Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): offenbaren
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offen
offenbar
offenbaren
, v.
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mitteilen, zeigen; (ver-)melden, verkünden, (jn.) in Kenntnis (von etwas) setzen
- wen die fruchte der ecker abegemeet werden. so sal der ackerman dem czendere das offenbaren1278 CDPruss. I 172
- verswiget man abir daz neiste dinc, daz man die wunden nicht offenbart unde belutbert also vor gerichte ..., so ist di wunde verlornum 1300 FreibergStR. 27 § 1
- daz kirchprobst aller pfarkirchen ... sind pflichtig ... ze offenbaren ... alle totschleg, alle die die menschen gebundet hetten, krieg, al missehelung vnd anzundung, alle mort, alle freuelvor 1307? Tomaschek,Trient 121Faksimile - in Google Books
- vint er aber dreu iar nach einander auf dem erbe, daz man im von czinss nicht phant, so unterwint er sich dez selben erbs mit einem rechten; idoch schol er alle iar vor dem gericht daz offenbaren, daz er um seinen czins phant hab gesucht, und hab sein nicht fundenum 1330 BrünnRQ. 404Faksimile (ca. 248 KB)
- wann imant ... in die achte getan wirt und in daz offenbart und gekuͤndet wirdet1348 VillingenStR. 24Faksimile (ca. 140 KB)
- wert it ime seder, dat he dar umme ghevraghet is, dat scal he openbaren deme, de ine dar umme ghevraghede1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. II 1 § 71
- wer eyn anefertiget mit fredebruche, den eyn herre adder eyn rad gesichert had ... der en had keynen frede, wedder in husz noch in hove, in kerchen noch in kerchove. aber man sal daz geleite uffenbarn allen luten, daz sy sich bewarn mogennach 1358 Rb.n.Dist. IV 19 Dist. 1Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- so solde hee ... synen naberen openbaren, dat hee myt den mochte betugen dee warheit1360 Stieda-Mettig 296Faksimile (ca. 37 KB)
- so diz allis geschehin ist, so sullint die vorgenant furstin den bischoff von M. irin gesellin wedirumb fragin, daz er in sine meinunge und sinen willen ufinbareum 1360 GoldBulle 121
- scholen wy en dat leen ... holden tho truwer handt ... also offt wy en dat leen nicht naholden konden; so schöle wy en dat so tidigen ... apenbaren, also dat se enen ... vinden mogen, de en dat leen to truwer hand naholden mogen1366 Westphalen,Mon. III 587Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- [sie] offenberten und veriachen da offenlich vor mir in gericht1381 ZürichOffn. I 55Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- vnd dat yn gewelken kerspele vire der besten bur sweren dat se deme landvoghede schulden melden vnde openbaren wes se konnen vresschen dat yghegen den landvrede ghedan werd1382 HambGSamml. IX 690Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- eyn eigner irkriget sine vryheit wider mit rechte, ab er sines herren tot werte, ader valsche monze melte, ader hurenzog offinbarteEnde 14. Jh. GlWeichb. 194Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- welck borger synen medeborgere buten der stad S. vorklaget iegen den fürsten, war de is, in eyner klaghe der he in der stat van ome nicht en apenbarede, de ghelde der stad iii. markum 1400 SchleswStR. 45Faksimile - digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin (SBB)
- to iclickem haue desse ... artikele to lesen vnde opembaren late vp dat sick eyn yderman darna wete to richten1421 Danzig(Hirsch) 289Faksimile (ca. 152 KB)
- wert sake dat yemant gulde vercoffte vte erffachtigen gude dar alrede gelt offte gulde vth-gencge, offte vte gude dat sin nicht enwere, vnde enapenbarde des nicht den copere der anderen gulde, de sal vte vnser stadt růmen jar vnde dag vnd sal vnser stadt gheuen vyff mark vnd sal den kleger affleggen1424 Lasch,NdStB. 101Faksimile - digitalisiert im Rahmen von Hamburger Kulturgut Digital
- die verkoeper is sculdich to apenbaren ende die verkopere is schuldich the apenbaeren den koepere gheleghenheyt ind vrijhyet ind eyghenheyde des gueds1426/40 KleveStR. Art. 107 [ebd.ö.]
- were denn daz yemant also under den gozhuslüten gerüget oder geoffenbaret würde derselbe solte auch nidersizen uff die erde in dem ringe diewil das gericht sizet1429 Burckhardt,Hofr. 188Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- meer die clagher zal rechteuoert den boede daernae zyn commerghelt geuen, opdat hy die fellinghe voer recht openbaren mach1456 SneekStB. Art. 69Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- dit is gastlic riucht, det ma da sittere epenberia scel da onspreke fon da onsprekere [dies ist geistliches Recht, daß man dem Beklagten den Anspruch des Klägers mitteilen soll]1457 (Hs.) EmsigerR. 244
- dis eeth hat calumnie to latine. and hia scellath swera, det hia ney hiarra best da werd swerath and sprekath: and hwet so di riuchter fregath, det hia det epenberia and nene leyne spreka [dieser Eid heißt im Lateinischen (juramentum) calumniae. Und sie sollen schwören, daß sie nach bestem Wissen die Wahrheit beschwören und reden wollen; und was immer der Richter fragt, daß sie das offenbaren und keine Lüge sprechen wollen]1457 (Hs.) EmsigerR. 246
- soo en sullen die dyckgraue noch die heemraders gheen kueren legghen op ten ... dyck, sy en sullent te voiren eerst openbaeren ende doen kondighen in allen kercken, daer die erffenisse onder gelegen sijn1461 Beekman,DijkR. II 958
- do nu soͤlich offnung von minen herren von B. geschach, so hand sich die erben lútte, die vff den selben lantag komen sind, genomen ze bedenken und nach raut der eltisten ... von allen ... twingen geoffenbaret vnd fúrbraucht, wie das sy von den allten habent gehoͤrt offnen vnd sagen1477 ArgauLsch. I 198Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- dar ick em weder up schref, ick des nicht plichtich were, eme myn recht to apenbaren, nicht ehr wy vor dengenen komen, de uns in der sake wil ein ordel ofte sententien geven na rechte1484 OstfriesUB. II 213Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- hij [Advocat] en sal zijn meyninge nyet openbaren zijnen knechten1496 CoutBrab. II 2 S. 66
- wer den selben absager ... nicht offenbart wissentlicher sachen, der oder dieselben, sollen gleich den absagern gestraft werden1499 TirolHGO.(Schmidt) 107
- douon vorhofft sich Vrban vorgenant, er dorffe derwegen die schult dauon nicht bezcaln, so danne der briff nicht meher offenbart ader meldet wenn den anfangk sollicher gebrauchung des holczes, das sie mit enander gehabt, vnnd benennet nach berurt keine schult, die Andres Heidenreich zaliger Merten Hillebrande hette sollen schuldigk sein pashere1507 MagdebR. II 2 S. 591
- vnd sich nhw offenbart, were die theter, jre hawser vnd helffer sein, denselbigen zwzutrachten beschwerung von gemeyn steten einfelt ... wirt alleine von ... gemeiner manschafft, sie zubeclagen ... hartlich angesatzt1509/16 GörlitzRatsAnn. I/II 42Faksimile - in Google Books
- er ersame herr I. ... hat vor uns bekant und geoffenbart1511 MPolonTyp. 62
- es ist dem waisen zu zeiten nachthailig, das die haimblichait oder vermugen seiner haab und guet den widerwertigen geoffenbart wierdet1528 ZeigerLRb. 430Volltext - im Repertorium digitaler Quellen zur österreichischen Rechtsgeschichte in der Frühen Neuzeit
- wer ein schandbrieff oder schendgesang von einem macht, oder wer die findet oder offenbart vnd an den tag bringet, der sol mit dem schwerd gestrafft werden1541 König,Proz. 66v [vgl. Cod. Iust. 9,36,2]
- das tzw eine(m) rechtenn, wen einer gesclagen vnd wunth wirth, vnnd er den schuldigenn, vor dem auffgang der szonne des andern tages nicht offenbarth noch beschuldigkt der mag vorbas mer in der szach keinen beschuldigenn1545 (Hs.) ZipsR. I 236
- uns was ich von den rethen ... vornehme oder hore niemandes offenbaren, anzeigen noch davor warnen [darf]um 1550 Jahn,KanzleiZerbst 46
- es sollen auch die prothonotarien und die im rhat ihr stadt vertretten den procuratoren die mengel ihrer supplication, darauf inen die begerten proceß abgeschlagen, nicht offenbaren1555 RKGO.(Laufs) I 28 § 10
- von der cantzleyschreiber ... aydt. die cantzley schreiber sollenn ... gelobenn vnnd einenn eydt zu gott vnnd auff das evangelium schwerenn, das sie ihrem ambternn mitt schreibenn, lesenn, ingroßirenn, protocollirenn vnd anderm nach bescheidt vnserer verwaltter vnd der secretarienn mitt gantzenn trewenn vnd vleiß außwarttenn, die heimblichaitt der cantzley ... niemandenn offenbarenn ..., auch darumb kein geschenck nemenn vnd sich sonstenn allenthalben gehorsamb, trew vnnd vleiß erzeigenn vnnd verhaltenn wollenn1566 CCNass. I 1 Sp. 294Faksimile - in Google Books
- ihr sollt auch mit der partei khein vorgedüng oder pact machen ain teil von der sachen, deren procurator ihr im recht zu haben oder khonftig zu gewarten, und mit dem lohn eur müehe haben nit beschwären, auch haimbligkheit und behelf, so ihr von der partei erlehrnt, zu schaden oder wie sonst des menschen sin erdenkhen mechte, jemands offenbaren1570 WienSachwO. 128
- wiewol so der beklagt citirt vnd gehorsam erscheint, vnnd der klaͤger außbleibt, werden die zeugen des beklagten angenommen vor befestigung des kriegs vnd werden offenbartTeutschForm. 1571 Bl. 57vFaksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- schall solch sine [des Zeugen] uthsage und getucheniß klerlich up geschreven und dem getugen ein stillschwigent, solchs sinen medetugen edder nemandes tho apenbaren, upgelecht werden1572 NordstrandLR.(nd.) I 15Faksimile (ca. 84 KB)
- waß die kanzleiverwandten in der cantzlei heimlichs sehen, horen, schreiben oder lesen, sollichs niemandt zu offenbarenMünsterKzlO.(1574) 256
- der deß ordens gehaimbnußen undt waß im capitel gehandelt wird, offenbahret, dardurch dem orden schaden entstehen möchtDOrdStat. (1606/1740) 130Faksimile - in Google Books
- die schiltwechter [sollen] denselben auch nirgent anders, dan an dem ort, da die wacht gehalten wird, die gloss geben und offenbaren1609 DürenWQ. 32Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- nachweiser, welche verborgene diebstahl oder beleidigung koͤnnen offenbaren [gehören zu den Zauberern]1613 Praetorius,Zauberei 52Faksimile (ca. 408 KB)
- solle ... dem zeügen auch bey seinem aydt auferlegt werden, solche seine aussag kheinen menschen zu offenbahrn, bis sie gerichtlich eröffnet worden ist1654 NÖLO. I 36 § 7
- [peinliche Frage:] ob der thaͤter dieselben [Schmähschriften] ... gemacht? ... durch was weiß er diese brieff ... offenbahret und außgebreitetNÖLGO. 1656(CAustr.) 93 § 3Faksimile - digitalisiert von der Universitätsbibliothek Heidelberg
- sollen [die Notare] ... das geringste nicht offenbahren ... bei straffe der anrüchtigkeit und verlust der notariat matricul1669 GesSammlMecklSchwerin I 65Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- soll ... der schuldner, nach vorgehender scharffen verwarnung vor der schwehren straffe des meineydes, wozu auch einer oder mehr geistliche zu gebrauchen, vermittelst eydes zu erhalten, und daß er sein gesammtes vermoͤgen richtig offenbaret ... schweren1682 LeipzigKaufR. 55Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- welcher officirer und gemeiner mit dem feinde ... correspondiret, oder ihme die losung offenbahret, soll am leib und leben gemäß land-recht wie ein land-verräther gestraffet werden1690 CCPrut. III 79Faksimile - in Google Books
- das heimliche muster zum meisterstuͤck zur guten nachricht vorher offenbaret, senatus et mulcta collegio pendenda, et carcere dignum, judicavit1692 Beier,Meister 74Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- sollte inzwischen einer oder ander, es sey geber oder nehmer, solches [Geschenke annehmen] gebuͤhrend offenbahren, soll der angeber eo ipso frey seyn ... der andere, mit obangefuͤhrter strafe ... belegt werden1708 CCHolsat. I 22Faksimile - in Google Books
- niemandt soll dem feinde ... die lose offenbahren1708 ZHambG. 8 (1889) 520Faksimile - digitalisiert im Rahmen von Hamburger Kulturgut Digital
- ob sichs aber begebe, daß zwey gemeinden mit einander zu thun, und auff den graͤntzen marck- oder andere stein setzen müßten, und dann, wie leichtlich geschehen kan, beeder flecken geschworne, einer deß andern loßzeichen sehen wurden, sollen dieselbe geschworne, ehe und zuvor sie einige steinsetzung fuͤrnemmen, einander mit handgegebner treu, an eydstatt angeloben, und versprechen, daß keiner dem andern seine loßzeichen, da er dieselben vermercken wuͤrde, offenbahren, sondern dieselbe bey sich verschwiegen behalten wolle1715 BadLO. 133Faksimile - digitalisiert im Rahmen der VD18-Digitalisierung der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt