Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Paternoster

Paternoster

, m., n.


I das Vaterunser-Gebet
  • hi schel koena paternoster ende sijn lauwa, deeromme dat alre Fresana riocht scriouwen is [er soll das Paternoster und sein Glaubensbekenntnis können, deswegen weil aller Friesen Recht geschrieben ist] 
    um 1080 (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 136
  • ez sol auch euer dhaines ân urlaupt ab dez spitals hofstat niht gen, oder ez sprichet fuͤmf paternoster und fuͤmf ave maria ze puͤzze
    1328 MünchenStR.(Dirr) 116
  • laien vnd ein iegleich mensch sol wizzen ... daz gemain pet, ... daz ist der pater noster 
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 1538
II
Rosenkranz
Sachhinweis: A.Loch, Der Rosenkranz als Rechtssymbol, in: Volk u. Volkstum I (1936) 296f.
  • ez habent auch gesetzet di burger vom rat, daz ein ieclich burger ... kain silberin gürteln mer tragen sol ... noch kainerlay paternoster, daz uber zwelf haller wert sei, und sol auch den uber den ars niht hahen, er sol in vorn an der seiten tragen
    13./14. Jh. NürnbPolO. 66
  • swelicher froͤmder kramer pater noster ... und ander dinch, daz uͤnser chramer nicht vail habent, der ist damit hie, swenn er wil
    um 1365 MünchenStR.(Dirr) 457
  • auch sol nymand paternoster vorkaufen samenkaufs, her gehore denne in di brudirschaft
    1396 CDSiles. VIII 101
  • pater noster der man do nicht machet und ander ware, die man dar von fremden landen brenget. die mogen eren markt haldin mit des burgermeisters wille
    um 1400 LiegnitzStRb. 81
  • [ordnung der sniderknecht:] wer ein paternoster dreyt an dem halse, der gibt auch ein halb virtel wyns
    Mitte 15. Jh. FrankfZftUrk. II 323
  • wann eine frau ihren mantel oder pater noster auf ihres hauswirths seel. grab fallen laͤst, und nicht mehr dann ein kleid anhaͤlt, ungefaͤhrlich, und das mit dem eyd berecht, ob sie darnach wohl zur nahrung kaͤme, so ist sie nicht schuldig zu zahlen die schulden
    1744 AnmFrankfRef. 2. Forts. 108
  • [folget wat in een gerade gehört:] der frouwen pater noster, hare silveren undt gülden ringe, oock den, daer haer mann sie mede getrouwet hefft
    oJ. Westfalen/GrW. III 43
III ein Folterwerkzeug
  • een ront hoepelken van koorden gemaeckt, vol groote knoopen, (gheheeten 't pater noster) dat men doet rontomme 't voor-hooft, ende seer oft luttel wringt oft draeyt met twee stoxkens ..., ter discretie oock van den juge
    1555 NlWB. XII 1 Sp. 775
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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