpen und an velden
    1346 MansfeldKlUB. 37
  • also mit ausgenomen worten daz ich die obgenanten zwen weingarten sol in nucz und in gewer inne haben unverkchumert unz an meinen tod, als margengab recht ist
    1349 SPöltenUB. I 419
  • eyn iclich man, der eygen gud sal besiczin jar und tag in nucze und in dinste ane alle ansprache
    1. Hälfte 14. Jh. KlKaiserr.(Munzel) II 90
  • de kerclen, plege, gulde, munte vnd alle nůd vnde rechticheit in deme lande zu B.
    1350/51 MecklUB. X 424
  • van alle den eyghendoem, die ich had an den huyse ... met al sijnre slachter nut 
    1354 GroningenUB. I 297
  • der ... ebdissen end convente tho nuͤtte ende tho der hant
    1357 ClarenbergUB. 92
  • ok scale wie ader use nakomelinghe dat dorp ... usem ordin ... to nut und to der hant losen
    1361 CDPolon.3 III 177
  • wir ... geantwuͤrten in auch den vorgenanten saͤtzz auz unser nuͤtz und gewer in ir nuͤtz und in ir gewer mit allen nuͤtzzen êrn rechten und diensten
    1364 OÖUB. VIII 189
  • dasselb guͤt mit allen ern nuͤtzen und rechten, als wiͤr das unversprochenlich in aigens nutz und gewer an alle erbvogtei inngehab
    1366 SPöltenUB. I 663
  • han ich verchauft ... mit allen andern eren nuczen und rechten, als wir das in aigens nucz und gewer unversprochnlich inngehabt ... haben
    1367 SPöltenUB. I 691
  • de stad tů M. ... schal ... mid aller ... vryheyt, nůt vnde neet ... blyuen by [der] ... stad tů Lubeke
    1370 LübUB. III 776
  • sich des gerůwelichen gebrůchen in nůtz der vůrgenanten gemeynen presentien
    1384 DChr. IV 1 S. 136
  • myd aller vryheyt unde rechtygheyt unde myt aller nut, also lyfghedynghes recht
    1384 SchleswHUSamml. I 266
  • darvmb haben sie nicht lehn recht, ab sie wol des gutes nuczunge haben, wenn das geschit offte das eyn man eyn gut in nucze habe, das dach eyn ander in geweren hat
    vor 1386 GlSächsLehnr. 352
  • wanne aber der, des die treuffe ist, furgibt, das die hoffstat, als vere treuffe valle, sein sey vnd czu seinem hauß gehöre, vnd die habe in nutze vnd gewere herbracht, als lange er des bedurffe, vnd das die trauffe czu recht daselbsten hinvallen schulle, vnd das er das selbesibent behalten wil so schol man im des rechten gestaten
    Ende 14. Jh. BambStR.(Parigger) 197, 2
  • ab der nucz des ackirs zcu libin vorgebin ... were, daz in keissirrechte heissit ususfructum ... und zcu dutsche der fruchte gebruchunge
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) III 102 § 1
  • in vnse were geantwerdet hebbet ere slot R. myt allerleie rechte gerichte nuͮd vnd myt allen tobehoringen ane gestlike vnd werltlike len
    1405 BrschwHzgUB. X 63
  • dat syn vader unde syn moder hebben gud gehad in nud unde in weren
    1409 DuderstadtUB. 155
  • wer auch den brif mit irm guten willen inne hat, vns damit mant, oder fuͤrbringt, der hat alle die recht in alle nuzs, als in selben obgenanten ist verschriben
    1414 Lori,BairBergr. 23
  • doch so ist das niessen, der nutz und der gebrúche der eicheln uff dem egenanten eichin holtz ... usgesetzt
    1415 SchlettstStR. 111
  • mit deme hove und mit der mollen to M. und mit aller tobehoringhe und slachter nut 
    1437 Westfalen/DOrdenUB. II 435
  • sein aygen gütel ... als er das pisss her in stiller nutz vnd gewer ersessen hat
    1445 Indersdorf I 284
  • welik kint sterft binnen sinen iaren, wat ime boret von sinem lengude, dat vorscult were, dat scal men antworden sinem erven, it ne si in des kindes nut komen
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. I 1 § 91
  • sulle das alzo halden iar vnd tag an nutze vnd an gelde vnd worten, vnd sal den genyss zu sampne halden, ap iss der ... hirre ... awss zyen wolde bynnen ior vnd tage
    Mitte 15. Jh. Weise d. Lehnr. 551
  • dieselb appellierend parthey, die habe vnd gut, darumb derselb rechtlich krieg spann vnd handel were, in gewalt, nutz oder gebrauch hette
    NürnbRef.(1479/84) X 4
  • dat men eyn ghud ses weken vnd eyn jar fredeliken sunder gewalt odder clagen in nut vnd in gelde gehat hebbe
    Anf. 15. Jh. Beweisung 364
  • wysent sy v.g.h. dat syn, vnd vort den man vnd den ban, vnd den nosse vnd den flosse, vnd den vont vnd den pront van deme hymmell in den gront
    1517? Eifel/GrW. II 593
  • usufructus heißt nutz, vnd ist so einer recht hatt sich zů gebrauchen farender habe, die zů nyessen on schaden des grundes
    1518 Klagsp.(Brant) 55r
  • die außzüg, die die haubtsach abstellen ... die nennt man in latein exceptiones peremtorias, alls wenn ... derhalben rechtlich nütz vnd gewoͤr ersessen ... ist
    1520 BairGO. 34v
  • verlure ... ein gärber ützit so ime wurde befolen zu gärben vnd er das über jaresfrist hinder im vngelöst hätte gehebt, sol darumb niemand haben zu antwurten. doch mit dem vorbehalt, daß der gärber mög bi sinem eid behalten, das solch verloren läder in sinen nutz mit sinem wüßen nit kommen sie, doch unß hierin minderung vnd merung je nach gelegenheit der käufen vorbehalten
    1535 Thun 12
  • gwalt, rechte stille nutz und gwehr
    1572 MünchenStR.(Auer) 253
  • darmit wittwen vnd weisen das ir ordenlich verwart zue nutz vnd wolfart erhalten vnd nichts daran verabsäumbt werde
    1587 WaldkirchStR. 12
  • wan ein guet ... verlassen wirdet ... auf mehr leib ... ob dise zu einer zeit in leben, so haben sie doch nit alle mit einander zugleich ... den nutz und gebrauch sondern einer nach den anderen
    1599 NÖLREntw. V 164 § 5
  • in solche grund-buͤcher sollen die besitzer der dienstbahren gruͤnd, an nutz und gewoͤhr geschrieben ... werden
    1679 TractIurIncorp. IV § 9
  • es waͤre denn die stadt ... von uns befreyet, auch dessen in ersessenem nutz und gebrauch
    1729 CAustr. IV 570
  • daß ... bisweilen aber zwey oder mehr um ein ... grund-stuck an nutz und gewoͤhr zu bringen seynd, und diese zwar entweder zugleich, oder neben einander, oder auf gesamte hand
    1752 Greneck 326
  • unter dem nutzen einer sache wird aller gebrauch verstanden, welchen jemand von derselben zu machen berechtigt ist
    1794 PreußALR. I 2 § 109
  • ein gut in nutz und guͤlt haben, bedeutet so viel, als dasselbe ruhig genießen, und alle nutzungen davon ziehn
    1803 RepRecht XI 142
III
Ertrag aus einer Nutzung, Zins, Frucht, Rente; mit Zahlenangaben: (mehrfacher) Jahresertrag
  • ist daz vihe tot in seiner gewalte an sein schult, daz sol er im niht gelten, er sol im aver den nutz geben den ez ergangen hat
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 52
  • des herre des lehen si sint, der sol si niezzen in der weise, also si im gelihen sint, vnd nevzzet er icht anders daz sol der herre chlagen, da er zerecht sol, den hoͤchsten nutz den er an in sol haben, sol er nennen ein vogt recht, als vil als im der von auf sei gesetzet; swaz er dar vber nutzet, daz ist vnreht
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 75 § 2
  • der rihter sol ir ir morgengabe antwvrten wider in ir gewalt vnd wil sis nit enbern, man mvͦz ir allen den nvtz wider geben den daz gvͦt die wile vergolten hat
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 20
  • das ich dien vroͧwen von G. han gegeben ze koͧfenne das gůt zu M. umb einlif mark mit allem dem rehte und mit allem dem nuzze 
    1291 BaselUB. III 4
  • vendit jus secandi ligna in silva villae K., quod jus vulgo vocatur eine halbe nutz 
    1291 Lang,RegBoica IV 495
  • daz ich han verkůfet sêsse nutze alles mins geltes an zehenden ... als ich ez noz und niezen môthe ze F.
    1292 HeiligkreuztalUB. I 32
  • swelich vnser burgere der der da phenninge wehsilt ... in einer andern stat di da komen uf sinen nutz, di uf dise munze geslagin sin. di sal also vil geben dem rathe als he lezet vor wehsle, wurden si her braht, swer si wehsilt
    um 1300 Förstemann,Nordhausen I 1 S. 63
  • chauft ein man einen nütz umb weinachten in einem paumgarten, daz dazselben jars darinne werden schol ... und geit seines guetes ein tail daran ... swie dem guet darnach geschiecht, es slach der schaur ... so muez er dem hingeber sein gut geben, wann, wer das gotes will, daz der kauf ein aphel ... möcht geben um ein phunt, so muez im dennoch der hingeber seinen chauf lazzen
    um 1300 WienStRb. Art. 73
  • heizzen wir den amitman, daz er dieselben nůzze und sture entwurtde graven O.
    1315 Bretten 739
  • daz die selben buͤrger ... guͤte und reht haben, nuͤtzen und niezzen suͤllen ... biz daz wir ... an dem riche in die sechsthalbe tusen pfunt haller geben ... den nuͤtz niht abe zu rechenne
    1317 SpeyerUB. 251
  • hebben sath ... vor eyn recht pant ... T., G. und B. mitten mannen vnde mit aller vrucht vnde nut vnde mitten ker[c]len
    1328 MecklUB. VII 564
  • dat hey alle dey nůt ande opcome, dey van der vryen grascap gevallen mach, half sal antworden deme greven ande half deme rade to D.
    1335 DortmStat. 98
  • ander silber, daz uf unsen bercwerken wirt funden, unde alle der nucz unde geniz, der dovon mag komen, der sal uns ... gancz gevallen
    1339 FreibergUB. II 8
  • was och vor biz her von nutzes und schare gefallen ist, die sollent ie der partyen volgen mit der almende
    1341 DOrdHessenUB. II 497
  • ouch sal er unser baghus und mulen da selbis haben, mit allem nutzen, der darabe uellet
    1343 Würdtwein,Subs. V 248
  • [hier: Einkünfte] auch seczen wir in zu rehtem pfande fuͤr die stet N., G. und die nuͤtz ze M.
    1349 FriedbergUB. I 172
  • daz si ... ufrichten ... sullen ... alle ir versezzenen sturen, cins vnd nutze 
    1351 EidgAbsch. I 268
  • sy dy urbor sullen inne haben ... mit allem nuze und mit allem geniesse
    1357 Wutke,SchlesBergb. I 49
  • wil yenir, deme daz erbe abe geclait wart, dornoch in rechtir czeit daz erbe lozin, desir der is irclait hat, endarf den nocz noch czyns an syme gelde nicht abe clagin
    1359/89 MagdebBresl. III 2 Kap. 76
  • das er und sein erben das in sacz weis darfur innhaben sullen und den obgenanten dienst davon nutzen und emphahen an allen abslag der nütze, als saczung recht ist
    1367 SPöltenUB. I 694
  • de rente, ghulde, nut edder neet des vorezechten sløtes
    1370 LübUB. III 777
  • [Verkauf:] das halzgerichte, dar zů alle unser nuͤcze, genise, gewanheit, friheit und recht
    1371 PaulinzelleUB. 249
  • gemeynlich mit allym nucze adir genys
    1376 BreslUB. 246
  • hat ain man ain marichfûter auf ains andern manns gût vnd ist daz aigen chrankch, daz es die nûcz nicht getragen mag an geuêr, hengt der her ain zins, so schol auch ener hengen ain marichfûter; lêt der herr halben zins, er sol halbs marichfûter lassen
    Ende 14. Jh.? SteirLl. Art. 105
  • auch geschiecht wůcher dy sund, wann der mensch etwas leihet seinem naͤchsten durch gots willen, vnd jn lieb vnd frevntschaft dem nächsten vmb sunst, vnd darumb kainen nutz anders begert denn dye lieben vnd friuntschafft des nachsten
    2. Hälfte 14. Jh.? BerthRechtssumme 2294
  • mit aller zuo gehörd ... also das die selben nütz und frücht so von demselben zehenden ... geben werden
    1409 ToggenburgArch. 17
  • nemen wir dan einchen frommen oder notze in dem felde, das sullen die des frunde daby weren glich teilen
    1422 Wetterau/ArchHessG.2 3 (1904) 207
  • die nütz und die rent
    1450 SchrBodensee 14 (1885) 35
  • alle zinse, nutze, sture, gulte, bůßen und beßerungen und zufelle
    1461 FarnsburgUrb. 74
  • [der überlebende Ehegatte] mag auch die ligenden gütter die blůmen und nütze sinen leptag davon nieszen
    1464 PforzheimErbr. 134
  • nucz vnd rennt
    1477 KanzlBKFriedr. 84
  • zu nutz, gutem, und uffkomen
    1488 Miltenberg 354
  • der wingarten halb, wann der fall geschicht ... vor den herbst, so soll nutz vnnd paw allen theylen zue gemeiner theylung steen
    1493? Fischer,Erbf. II 236
  • wo auch jemand in fürbringen seiner rent, zins, gült und nutz ainicherley geverlichkeit ... verschwig, dem soll daselb verschwiegen guet zu gemeines lands nutzen [Bed. I] ... diser ordnung einzogen und füran nimber darzue gelassen werden
    1502 NÖsterr./MIÖG. Erg.-Bd. 6 (1901) 461
  • nuth unde profith
    1511 Bergenfahrer 196
  • die sich mit der verwaltung sölichs almusens allain umb gottes willen ... on alle belonung, nutz und genieß ... beladen haben
    1522 Nürnberg/Sehling,EvKO. XI 24
  • zynß, nutz vnnd guͤlten
    1533 Breunle 88r
  • sol die manung und aller nutz, so aus demselben kauf erspringt, auch dem gemeinen kasten zuwachsen
    1535 PommVis. I 50
  • hette einer schaffe ausgemietet vmb nutz oder genies, die gehoͤren zu der gerade
    1561 Rotschitz 152r
  • doch so bald sy die vier nütz ald röüb darab bringind, das dannenthin die selb ußgleit und zum gmeinen weidgan dienen sölle
    1563 ZürichOffn. I 76
  • den jaͤrlichen nutz und roub
    1613 BernStR. VII 1 S. 296
  • lühung ist ein contract, darmit vnd -durch einer etwas ligenden oder vahrenden guts verlücht, hinlast ... vmb ... bestimbten geniess vnd nutzes ... vf ein bestimbte zyt
    1. Hälfte 17. Jh. FreiburgÜMun. II Art. 161
  • gleichermassen gehoͤrt aller nutzen, so ein grund ertragt, dem grund-herrn
    1709 Mutach 43
  • nutz, nutzung. dieses wort ... begreifet allen nutzen, den man aus einer sache ziehet, es bringe solchen entweder die natur, oder der fleis hervor
    1762 Wiesand 786
  • jegliche ihrer liebden fuͤrstenthum ... und herrschaften, die er jetzo innhat ... mit allen ihren zugehoͤrungen ... dazu alle andere freyheit, gnad, gewohnheit ... nutz, zins, und gilt ... und sonst uͤber all anders wie man die in gemein und sondern anzeigen ... mag
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 233
  • von mühlen und andern gebäuden, welche einen beständigen nutzen geben, gehöret das pachtgeld unter die fructus civiles
    um 1772 Pufendorf,HannovLREntw. Tit. 33 § 17
  • interesse bedeutet ... jeden nutzen, den ich von einer sache ziehe, und daher werden auch die zinsen eines ausgeliehenen capitals damit angezeigt
    1801 RepRecht IX 46
  • die posten [werden] ... hoheitlich behandelt ... [und] gehören ... zu den hoheitsrechten ... und wegen der befugniss, davon nutzen zu ziehen, unter die mit der finanzgewalt verbundene regalien
    1804 Gönner,StaatsR. 669
  • sachen, welche ohne ihre zerstoͤrung oder verzehrung den gewoͤhnlichen nutzen nicht gewaͤhren, heißen verbrauchbare
    1811 ÖstABGB. § 301
  • was sowohl der redliche als unredliche besitzer dem eigenthuͤmer in ansehung des entgangenen nutzens, oder des erlittenen schadens zu ersetzen habe, ist in dem vorigen hauptstuͤcke bestimmt worden
    1811 ÖstABGB. § 379
  • der gewalthaber ist verpflichtet, das geschaͤft ... redlich zu besorgen, und allen aus dem geschaͤfte entspringenden nutzen dem machtgeber zu uͤberlassen
    1811 ÖstABGB. § 1009
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):

nutzen

, v., nützen, v.

ahd. nuzzen, nuzzôn, mnd. nütten, mnl. nutten, afries. netta, ae. nyttian 
von etwas Gebrauch machen, jn. (für eine Leistung) in Anspruch nehmen, Nutzungen, Vorteile von einer Sache ziehen, etwas benutzen; häufig in der tautologischen Formel nutzen und nießen 
  • háben ih giméinit, in múate bicléibit, thaz ih éinluzzo mina wórolt nuzzo 
    um 868 Otfrid5 I 5, 39
  • fungor, utor, perago, ic nyttige 
    10./11. Jh. Wright-Wülcker I 247
  • er herre aver, van deme se lenrecht hebben, de mut eren tuch liden unde ordel, unde ne mach se op nemande nutten 
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)Lehnr. 2 § 2
  • sweme der manne tosta, unde doch to deme herscilde geboren is also ho, dat he lenrecht dun mach, des herren husgenote nuttet de man in der manne stat, swar he er bedarf, de dar man sin, dar sin gut hennen hort
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)Lehnr. 47 § 2
  • gift de vader sime sone kledere unde ors und perde ... to der tit, als he is bedarf unde it nutten mach, unde ... stirft sint sin vader, he ne darf des nicht delen mit sinen bruderen
    vor 1270 Ssp.(Eckh.2)LR. I 10
  • daz ich han verkůfet sêsse nutze alles mins geltes an zehenden ... als ich ez noz und niezen môthe ze F.
    1292 HeiligkreuztalUB. I 32
  • wan waz man deme konge dienen sal, daz sal daz land gemeinliche důn und ieder man nahc siner maht, darnahc er in den dorfen ist gesezzen unde nuzzet wazzer unde weide
    1303 FrankfUB.(Lau) I 423
  • dat hi vrilike houde ditte, ende oec nutte ende besitte, ende hi doe ende oerdinere na sinen wille
    nach 1304 Stoke I V. 373
  • wir ... setzen im ... vier zehen stuck geltes ... ze nutzen und ze niezsen als lang, untz daz wir ... von im ... die viertzehen stuck geltes erlosen
    1315 BadenArgUrk. I 3
  • daz die selben buͤrger ... guͤte und reht haben, nuͤtzen und niezzen suͤllen ... biz daz wir ... an dem riche in die sechsthalbe tusen pfunt haller geben ... den nuͤtz niht abe zu rechenne
    1317 SpeyerUB. 251
  • der selb knecht sol ouch wuͥnne und weide nuͥczen als ander sin umbsesse
    1331 BaselUB. IV 89
  • si sullent ouch den getwing vnd ban ze L. nutzen vnd niessen der ir eigen ist als man einen twing durch recht haben sol
    1336 Bern (Kt.)/GrW. I 180
  • man soll auch das aͤrz fuͤhren, wo man es am allerbesten nutzen mag
    1336 ZeiringBO. 282
  • A.S. hat kauft eyn halbe brotbank ... dy wil zi nüczen, di weil zi lebt
    1340 GlatzGQ. I 66
  • dat sey deyselve [wyesche] ... nutten unde ghebrucken solt to eyner weyde of wyesche na all erem wyllen
    1344 ClarenbergUB. 47
  • wanne wem er [keiser] gap daz gut mit dem gerichte, der nuczete sie auch beide und in hatte auch nyemant da mit zu schaffene dan der, dem sie der keiser gap
    1. Hälfte 14. Jh. KlKaiserr.(Munzel) II 122 (123)
  • eyn man begobe syn elich weip in gehegtim dinge mit eyme erbe alzo, daz ze is nuczcze czu erym lybe
    1359/89 MagdebBresl. IV 1 Kap. 19
  • so beschaidenlich das ich den selben meinen chrautgarten nutzen und nissen wil unz an meinen tod
    1365 SPöltenUB. I 636
  • mugen alz myne gut angriffen, ynferdern, yn gewinnen, nutzen, geben, keren vnd wenden vnd gebruchen glicher wise alz ander gut, die der stat sin
    1396 FreibDiözArch. 23 (1893) 124
  • und getar ... keinr, der recht an der almende solte han, derselben almende nutzen oder bruchen in keinen weg, wenig oder vil
    1399 SchriesheimW. 26
  • vmb denselben dinst so han die ... hoff recht, zu nießen vnd zu nutzen walt, wasser vnd weid
    14. Jh.? PfälzW. I 236
  • M.: ab eyn richter eyme eynen scheppen von der bang zu eyme vorsprechin gebe und seyne teidinge fürte, mochte der den selben synt zugeczewge furen und nütczen? G.: her en mag. wenne worumme: her were eyn geczewg in seynes selbes sache. das sal nicht seyn [Dig. 22,5,3]
    um 1400 LiegnitzStRb. 103
  • daß die bürger von R. ... das alles und mit allen ihren rechten, renten, fällen, nutzungen und guten gewohnheiten sollen und mögen innehaben, nutzen und nießen, besetzen und entsetzen
    1401 Zehnter,Messelh. 305
  • gebieten ... allen fursten ..., das sie den ... J. ... die vorgenanten wapen ... furen, nuczen und ... bruchen laßen
    1408 Hauptmann,Wappenr. 494
  • die wile er lept und in sele ist, haben, nutzen und niessen soll aͧne wuͤstung und ungevarlich
    1410 SolothurnRQ. I 1 S. 297
  • de werve ende huestede, de dar zint gheleghen tho H., tho bruken unde tho nuttende na eren willen unde nuttycheit
    1424 OstfriesUB. I 281
  • thet thio frie fresinne, kome on thes freia fresa were ... and on tha bedde hire liwes nette mitha monne, and a morna vp stod, to tzurka geng ... thet afte bi geng ... sa schelma thet afte bi herda mith sogen burum [wenn die freie Friesin in des freien Friesen Were kam ... und in dem Bett Umgang hatte mit dem Manne und am Morgen aufstand, zur Kirche ging ... die Ehe einging ... so soll man die (Gültigkeit der) Ehe erhärten mit sieben Nachbarn] 
    um 1430 FivelgoHs.(Sjölin) I 264
  • das der gemaͧhel ains abgieng und sich das ander widerumb hinweg zů sinen fründen ziehen woͤlte, das sol mit solichem gůt, so es sinem gemahel zů braucht haut, und das es von sinem gemahel angevallen ist und das es nutzet und mit im hinweg ziehen wil, in dem obgeschriben anzal stan und davon den saͤchtzehenden pfenning zů abzug geben unser gemainen statt
    1431 SchaffhStR. II 104
  • wer nit huszhablich da ist vnd aber da buwet, es sye mit eren, schniden vnd höwen ... der sol wunn vnd weid erberlichen nutzen mit sinem vich vnd nit mit überstelligem vich
    1436/78 Zürich (Kt.)/GrW. IV 308
  • die ... frowen mit H. G. lang zit in zweyung und spennen gestanden syent von eins graben wegen, den er zugefúlt und verfürt hette, dardurch sinen frowen das abwasser, so su uff ir matten ob hundert jaren gebrucht und genútzet hettent, mit gewalt ane recht entwert wurdent
    1450 FreiburgHlGeistUrk. II 162
  • mit allen anndern sachen, alsdann annder perkhwerch recht und gewonhait ist, doch also, was holz auf ainem lehenn; das ainer pauet, stehet, daß er das nutzen und prauchenn mag vnverzinnst
    1463 Lori,BairBergr. 65
  • daß wir ... unsers lieben bruders herzog W.s erbtheil ... acht ganze jahre ... innhaben, regieren, nutzen und niessen sollen
    1471 BairLT. VIII 34
  • daz sich ... dy zcwene brudere ... uß yren angefallen vetterlichin guttern geteylt unde gesundert habin, also daz darnachmals eyn iglicher sin gud in sunderheyt besessin, vor sich gearbeyt, genutczet unde vorrichtet hette
    1474 PössneckSchSpr. I 307
  • das der man das varend gůt [der Frau] mag nutzen und damit tůn als sinem eignen gůt, und das ligend gůt er bis zů end siner wile und lebtagen, was nutzes davon vallet nutzen mag
    1483 ZürichOffn. II 162
  • de dorfer ... und das closter ... nu hinfurder innehaben gnyszen nutzen und gebruchen sullen
    1484 MansfeldKlUB. 473
  • alle renthin genisse und zugehorunge des haltisz L. dermosin wie vor teglich offzuhebin nutzin und gebrauchin
    1496 SchlesLehnsUrk. I 466
  • dat wy unses gudes uns nycht to nutten dorften off wolden maken, wente unse wysen seggen: wy mogen unse erve nicht verhogen
    15. Jh. CTradWestf. III 197
  • so soll die lebende ehperson bleiben sitzen bey allem der abgangenen ehperson verlassenem ligendem vnd farendem gůt, das brauchen, nutzen vnd niessen zů jrer notturfft
    1500 Frey,Pract. 90
  • sust alles ander dar zů gehoͤrig innzehaben, zů beherschen, nutzen und niessen
    1517 BernStR. VI 1 S. 182
  • sek des bruken schall de dage ires leuendes, nach dem se dar mede bemorghengaueth ist, vthgenhomen eynen hoff eder worth, de he also vorth angrypen mach vnde nutthen 
    1519 IlsenburgUB. II 169
  • die sollen ... sie einhaben, bewerben, nutzen, nießen, und darmit handlen als ihrem eignen gut
    1524 AppenzUB. III 1 S. 196
  • das vatter und muter ... irs letstes kinds verlassen ... gut ... ir weil und lebenlang inehaben, nüzen, nießen, geprauchen und den pluemen jährlich darvon nemen
    1531 JbLiechtenstein 5 (1905) 47
  • sein hausfrauen ires vermächts auf allen seinen ... güettern dergestalt verwisen, das sie die selben biß zu irer abferttigung nutzen und niessen mög und die zuvor ... abzutretten nit schuldig sey
    1555/56 Walther,Trakt.(Ri.) 60
  • ein unrecht ist zehen schilling heller, daß nutzt dieser zeit ein schuldheiß
    1557 Wiesloch 715
  • solche morgen-gabe mag die frau nach absterben ihres mannes, also lange sie lebet, behalten, nuͤtzen und gebrauchen
    1577 BremRitterR. 24
  • daß ein ider amptman alle pfandguter wol mit grundt erfaren thu, waß sie ertragen ader notzen 
    1578 Nostitz,Haushaltb. 131
  • wolten wir sie aber auß der herrschafft zu dienst nützen, so sollen wir in darumb ... geben, als andern ... dienern
    KrainLHdf. 1598 Bl. 7v
  • da ... dem glaubiger daß verpendt guet anstatt einer verzinßung zu nützen und nießen ... nit gewilligt ... wuerdt, und sich ... deßen gebrauchte, solle ... dem schuldner ... bevorstehen soliche abnützung ... an der haubtsumma innezubehalten
    1599 NÖLREntw. II 10 § 23
  • wen ain knecht dem andern oder ainen perkherren seinen zeug nützt über seinen willen, der ist fällig lxxij dem richter
    16. Jh. Steiermark/ÖW. VI 105
  • so nemen wir uns aus frag sprach urtl geding und alles das uns nutzt und guet ist zu unserer aigenen gerechtigkait
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 3
  • aber solang das nachjahr wehret ... sollen des verstorbenen pastorn witwe und kindere die jehrlichen ... einkommen, wie die namen haben, nichts außbescheiden, einfordern ... nützen, niessen und gebrauchen
    1606 Niedersachsen/Sehling,EvKO. VII 1 S. 198
  • daß ain jeder ... dorfsgnoß ... dieselbigen steg und weg nach aller ... rechtmäßiger notturft ze nutzen ... gwalt haben
    1613 SGallenAbteiRQ. II 1 S. 105
  • wann si das gut also geerbt, mögend si es ... rüewig nach erbens recht besitzen, nutzen vnd niessen als ihr eigen ohne jemands yntrag
    1. Hälfte 17. Jh. FreiburgÜMun. III Art. 385
  • weilen ihn P.C. dahin bezwunge, daß wan er die ... güeter nutze und bauwe wolt, müeste er ihn anstatt der zins, contribution frey halten
    Mitte 17. Jh. FreibDiözArch.2 1 (1900) 192
  • und aber einer mehr haben will dann hievor stehet, dann soll somlich von zweyen unpartheyschen rechtsprecheren alleding angesehen bey dem er somlichs gelts genutzet hat, bey dem soll es bleyben ohne weiter niemand steigern
    1655 GraubdnRQ. I 304
  • so einer sein gmeindmatten oder pünten nit selbsten nutzen, sonder verliehnen, ... einem solchen die gmeindmatt oder pünten abgenommen und ihme etwas... für die besserung geben werden solte
    1661 LuzernRQ. I 410
  • die gerhaben sollen ... kaines weegs ihrer pflegkinder gelt innen selbst leichen und nutzen, sonder wann ain geld müeßig und den gehrhaben bezalt wirdt, solches der obrigkeit anzaigen
    1671 Salzburg/ÖW. I 106
  • wenn die felder ... genutzt werden, von denen daraus kommenden fructibus naturalibus etwas zu der steuer nach proportion abgestattet werden
    1690/1792 Schwarz,LausWB. I 248
  • gibt dann der derselbe herumb gnugsame versicherung so soll ihme solch gut under den haͤnden verbleiben, also daß er es nutzen, niessen und brauchen mag
    1709 Mutach 13
  • beruͤrte guͤterstuͤke vollkommentlich gleich einem eigenthume, doch unveraͤußert und unverpfaͤndet, nuzen und geniesen
    1714 SammlBadDurlach II 78
  • andere hingegen finden auch nach solchen rechten ein ubergab noͤthig, weilen ohne selbige man die sach nicht nutzen und gebrauchen, worinn jedoch das macht- und eigenthum-recht uͤber ein sach fuͤrnehmlich bestehet
    1730 Leu,EidgR. III 11
  • windfall: wan ein baum durch wind, wasser, old lauwi aus eines seinem eigenthum auf das allgemeine solte fallen, so solle der eigenthümer das recht haben, den baum zu nemmen und zu nutzen 
    1751 EngelbergThalr. 147
  • der nießbrauch, abnutzung oder fruchtniessung, nutzniessung, vsusfructus ist eine seruitus personalis, vermoͤge welcher jemand das recht ein fremdes gut zu nutzen ... erlanget
    1760 Hellfeld III 2175
  • hätte auch jemand ... zu wieder-aufbauung eines hauses oder zu nutzbaren verbesserungen geld hergeliehen, so daß der schuldner selbiges genutzet hat, findet bey den zinsen keine einschränkung statt
    um 1772 Pufendorf,HannovLREntw. Tit. 65 § 9
  • beyderseitige unterthanen, ihre rechtmäßige erben ... ihre procuratores ... sollen ... die beweglichen güter und effecten, wohin sie es für gut befinden, transportieren, die unbeweglichen verwalten und nutzen 
    1777 CSax. I 1042
  • dafuͤr zu sorgen, daß ... die dienste der bauern gebuͤhrend genutzt werden
    1786 Gadebusch,Staatskunde I 194
  • wir verleihen ... dir ... solche ... dergestalten, daß nicht allein du diesen k. k. postdienst lebenslänglich nützen und geniessen [sollst], sondern auch nach deinen männlichen erben gelanget
    1794 JbWien 13 (1957/58) 148
  • das vollständige nutzungsrecht, oder die befugniß, eine fremde sache nach der art eines guten hauswirths, ohne weitere einschränkung, zu nutzen oder zu gebrauchen, wird der nießbrauch genannt
    1794 PreußALR. I 21 § 22
  • der [eine] ... soll das wasser nuzen von dem sambstag bis auf den pfingstag auf die nacht, der [andere] ... soll von pfingstag nacht biß wider auf den samstag nacht genüeßen
    18. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 315
  • es ist hier ... darauf zu achten, ob dem kaͤufer die theilweise lieferung nuͤtzen kann oder nicht
    1828 Pöhls,HR. I 173
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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