Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Parteilichkeit

Parteilichkeit

, f.

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Voreingenommenheit zugunsten einer Partei (I) 
  • sollen dieselben vierundzweintzig ... nit nach parthyelicheit erwelt ... werden
    1532 Richter,Paderb. I Anh. 109
  • wo diaconi oder andere kirchen und schuldiener wider ihre pastores unruhe, factiones und parteiligkeit zu richten, die sollen durch die consistoria ... gestraft werden
    1555 Sachsen/Sehling,EvKO. I 1 S. 308
  • hierwiederum [Schankkonzessionen] soll auch in der zulassung kein gunst oder parteiligkeit angesehen ... werden
    1558 Jülich-Berg/QNPrivatR. II 1 S. 348
  • solle derwegen den partheien wie zuvor bevorstehen, iedesmals schöpfen ires gefallens aus dem ring zu wortrednern zu fordern und zu nehmen; doch das die, so also ufgefordert werden, hinfurter bei machung des urtheils, weil die andern zwen ir statt ersitzen, nit sein, sondern in derselben sachen ausgeschlossen werden sollen, damit sich niemand der partheiligkait mit fuegen zu beclagen hab
    1574 WürzbZ. I 1 S. 81
  • damit alle partheilicheitt und verdacht außgeschlossen, so sollen der gogräve und 24 geschworene dem gericht in folgender forme ... geschworen sein
    1578 Engelke,GogerichtDesum 69
  • haben wyr ... ain allgmaine gleichförmige ordnung, satzung und regel des erbfals ... halben ... im ganzen pundt in allen gerichten gleichförmig zehalten und würklichen zuo observieren in allen treüwen ohne ainiche gesuochte partheyligkait gesetzt
    1633 GraubdnRQ. II 101
  • in extrajudicial-sachen, so nicht wieder den raht, dessen ordnungen, decreta und urtheile, koͤnnen sie [secretarii] supplicationes stellen, jedoch aller parteyligkeit sich enthalten, und, wan ihre supplicationes gelesen werden, einen abtrit nehmen
    1639 LübKanzlO. 59
  • dieweil dann je und allezeit, was buͤrger geheissen, aller der rechten faͤhig gewest, davon die teutsche fraͤnckische gesatz hin und wider melden, so entdecken obgedachte autores ihre unwissenheit oder ihre partheylichkeit, in dem sie schreiben: sic urbs civesque liberi, die statt und bürgerschafft sey damals der leibeigenschafft erledigt worden
    1662 Lehmann,Speyer 354
  • sol das recht in unsern landen ... nach den beschriebenen gemeinen kaiserlichen und canonischen rechten ... gesprochen, alle parteiligkeit gänzlich vermieden ... werden
    1666 Sachsen-Gotha/QNPrivatR. II 1 S. 605
  • hat die administration der justitz in delictis militaribus ... ohne alle partheylichkeit, connivenz und ubersehung, zu ... vollstrecken
    1682 Moser,StaatsR. 30 S. 352
  • daß ... er ... dahin sehe, daß die tägliche rathsgänge zu rechter zeit gehalten und alle parteilichkeiten dabei verhütet werden
    1714 ActaBoruss.BehO. I 645
  • unsere hofcanzlei den richter voriger instanz, ... wan es eine von demselben verübte offenbare parteilickeit oder zugefügtes unrecht antreffen wurde, keineswegs verschonen ... solle
    1719 Fellner-Kretschmayr III 323
  • wie bei der dortigen regierung ... alle vorhin gewesene corruptiones und parteilichkeit ... unterbleiben sollen
    1746 ActaBoruss.BehO. VII 69
  • [Eid der Zunftvorsteher, daß sie] nach bestem wissen und gewissen, ohne alle neben-absicht und partheylichkeit verfahren [werden]
    1753 Göttingen/Gatterer,TechnolMag. I 680
  • von einer solchen taxation koͤnnen die partheyen sich an keine hoͤhere behoͤrde wenden, dafern sie nicht etwa eine vorgefallene partheylichkeit beweisen wollen
    1801 Gesenius,Meierrecht I 468
  • partheylichkeit (die eben so oft schwaͤche, als laster ist)
    1823 StaatsbMag. II 494
  • off dey vorspreken enych partylichet deden off helden, dat sal dey richter dem raide kunt don, up dat dey rait dat richte
    oJ. SoesterR. 77
unter Ausschluss der Schreibform(en):