Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): pfäfflich

pfäfflich

, adj., adv., (pfäfflichen), adv.

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ersteres auch pfäffen- 
geistlich, priesterlich, einem Pfaffen (I) zustehend; pfäffliche Künste Wissenschaft, Theologie; pfäffliche Minne Liebe mit einem Pfaffen; Kinder pfäfflich miteinander gewinnen im Priesterstand Kinder zeugen
  • dieser Friderich ... vortilgete den pheffelichen orden
    um 1260 SächsWChr. 256
  • der babest entsazte in [Bischof Albrecht] von siner pfaflichen êre
    nach 1275 ProsaKaiserchr. 218
  • nu suͤlt ir hoͤren an wem man den strazraub muͤge began. daz tůt man an pfaffen ob si pfæfleich varnt. recht vmbe schorn. pfæfleich gewant an aller hande gewæffen
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 42 § 3
  • ist daz ein shreiber valshe priue shreibet ... vnd ist er ein phaffe man shol im dem pishof antworten vnd shol im der sein pheflich ere nemen. dar nach wo in der werltliche richter begreifet do shol er vber in richten als vͤber einen laien
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 360
  • der keiser wart ze bann getân von eim ieglîchen pfeflîchen man
    nach 1284 EnikelWChr. V. 28666
  • die papelike proue
    1290 CorpMnlTekst. I 1505
  • dar nah sol in [geistlicher Fürst, der sich bei der Königswahl hat bestechen lassen] der pabest von allen pfeflichen eren schaiden vnd sein bistům hin leihen
    1295 Schwsp.(Kurzform I/Eckh.) Art. 130b (Kt)
  • die ... chind, die si pheffeleich mit einander gewunnen habent [d.h. nachdem der Ehemann ins Kloster eingetreten ist], [habent] alls recht ains nicht an alle dem erib, daz ir vater, und ir mueter gelazzen habent
    um 1300 WienStRb. Art. 93
  • demselben chapplan ... tůn wir durch pfaeflich ere und freyung die gnade, daz er alle die gnade und freyung haben sol, die hie vor von unsern fordern ... bestaetigt sint
    1321 MünchenStR.(Dirr) 104
  • stirbt ein pfaffe, des gůts sol ... do hin geuallen, do es der pfaffe hin schaffet an diu chirchen, oder als es pfæflichiu recht sagent von pæbsten vnd von chaysern
    1322 MWittelsb. II 277
  • mit peflichme of wertlichimme gerichte
    1336 Gudenus,CDMog. III 291
  • man en mag nymandes geachten zcu eynen phaffen, he sy denne gelart unde gewieht unde mit pheflichen schern geczeichenth
    nach 1358 Rb.n.Dist. I 18 Dist. 4
  • [Klage vor dem Kaiser] daz er [Bischof] vnd seine pfaffheit ire leut vnd gut vor dem lantgericht zu Nuremberg sere vnd wider pfefliche fryheit besweret weren
    1359 MZoll. III 361
  • dass sie [pfaffheit] sehr stark beschweret, geleidiget und übergriffen seyen an ihren pfäfflichen rechten, ehren und freyheiten
    1365 ArchKathKR. 80 (1900) 621
  • an pfäfflicher gülltt funffhundert gulden
    1380 Schulze,Hausg. I 173
  • ein aigen mensch mag auch niht pfaff werden, noch geistleich an willen vnd wizzen dez herren. vnd wurd ez pfaff wider den willen dez herren, der herr moͤcht pei einem iar nach der zeit vnd im daz ze wizzen ist worden, den pfaffen wider aischen in seinen dienst. vnd der pfaff muͤst choͤmen, moͤcht er sich niht geloͤsen von der aigenschaft, vnd dem herren dienen in pfaͤfleicher weiz mit gepet vnd mit den dingen die einem pfaffen zu gehoͤrnt
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 876
  • pfeffenlich friheit
    1400 MWirzib. VIII 601
  • [dem Kaplan ist vorgeschrieben] ordentlich und pfäfflich zu leben
    1401 Burghausen(Huber) 66
  • hia scellet om nen paeplika pronda claegia, oers dan om da fiouwer tida ende om da thria offer ende sawendel [sie (die Priester) sollen wegen keiner geistlichen Pfründe klagen, außer wegen der Gelder für vierteljährliche Seelenmessen und wegen der drei Altargaben und wegen der Zahlung für wöchentliche Totenmessen] 
    1404 WesterlauwersR. I 596
  • ok schullen alle papen unde geystlike lude, de sek pepeliken und geystliken holden ... ores lyves und gudes seker und velich sin op den straten, wur se wanderen
    1408 HHalberstUB. IV 509
  • da nach [Simonie] sal in de pawes von allen peplichen eren scheiden vnde sin biscopdom vorlien
    um 1410 Harzgerode/Schwsp.(Kurzform/Gr.) Art. 125 (Kz2)
  • to myner lere in papliken kunsten
    1417 BrschwChr. I 255 Anm.
  • of de paap van D. eenig dykbaar land hadde, dat totter papelyker proeven niet en hoorde, dat sal hy dyken en dammen
    1436 UtrechtPlB. II 3
  • die papelike proven van Z.
    1440 BronnGZeist I 214
  • daß mein weib pfligt pfefflicher minne
    vor 1494 FWB. IV 18
  • als propst, dechant [und] capittel sich ... beclagt, wie sie wieder gemein recht und pfeffliche freiheit ... ire wein frei zu verkauffen ... verhindert
    1513 Sinsheim 434
  • de papelicke proeven
    1514 InfHollant 140
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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