Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Opfergeld

Opfergeld

, n., Offergeld, n.


I wie Opfer (I 2) 
  • [jährliche Abgabe] ze H. opfergelt 
    1412 QGrafschHohenberg II 2
  • das man das opfergeld zu pesserung der pfarren jerlich uf zwue zeit als nemlich zu weinachten und pfingsten ordentlich einzubringen [habe]
    1533 Thüringen/Sehling,EvKO. I 2 S. 150
  • alle quartal sol von den eingepfarrten personen, die 12 jar erlangt haben ... ein neuer pfennig zum opfergeld gegeben werden
    1540 Sachsen/Sehling,EvKO. I 2 S. 52
  • opfergeld: 8 groschen zu den vierzeiten
    1554 PommVis. II 352
  • waß dann durchauß nit allein von diser sonder auch zuo anderen gehaltenen messen daß opfergelt belangt, soll allezeit den vädteren zuo den O. zuofallen
    1606 Schanz,Gesellenverb. 284
  • das offergelt an der abteyen würdt folgender gestalt jahrlichs gegeben
    17. Jh. CTradWestf. VI 211
  • wuͤrde aber das opfer-geld nur einmal im jahr gezahlet, soll es als ein salarium ... consideriret ... werden
    1738 BrschwLO. I 854
  • an einigen orten ... wird zur bestreitung der abendmahlskosten das opfergeld, welches nach der kirchenordnung den pfarrern bewilligt ist, von der buͤrgerschaft oder den gemeinden auf dem rathhause eingesammlet
    1803 Philipp,WBSächsKR. 8
II wie Opfer (I 1) 
  • [Ausgaben der Deutschordenskommende] 1 1/2 ℔ 8 ß ₰ zů ophergelt 
    1414 SchrBodensee 46 (1917) 93
  • almosen, so man anstat des pebstischen opfergelts jederzeit den armen gesamlet ... hat
    1563 Bayern/Sehling,EvKO. XIII 532
  • daß opfergelt [am besonderen festag unserer patronin] aber wie zuegleich andere opfergefall godtshauß gehörig sein solle
    1606 Freiburg/Schanz,Gesellenverb. 285
  • jedoch duͤrfen sich die pfarrer, das opfergeld aus dem opferstock, ... nicht zueignen, indem sie nur auf das opfer, welches unter der messe ... auf den altar gelegt wird, ... ein gegruͤndetes recht haben
    1790 LexÖstVerordn. 226
  • das zum besten der gefangenen vertheilte opfergeld 
    1825 Reyscher,Ges. XVIII 1122
III wie Opfer (I 3) 
  • welcher gebauers man seinem pfarherrenn den gebuͤhrenden decem mit freuell wuͤrdt vorhaltenn, desgleichenn opfer oder sehll geldt, dem soll hinwieder zue dem seinen nicht verholffenn werdenn, woe vber in geklaget wuͤrdt
    1394 L.v. Baczko, Geschichte Preußens II (Königsberg 1793) 381
  • des, soe sullen die erffgenamen ende vrunden daertoe verbonden ende mede belastet wesen dat offergelt ouer den doden menschen inder kercken toe bystellen
    vor 1537 LeeuwardenStR. Art. 153
  • mehr hat der pfarher das opffergelt von denn communicanten, hochtzeiten vndt kindelbetterin
    1600 PrignitzVis. 500
  • die ... bey denen hauß-copulationen fallende opffer-gelder von keinem prediger als ein etwaniges pars salarii ... sich zugeeignet, sondern vielmehr unter die inheimische armen ... ausgetheilet werden
    1726 HessSamml. III 985
IV besondere Zuwendung zu bestimmten Festtagen, ursprünglich wohl zur Verwendung als Opfer (I 2); häufig an Bediente, aber auch als Neujahrsgabe an Mitglieder des Fürstenhauses
  • G. unsem schryber zů wynachten zů oppirgeld 18 ß
    1368 FriedbergUB. I 599
  • so en sal nyemant van onsen burgheren op middewinters auent of op anderen hochtiden nemant offer ghelt gheuen buten sinen huus
    1399 ZwolleStB. 181
  • opffergeldt gibt man des iahres zu dreien mahlen, als auf ostern, pfingsten und weihnachten, dem schreiber 1 vierdung, dem obersten knechte 4 sc.
    1423 KönigsbergWillk. 109
  • dat neymand mit uns to wynachten schal geven offergheld den malk in syneme eghenen huse dem gesinde, uthgesecht den stades knechten
    1424/36 Stadthagen 61
  • dat nemet nene opperpenninge engheve, sunder sinem degelken gesinde den mach malk gheven ... ver peinsche penninge to oppergelde 
    1428 HildeshUB. IV 20
  • alsus enschal men neinem hern gesinde offergelt geven sunder unser hern von H. gesinde und unses hern domprovestes
    1448 HildeshUB. IV 565
  • den knechten offerghelt isliken 4 ß
    1471 Bergenfahrer 242
  • zu dem opfergelt, das vnns [graue Eberhartten dem jungern] vonn den prelauten bisher gegeben ist ..., sollen vnns vsser der cantzly aller jerlichs gegeben werden zwaytausenndt guldin fuͤr vnnser person
    1482 Münsinger Vertrag/Reyscher,Ges. I 493
  • uppergelt [für Spielleute]
    2. Hälfte 15. Jh. Hobohm,Quedlinb. 82
  • das ainem yeden ungelter von sins amptz wegen werden sol drü pfund haller für sin lon, für essen, trincken, opffergelt, battgelt
    um 1500 RottweilStR. Art. 294
  • [ein Pferdeknecht erhält] nebenst der gewonlichen auslosung und opfergeldes zwanzigk gulden pommersche muntz
    1575 Kern,HofO. I 117
  • dem offerman s. Jacob gib ich zu christmissen vur sin offergelt 8 alb. und vor parschen noch 8 alb., sol vor sin parscheier sin
    1592 BuchWeinsberg IV 143
  • die beiden wachtmeister opfergeld 6 ℔
    1644 Voigt,BeitrHambVwg. I 12
  • der schullehrer, der zugleich die kuͤsterdienste verrichtet, erhaͤlt jaͤhrlich ... an schul- und opfergeld ungefaͤhr 125 rt.
    1825 Geck,Soest 237
V eine Abgabe
  • der vorgenant hube gebint zweilfe schibin zue leideseilen eime foide von M., und der hube gebint zwelfe wolfisengele und zwelfe oppirgelt 
    1338 Hessen/GrW. VI 398
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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