Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Ortmann

Ortmann

, m.

Schiedsmann, der notfalls zu einer geraden Zahl von Schiedsleuten hinzugewählt wird, um Stimmengleichheit zu vermeiden
vgl. Obmann (I)
  • [im Lehnsgericht:] es sol der ortt sein, di der herr gesetzet hât, und nicht eben. daz ist dar um gesetzet, ob si geleich hullen, daz der ortmann denn hin ziucht
    vor 1328 Ruprecht(Claußen) Art. 196
  • mochten si dann sich in der sachen nicht ainen, so sullent si sprechen in einen ortmann den ... hern J. ... was dann die vier veraintlich oder, ... ob gleich tail zwischen in wurdent, wo daz denn der ortmann hinlegt, ... da will ich gentzlich bei bleiben
    1437 Carinthia I 98 (1908) 112
  • [bestimmte Personen sind] als spruch und teidingslêwte und ich R.v.S. als ortman von baiden obgenanten tailn zu der nachgemelten sache gebeten
    1456 GöttweigUB. II 469
  • wo ainich tail oder parthey hindergenge auf rechtlichen außtrag fuͤrnemen vnd thun auf einen obman oder ortman vnd gleichen zusatz die dann ir ampt vnd puͤrden annemen mit veruestigung desselben durch bede teil mit geluͤbden, aiden oder peenen, damit die partheyen in verpflicht steen, dem volg vnd gehorsam zelaisten
    NürnbRef.(1479/84) 33, 2
  • [Übschr.:] von freyhait des obmans vnd ortmans hindergengen an sich zenemen vnd auf ir annemen die verpflicht dem nachzeuolgen
    NürnbRef.(1479/84) 33,3
  • wo aber die zwei [Schiedsleute] sich nit könden vertragen, so soll der ambtman ein man zum ortman geben, den entsheid zu thun
    16. Jh. Unterelsass/GrW. V 528
unter Ausschluss der Schreibform(en):