Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Obergerechtigkeit

Obergerechtigkeit

, f.

höchste Berechtigung, Vorrecht, Gerechtsame (I), insb. als Ausdruck für den übergeordneten Anspruch auf Abgaben und die hohe Gerichtsbarkeit
  • ain jedes nachuolgendt hof ... soll hochgemelter herrschafft zuo W. von irer obergerechtigkhait vnnd dan auch gemainer statt burgerlicher buͤrdin ... wegen ... durch ain taugenlichen erbbestaͤnder ... versehen sein
    1526 Reyscher,Stat. 276
  • ir [Richter] werdet schwören ... ewren gnädigen frawen und herrschafften, ehehafft, obergerechtigkeit und herrlichkeit frevel gebott verbott buossen und straffen ... eines besten vermögens handthaben
    um 1600 Schenk,Ersingen 86
  • [Verleihung eines Amtes mit] darinn gelegenen eisen-bergwerck, muͤhlen, zinsen, pfachten, diensten, ober- und niedergerechtigkeiten ... und in summa aller gerechtigkeit und nutzbarkeit
    1630 Steinen,WestfGesch. II 395
  • hoch- und ober-gerechtigkeiten beede in buͤrgerlichen, peinl. geistl. und weltlichen sachen
    1749 Moser,StaatsR. 39 S. 463
  • herzog Fridrich dem marggraven ... eines jeden [verliehenen Orts] vogteylichen ober- und gerechtigkeit ... übergab
    1752 Sattler,Würt. 278
  • des heil. roͤmischen reichs lehentraͤger gefreyten ober- und erbgerechtigkeiten 
    1768 Cramer,Neb. 75 S. 7