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, v.
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I
aufmachen, aufschließen, zugänglich machen, Zutritts- (und Nutzungs-)rechte verschaffen, zur Nutzung freigeben; zur Verfügung stellen; von (einer Belastung) befreien
- patens caoffanotAnf. 9. Jh. AhdGl. I 134, 10Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- swer dem rathe schuldig wird vnd imme nuͥt wil gehorsam sin, swenne das dar na geoffenot wird in der kilchon1290 RheinfeldenStR.(SchweizRQ.) 12Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- alle strazze suln geoffent und gefreit sin uber al Baiern ouf dem lande, ouf den wazzern, und swer durch daz lande varen wil1293 MGConst. III 616Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- uber daz gelobe wi getruweliche, daz wi die selben voigteie unsme herren von H. sullen uffende1306 ArnstadtUB. 40Faksimile (ca. 167 KB)
- das wir die selben wasser und ouch die strázzen uf den selben wassern haben geaffent und geuͤffet und das es immer me ewiclich ein geoffentiu und ein geuͤffentiu strazze uf den selben wassern sin sol1342 HeilbronnUB. I 74
- swenne man dyselbie heyde oͤffenen adir slyͤßen wil, dozu suͤllen dy raͤtmanne laßin lewͤtin dy gemeyne glocke1345 NeuzelleUB. 32
- beslut men emme de wesende, dat he vor sinen tins nicht panden ne mach, so scal he nemen den sculteten; de scal ime de wesende openen; dar scal he twene borghere to nemen; we denne dat pant weret, de deyt ene vredebrake1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. I 3 § 20
- sprikt he aver, it si ime unwitlik, he wille alle sine slot openen unde staden to sokende, vint men dat wol, dat ne scadet ime tosinen eren nicht, noch to sineme rechte nicht1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. II 1 § 71
- die guͤter desselben der ze verdampnen ist schuͤllen geoffent werden und behalten werden zu nuͤcz der ... chirichen1363 (lat. Vorlage von 1243) SPöltenUB. I 56Faksimile - in Google Books
- 1385 BremUB. IV 64
Faksimile - digitalisiert von der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
- vortmer umme dat kellervenster, dat her B. heft, ghande in hern D.'s ... hof, dat schal her D. openen unde he unde sine nakomelinghe schullet dat open holden, also dat de lucht gha in sinen keller1395 HildeshUB. II 475Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- 2. Hälfte 14. Jh. Tirol/ÖW. II 93
Faksimile (ca. 49 KB)
- eynen vrijen voirwech hynden oever dat velt in die schure zo laissen ind zo offenen1400 SGereonUB. 522Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- man sal om syn gut wedder oͤpenen, dat om bekummert was1413 HalleSchB. II 96Faksimile - in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern
- einen fryen marckt sluͤg man uff, by grosser pen man in beruͤff fry gelait wart geäffet daz man kaufft vnd verkauffetnach 1417 Beheim,RChr. 41
- den von I., N. und W. wirt yr geltschultt zcu A. und zcu Z. nicht geuffent1448 JenaUB. II 187Faksimile - digitalisiert im Rahmen von UrMEL
- se solden landwere, schlaige, knycke vnde landvesten den najegeren open1454 Schiller-Lübben III 152Faksimile (ca. 186 KB)
- so mey ma da menscha eeffter trym monengem dat hymelryck sluta ende da hel epenya1480/81 JurFris. II 240Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- welcher sein martinszinsz ... nicht auszricht, demselbigen soll das gericht sein gueter öffnen und in der herrschaft handt stellenvor 1539 Pfalz/Wasserschleben,RQ. 272Faksimile (ca. 79 KB)
- der pedell des cammergerichts [soll] jederzeyt vor der rathstuben fleyssig aufwarten, dieselbig ... öffnen und zuschliessen1555 RKGO.(Laufs) I 34 § 1
- vnnd were dieser gammerortt, mit diesen vorworten vnnd bescheide, vonn den vonn H. gemacht, so man befunde, das von der zeit inn dreyenn jahren den negsten dieser Gammerteich dem landt zu L. schaden brechte, so solt er wiederumb geöffnet werdenn, vnnd als sich das befunden, vnnd der hertzog von L. mündig worden, hette es seine fürstlich gnadt dem kayser geclagt, der do den von H. bey einer straffe gebottenn, den Gammerort wiederumb zueröffnen1568 ZHambG. 51 (1965) 22
- es soll auch kein kram geöffnet noch etwas gewogen werden, ehe und zuvor eß in der kirchen auß ist1580 Bremen/Sehling,EvKO. VII 1 S. 21Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- [kgl. Gebot an die Mitglieder der geheimen Kanzlei,] dieselben [archivakten] auch an solche oerter zu legen, dazu keiner kommen und mit nachschlüsseln die kammern und spinde nicht öffnen und also hinter die geheimnisse kommen kann1728 ActaBoruss.BehO. IV 2 S. 400
- die haus-servituten sind gewoͤhnlich: ... ein fenster in der fremden wand zu oͤffnen1811 ÖstABGB. § 475Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
II
verkünden, bekanntmachen, eröffnen; festlegen, bestimmen; einen Kummer (II) öffnen auf etwas etwas mit Beschlag belegen
vgl.
offenbaren
- declarauit ... manifestauit, openedeMitte 11. Jh. Napier 79
- offent mir iwer clage, so kvmet ir zv einem tagenach 1192 (Hs. 1320/30) ReinhartFuchs V. 1081
- daz dez gotzhaws lewͤt auf dhainer dingstat icht ... gechlagt schuͤllen werden anders, denn an der gegenwuͤrtigen hantfest ist geoͤffent1265 OÖUB. III 338Faksimile - in Google Books
- swer heinlich uf des andern guot klagot, der sol es offenon uor dem shulthaizzen vnd dien burgern inrunt aht tagen1291 SchaffhRbf. 50Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- ez wer dan in dem lant, vnt an dem gut solher gebrest, den die vmb setzen wol offen mugen, vnt geruegen, da schol dan vmb geschehen waz billeich, vnt zeitleich beidenthalben die amptlevt dvnchet1303 MittSalzbLk. 35 (1895) 31
- das vro A. ... vuͥr gerichte offenlich vuͥr mich kam und offenot mit vuͥrsprechen, das si dem ... C. ir wirte drizig pfunt pfenninge zůbrachte1303 ZürichUB. VII 288Faksimile - in Google Books
- vmb die gult di ich emolen, vor gericht han geoffent1312 BrixenUrk. I 198Faksimile - digitalisiert von der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann
- allen ... offen wir graue O. ... das wir1312 Geschfrd. der 5 Orte 13 (1857) 217Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "E-Periodica. Schweizer Zeitschriften Online"
- sol man die gesetzet der gemainde niht offenan wan dem rate allain darumb, daz die luͥte dest zuͥhtiger sigenum 1330 RavensburgStR. 61
- hat ein wirt einen i[n]man oder ein hoffrawen ein seiner herberg umb einen gedingten zins, swenn der wirt daz ingesind nicht lenger behalten wil umb sogtan schuld, die er nicht gern oͤffent, swenn daz in dem iar sey, mag der hawswirt dann ber[e]den, daz er sein ingesind weder durch has noch durch neit geurlaubt hab, dez sol er geniezzen und sol man im seinen gemach rawmen und sein verdienten hawszins geben1340 MünchenStR.(Dirr) 332Faksimile (ca. 34 KB)
- 1359 Obernburg 365
Faksimile (ca. 246 KB)
- und vergich offenlich mit disem brief, daz für mich kament, an offen gerichte, da ich an offener früer des richs lantstraße offenlich ze gerichte saß, daß ... U. ... und ... J. ir sun, und offenetent mit fürsprechen vor mir1363 Mohr,Cod. III 166Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
- herr J.v.S. hat einen kommer geufnet uff herrn J.v.C. eigin und erbe1381 FrankfOHof 535Faksimile (ca. 141 KB)
- der rat und die hundert sint überein komen, wer ein erbe ansprichet, als ein erbe von sipschaft, der sol offenen, wie nohe er sie zen glidern14. Jh. LuzernRatsbüchlein 41
- daz wir ... geoffent habin, von wortten zcu wortten also lutende1474 PössneckSchSpr. I 308
- alszdenne wolden se ere clage oͤpenen unde ere schriffte vorbringen1490 HanseRez.3 II 420Faksimile - in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern
- so das offintlichen vor vnßern gerichten vff beyder part forderunge ... geoffint vnd geleßen wart, (wart) frist doruff genomen vnd also weyther vor vnns bescheyden, habin beyde teyle lewtherunge zu thuen begert1492 MagdebR. II 2 S. 463
- dat naer de respective gedaene renuntiatien van thoon, aen den gevangene nijet en mach geopent, noch copije verleent worden van den thoon van t'officie15. Jh. Stallaert II 306Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- wie der richter die vrteyl offen sol1507 BambHGO. Art. 110Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1507 - in DRQEdit
- wie der schreiber solliche vrteill, die sich obgemellter massen zu offnen vnnd lesen gepurt, formen vnnd beschreibenn soll, wirdet hernach ... befunden1532 CCC. Art. 94Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1533 - in DRQEdit
- also sollen se gescheden wesen der sake, so sick we dar nicht wolde mede genogen laten, mogen wy erlyden wyllen, wy altydt dat rechte apenenn1533 RietbergStB. Nr. 4
- ein arrest zu oͤffnen, soll also geschehen, das der welchen die oͤffnung geschicht, dem landtrichter mit treuen an geschwornen aidt stadt an gerichtstabe gelobe, von den geladenn angesprochenen guͤtern nichts geuerlichen zu verkauffen ... bis zu austrag des rechtens1536 Senckenb.,KaisG. Anh. 102
- das er alle heimblichkait und die urtheil verschwigen halten wolle, bis die gerichtlichen geöffnet werden1574/76 WürzbZ. I 1 S. 83Faksimile (ca. 145 KB)
- nachdeme nun ein testament und letster-will vor dem richter geoͤffnet [wird]1709 Mutach 65Faksimile (ca. 157 KB)