Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Petergericht
Artikel davor:
Pestkommisssar
Pestordnung
Pestpatent
Pestzeit
Petak
Petentenzettel
Peter
Peterbeweistum
(Peterchen)
Petersfrau
Petergericht
, n.
(bäuerliches, geistliches) Gericht an einem der Gedenktage des hl. Petrus (vgl. Grotefend,Taschenb. 87f.)
- weist man zu recht uf ein petersgericht und martinsmahl den dorfs junkern ... alle mügliche gebot und verbot1508 Franken/GrW. VI 42 [ebd.ö.]Faksimile (ca. 269 KB)
- ein ieder nachtbar der ein aigen rauch hat, vnd dem so das ... petersgericht vnnd martinsmahl gebotten worden ist der soll solch gerichten besuchen1508 Eberstein2 I 166Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- aber sunst wurt an diser zent kain petersgericht, hohes gericht, mal oder kirchweihegericht oder ander weistumb gehalten1532 WürzbZ. I 1 S. 90Faksimile (ca. 143 KB)
- in anderen sachen pflicht man ordenlich uber 14 tag zentgericht zu halten, wa die furfallenden feste u. feirtag solche nit verhinderen. aber sunst wurt an diser zent kain petersgericht, hohes gericht, mal oder kirchweihegericht oder ander weistumb gehaltennach 1532 WürzbZ. I 1 S. 90Faksimile (ca. 143 KB)
- weistumb, so die von H. ... der gemeyn uff das petersgericht zu recht weißen1536/49 FrkBauernW. 52
- wievil schöpfen an der zent sitzen. [Aufzählung der Orte] jahrschöpfen und werden alle jahr uf petersgericht andere an ir statt gesetzt, so durch iedes dorfs schultheiß, der auch ufs petersgericht gegenwertig sein mueß, der zent presentirt; besiehe den dritten puncten des peterweisthumbs, oder wie sie es nennen, der reformationum 1576 WürzbZ. I 1 S. 379Faksimile (ca. 135 KB)
- an diser zent wurdet alle jahr ein pettersgericht gehalten, darauf man das weisthumb ... eröffnet und verliset. und diß gericht soll ieder zentpflichtiger man mit ainem pfenning oder seinem selbst aigen laib besuchenum 1576 WürzbZ. I 1 S. 383Faksimile (ca. 139 KB)
- wie denn dasselbige ehemandat auch durch unsere beampten jerlich auf die petersgerichte abgelesen werden sol1582 Henneberg/Sehling,EvKO. I 2 S. 314Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- herr richter, so stehe ich vor diesem gericht und dinge mich an von wegen gegenwärtigen N.N. als klägern für einen redner vor diesem peters- und helfsgericht1584 ZRG.2 Germ. 7 (1887) 118Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- nach ausweysung der stad ordnung, die auch alle yar einmal zum peters-gerichte der gemeinen burgerschaft wirdt verlesen1598 MainfrJb. 10 (1958) 191
- daß bei denen im amt B. gewöhnlichen zentgerichten, benanntlichen pfingst-land-saalgericht neben den anderen beiden peters- und michelsgerichten ... unterschiedliche exceß begangen worden1659 Eberstein2 I 355Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- es hat aber dieses peter-gericht den namen, weil es gegen die Petri cathedra gehalten ... wird1705 KlugeBeamte I2 667Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- peter-gericht ist ein besonderes voigteyliches gericht, welches von dem heiligen Petro seinen namen bekommen1762 Hellfeld IV 2243Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- petergericht. dieses ist ein vogtdeyliches gericht, welches vermuthlich ehedessen uͤber geistliche sachen gerichtet, und von der geistlichkeit gehalten, nachgehends aber auf weltliche sachen ausgedehnet worden ist1762 Wiesand 807Faksimile - in Google Books
- in der domfreiheit hat das domkapitel gerichtsbarkeit und übt sie durch den domsecretarius und das sog. peters- und krumme-stuhl-gericht1785 TrierWQ. 691Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- die hegung des petersgerichtes geschieht jedesmal unter dem vorsitze des oberamtes. nur die geringeren feldgebrechen werden dabei, jedoch nicht uͤber 15 und 20 kr. zur stadtrechnung geruͤget1788 Thomas,FuldPrR. I 147Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- ist zu Hammelburg jeder neu angehende buͤrger, welcher bei dem gewoͤhnlichen petersgerichte verpflichtet wird, schuldig, bei der aufnahme 30 fl. zu entrichten; eine weibsperson giebt nur 15 fl.1788 Thomas,FuldPrR. I 176Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte