Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Peinlichkeit

Peinlichkeit

, f.

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I Bösartigkeit, auch Unsittlichkeit
Sachhinweis: MnlWB. VI 335
  • soe wie scoete met eeneghe ghesellen, die desen gheselscape ... van deken van gheswoirne wederseit ware ... overmits pijnleecheit, misdade of boeten wil, hi waers om eenen groten
    1386 BelgMus. 4 (1840) 66
  • van ... valschen teerlincspele, onredelicker wandelinghe, pilichede, putierscepe
    1426 CoutBruges I 498
II Tortur
bdv.: Pein (I)
  • hat er des nach der vorsuchunge in steten, da keyne pynilicheyt vor augen were, nicht bekant
    1474 PössneckSchSpr. I 183
  • ap P.K. mit solicher seyner borgezcucht der peinlickeit ... solte ... frey seyn
    1524 MagdebSchSpr.(Friese) 217
  • hatt P.K. in vnd ausßerhalb der peinlikeit bekand
    1530 ZerbstFemb. 67
  • so moget ir inen mit gefencknus und uflegung der bussen billich stroffen, aber die peinlichkeit, weil sein hant zu wercke nicht komen, in diesem falh nicht furwenden
    1537 ZSchles. 20 (1886) 279
  • ha(b)t ihr genugsame ursachen gehabt, A.L. der peinligkeit zu unterwerfen, und darin die gebuhrende mas nicht uberschritten
    1587 BrandenbSchSt. III 80
  • dasz der gefangne mit der peinligkeit billich angegriffen werde
    1591 Jena/Diefenb.-Wülcker 795
  • die instrumente zur peinlichkeit gehörig vorzeigen
    1665 Rhamm,BrschwHexproz. 41 [nach Archivzettel]
  • verschiedene arten der peinlichkeiten, die ehedem im gebrauch gewesen, sind abgekommen
    1762 Wiesand 1089
  • es soll künftighin bey keinem verbrechen auf vollstreckung einer peinlichkeit, es sey real-territion oder tortur, noch auch auf bedrohung damit erkannt werden
    1770 CSax. I 990
  • eine solche mittheilung der entscheidungsgruͤnde geschiehet hauptsaͤchlich um deswillen, damit der scharfrichter den erkannten grad der peinlichkeit aus dem urtheile selbst ersehe
    1783 Quistorp,GrundsPeinlR. 1397 Anm. d
  • das gesetz wird für abschaffung der peinlichkeit sorgen
    1831 QbSchweizVG. 246
III Zuständigkeit und Verfahren in peinlichen (I) Sachen
  • muͤcht aber jemands dem andern billigen beclagen, wuͤrde ihm die peinlichkeitt aberkandt oder nederfellich, so bricht er ... an den fuͤrst. gesatzten fiscale 4. groß. goͤtt.
    1529 Grupen,Disc. 830
  • wes wir eyns artickels halben umb dye peynlichkeit in den collegiis alhir, so ymands von eynem nicht studenten entleybet wurde, mit der universitet noch unentscheyden
    1531 LeipzUnivUB. 489
  • gehören nachfolgende flecken zu solch centgericht, nemblich: H., doch nur mit der fraisch und peinlichkeit 
    1534 WürzbZ. I 1 S. 690
  • soll dem cleger ahn der peinlikeitt nichts benomehn sein
    1556 Leipzig/Haltaus 1458
  • do auch irrungen, missvorstende, uneinigkeit, unrichtigkeiten an unfleiss, ergerlichem leben, bösen sitten ... vorfallen wurden, und nicht in die peinlickeit gehört
    1572 Zerbst/Sehling,EvKO. I 2 S. 590
  • sagten, der churfurst hette iederzeit gehabt die hohe obrigkeit alß ein landtsfurst; ob aber ihr churfurstliche gnaden die frohndienste, peinlichkeiten und dergleichen geburen theten, konten sie nicht wißen
    1643 RhW. I 1 S. 285
  • was ... in die criminalitæt vnd peinlichkeit einlauffende sachen belangt
    1657 HessSamml. II 450
  • alle malefizsachen, als hurerei, ehebruch, mord, diebstahl, verräterei, verwundung und was dergleichen in die peinlichkeit einschlagende verbrech- und uebeltaten belangt
    1723 TrierWQ. 635
IV Streit
  • twist ofte pilicheet 
    1290 Bergh II 316
unter Ausschluss der Schreibform(en):