Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Pfäffin

Pfäffin

, f.


I Wirtschafterin eines Geistlichen, als Beiname
  • es klaget K. pfeffin uff die K., des früemessers kellerin
    1386 SchweizId. V 1064
II wie Pfaffendirne 
  • die jüdinne und ... pfeffinne: anders nieman sol gelwez gebende tragen
    um 1275 Berth.v.Regensb. I 115
  • ez sol kein gemeine fröuwele keinen frouwenmantel ... tragen ... und sullent ... ûf irn schuohen tragen ein gelwez vänle, dâ mit man si erkenne ... dar nâch sullent die offen pfeffinne sîn in den obgenanten pênen
    14. Jh. MeranStR. Art. 13
  • als iez vil pf[affenfrau]en und der priestern dirnen von lendern und dörfern, als si die von inen geslagen hant, harkon sint, und als wir in der statt ouch haben offen pfeffinen, die mit den herrn im hof [den Chorherren] ze schaffende haben offenlich
    1423 SchweizId. I 1252
  • ist auch iemand der unrichtigs gesind in seinem hauß hat ... es sein pfeffin schlaffweiber oder ander inleut davon die umbsessen schaden nemen, den sol ain ieclich wirt in den acht tagen urlaub geben
    15. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 776
III ausgehend von der Priesterschaft aller Gläubigen (Luther): Christin als Priesterin
  • dann der glaube mus alles thun, er ist allein das rechte priesterliche ampt ..., darumb sind alle christenman pfaffen, alle weiber pfeffin 
    vor 1546 Luther/DWB. VII 1596
IV selten: Hexe
  • so sein etleich man, die nemen von dem galgen ain span und legen den under die chirchtür, so sol chain pfäffin gen her für
    1. Hälfte 15. Jh. Vintler V. 7935
V wie Nonne (I) 
  • die pf[äffin] oder nunn, klosterfrauw, sacerdotissa
    16. Jh. SchweizId. V 1064
VI ehemalige Ehefrau eines Mannes, der Geistlicher geworden ist
  • een priester ... die berechte die prochie sine met sorghen..., die een wijf hadde te voren eer hi te priester wart gecoren; maer sint hi quam ter paepscap inne, so begaf hi sine papinne ende antierdse in diere gebare alse oft soe sijn zuster ware
    oJ. MnlWB. VI 121
unter Ausschluss der Schreibform(en):