Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Obere

Obere

, m., Oberer, m.


I übergeordnete Person
  • uuánda áber dien óberên die níderen dîenônt. sô uuírt fóne énero geuuálte. únde fóne dírro gefólgenne. állên ménniskôn súnderig. únde geméine hûotare gesézzet
    um 1000 Notker I 818
  • die engel tůnt ús leren / got und die obern eren
    um 1300 DTexte 26 S. 64
  • du solt auch haben reverencia gen deinen obrern mit humilita, davon so wirstn [!] lieb und wert gen got
    1411 Vintler V. 5419
  • wand bruder P. ... der carthuser mit hande und gewalt sines obern die vogtye ufgeben ... hat
    1418 ZSchweizR.2 6 (1887) 288
  • wen man ... bevoͤgten soll ... münch vnd gaistlich lüte, die in bewaͤrten orden sind, mit ir obern willen, naͤmlich ain nunne oder swester mit ir abtissinen oder ir priorinen willen, ainem münch oder brůder mit siner abbcz, sins commenturs, sins probsts oder sins priors willen
    um 1430 RottweilHGO.(Irtenkauf) XI 2, 1
  • wäre aber, das etlich burger solich lehenguͤter von der obern hende entpfangen hetten, da sol G.v.E. ustragen mit der obern hand, daz si die der manschaft ledig sagen
    1431 SchrBodensee 44 (1915) 89
  • ob aber vnnser gn. herren sölhs ... nit täten, so mögen wir sy fürwenden für ir öbrer v. in das klagen
    1455 Indersdorf I 341
  • wurde ouch iemanden nach siner vordrung ... recht verseit ... und sin oberer des glöblich underwist wurde, der mag denn den sinen sin recht anderswa sůchen ... läßen
    1462 NeuenburgStR. 65
  • jr herren obern vnnd ein ganze gemeind
    1465 AppenzUB. II 1 S. 247
  • denselben abschid ... hat man gemacht ..., daz den der abbt an m.g.h. pringen solt, vnd die aydgenossen an ir öbrer 
    1471 FRAustr. II 397
  • wer kinde geistlich machen will ... deren jedem soll dan sein amptmann oder ein anderer von uns werden zugegeben, mit ime sich fürter zu dem obern oder oberin desselben convents ... zu fügen und nach sein und seiner freundt gelegenhait seiner erbfelle halben helfen überkomen
    1495 BadLO./Carlebach,BadRG. I 95
  • ist nu unser beger, dasz wir üch ergeben wellend an unser herren und oberen 
    1499 UrkSchwäbBund. I 288
  • so haben sy vnns als ir herrnn vnd oberrnn demütigklich angerüft
    1501 Zürich (Kt.)/GrW. I 85
  • ist ein thůmprobst jr rechter nattürlicher grundtherr vnnd obrer nach der eigenschafft
    1502 Schauberg,Z. 2 (1847) 138
  • wan das gericht ein vrtheil gewisset vndt ein parthei nicht wolt lassen bei dem gewiessen vrtheil, auch nicht appelirt vor vnsser herren oder obern hoff, so soll er verfallen sein vor den höchsten frewell
    1508 Hunsrück/GrW. II 807
  • R.v.F. [Deutschordenskomtur] als ein oberer des ordens
    1509 BernStR. VII 1 S. 100
  • so werden doch etlich vnderricht hierinn angezeigt darnach sich die obern vnd ir schreiber des mit mer sorgen vnd fürschtigkeit [!] darein schicken wissen
    Layensp. 1510 Bl. 3v
  • wenn ein öbrer in ainer not oder gefär stuend
    1522/33 Turmair,BayrChr. I 249
  • deßhalben sollen ... die obern eines jeden kreyß, die andern fuͤrsten, praͤlaten, graffen und staͤdt desselben kreyß zusammen erfordern
    1530 RAbsch. II 323
  • der weltlich haut sin weltlichen gewalt ouch von sim weltlichen obern 
    1545 FreibDiözArch. 9 (1875) 223
  • unsere gnaͤdigste und gnaͤdige fuͤrsten und herrn, auch gnaͤdige herrn und obern 
    1557 Moser,StaatsR. 27 S. 29
  • welchi artickel ouch durch vaͤtterliche verwilligung der ... heren schultheissen und rat zu Bern, unsren gn. lieben herren und obren, ... beschlossen war stet zu halten
    1558 Obersimmental(BernRQ.) 99
  • do ward er gemainlichen von inen zu irem patter und oberer erwellt
    1566/67 ZimmernChr. I 413
  • etlich moͤgen nit contrahiern von wegen jhres standts, als seind erkauffte knecht, münch, ordensleut etc. so nichts aigen haben, vnd in gewalt jhres oberhaubts seind, dann dieselbigen one verwilligung jhrer oberer sich in ainich gemaͤcht zu begeben gar kein macht haben
    1576 Lettscher 4
  • ob es wär, daß der gedacht unser N. über kurz oder lang sich hielte oder thäte wider sein oberen, den orden oder des ordens recht oder gewohnheit
    DOrdStat. (1606/1740) 106
  • unter den soldaten heißt es: der obere meines vorgesetzten, ist auch mein oberer, daher des oberen ordre bey der collision der andern vorgehet
    1771 Zincke,KriegsRGel. 6
  • verbrechen daher, die an den obern des staats selbst ... begangen werden, muß man billig fuͤr groͤsser ansehen, als solche, welche ... privatpersonen wiederfahren sind
    1783 Quistorp,GrundsPeinlR. 100
  • vmb das er [weibel] hörtt sagen, das sol er bringen an sin obren, vnd sol nit fürbass gezüg sin, denn als ein andrer, der es ouch gehört hät
    oJ. Zürich (Kt.)/GrW. I 76
II Person, die sich (räumlich gesehen) über jm. befindet
  • æt syblegerum þa witan geræddan, þæt cyng ah þone uferan and bisceop þone nyþeran [et de siblegerrum sapientes instituerunt, ut rex habeat superiorem et episcopus inferiorem] 
    1002/08 Liebermann,AgsG. 130
  • es were auch von alter ... gewonheit von des grabens wegen, also das je der vnder dem oberen das waser on synen schaden abnemmen sol
    1469 Schauberg,Z. 2 (1847) 76
  • so aber ain überigs wasser vor augen wär, so migens die obern, den untern ân abgang, gebrauchen
    17. Jh. Salzburg/ÖW. I 189
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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