Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): pfänden

pfänden

, v.

glossiert pignerare AhdGlWB. 460

I (von jm.) zur Sicherung eines Anspruchs oder zur Begleichung einer Schuld -- meist mit einem Pfänder (I) -- ein Pfand (I) nehmen, ein Pfandrecht (IV) begründen; sich selber, selbst pfänden eigenmächtig pfänden (Beleg 1403/39 uö.)
bdv.: pfandern (I)
  • iefter en scip oen dyn ower komt ende dat met penda wille, soe aegh hi ti gaene mitta scelta ende mitta tolwem ende toe iariane, dat hi him dine roewer iowa wille ende onder pande sitta, hwant hi pandis weer him sciuldich js [wenn ein Schiff ans Ufer kommt und man es pfänden will, so soll er [der Gläubiger] mit dem Skelta und den zwölf (Gemeindezeugen) hingehen und verlangen, daß er [der Schiffer] ihm das Ruder gebe und in Schuldhaft bleibe, weil er ihm ein Pfand schuldig sei] 
    12. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 226
  • weri abir iman di daz brechi, den sal min vur sogitan einwurti phendi 
    um 1230 MühlhsnRb.2 152
  • wir verbieten, daz niemen phende an des rihters urlob. swer daz tut, uber den sol man rihten als uber einen rouber
    1235 MainzRLFr.(Const.) 278
  • die panden wille van cheinse van sinen lande, de baillu es sculdich eenen pander te ghevene
    1248/68 CoutDesseldonc 37
  • wir sun nieman von L. phenden, er sie burge ald gelte
    1251 EidgAbsch. I 2
  • swer den andern pfendet an fronboten, der ist fridebræche
    1256 Bayrischer Landfriede/MGConst. II 46
  • vmme schult, de en vnse borgher deme anderen syneme borghere schuldich is, schal men dachdingen erst ouer veerteyn nacht ... vnde sit he dar ouer, dat schal he auer beteren mit iiii schillinghen, vnde dat schal de voghet panden ute synen weren
    1270 HambStR. 55
  • alle die ghescoete die men sciet van ghelde, die zal men panden metten vrien scouttete
    1282 CoutFrancBruges II 66
  • swen der [pfenter] pfenten sol, den sol er mit so getaner bescheidenheit pfenten, daz der burgær, fvͤr den er pfendet, oder dez burgeres bot in manen sol vor vierzehen tag ê er in pfend 
    1294 MWittelsb. II 48
  • ist daz ain man pfendt vmb gülte man sol daz pfand behalden acht tag
    1295 Schwsp.(Kurzform I/Eckh.) Art. 114 (Kt)
  • chumpt auch ein ausserman in die stat, der einem purger gelten sol, den pfent der purger wol auf reht
    1308 Schwind-Dopsch 162
  • we ok den knechten ere loen enthele boven de tyd ... den moghet de mestere pannen, wan ze van den knechten dar to eschet werden
    1314 BremUB. II 156
  • umb jerliche bekentliche pecht mogen sy mit iren boten von stund an penden, und umb unbekentliche pecht sollen sy dingen und ringen als umb andere scholt
    1336/56 RhW. II 2 S. 98
  • umbe gegichtig gelt mag man och wol daz gotzhus phenden und an uͥnserm gericht beklagen
    1344 BernStR. III 141
  • daz ich trewlich ... pfentt und pfenten haizz, dem armen alz dem reichen, alz der stat reht ist
    1364/80 MünchenStR.(Dirr) 577
  • iz sol nymant dy geste auf halden oder phenden er habe e yn beclagt in seym lande vnd vor seym richter ym nicht recht getan sey
    1378 SilleinStRB. 122
  • so gebe wir den egenanten jůden volle kraft und macht, das see ... uns, ůnser lůte und unser gůtere farnd und unfarnd habe wi see dyͤ herfarn aůfhalden, hindern und phenden also lange, bůcz syͤ von ůns beczalt werden
    1394 BrüxStB. 57
  • niemene mach panden zonder bi ceuriers
    1397 CoutFurnes III 47
  • werd sake, dat wii jarlix disse vorgescreven schult nicht en betalden ... dat sie unss alle jaer moigen peynden doen mit eren wervere
    1399 ClarenbergUB. 232
  • von pfandes wegen sal man auch merken, das ein ygleich wirt sein ingesinde vmb den hausczins wol mag pfenden 
    14. Jh. IglauOberhof 367
  • eyn purger mak eyn ediln man phenden vmb seyn schult
    um 1400 IglauStR. 199
  • weerth, dat enygh man pende an yen scip, die man solde dat scip opbieden ende vervolghen, gheliker was als man duet an kistenpant
    um 1400 ZutphenRbr. 61
  • umb gegichtig geltschuld, so sol und mag ietweder teile sinen gegichtigen gelten oder buͥrgen wol pfenden und angriffen nach dez gerichtz recht
    1403 SaanenLschStat. 33
  • vmmb seinen czinß mag sich yderman selber pfenden an das gericht, dÿ weil seÿn hoff her ÿn seynem hoͤff wonet
    1403/39 OfenStR.(Mollay) Art. 165
  • pfendit man iemanne vmme guͤlte, man sol daz pant achte dage behalden vnvorkoft vnde vnvorsezzet
    um 1410 Schwsp.(Kurzform/Gr.) Art. 102b (Kz2)
  • wann ainer dem andern gelten schol, da schol sich selber chainer pfenten mit des andern gelt
    1423/1542 Kärnten/ÖW. VI 466
  • wurde sich ymandes dorweddir setczen, ader sulche hulffe nicht geben wollen, den sal man dorumb pfenden 
    1427 AktStPr. I 467
  • ain ieder lediger der ainen last phenten oder vahen, der ist dem richter phlichtig 12 ₰
    Mitte 15. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 732
  • over die schipmans ende coepmans saeken, die buten dunen varen, sal men rechten ende penden ... drye weken voor ... lichtmissedach
    BolswardStB. 1455 Kap. 14
  • man sall niemantz ... in der moellen zu B. ... ayngriffen, heylgen noch phenden; und verbrech eyner syn lyb, es were man oder wyb, und kem in die ... mülle ... umb fryheit wyllen, den selben menschen soll man sess wochen und dry dayge dar inne fry layssen sonder storung
    1462 CoutLuxemb. I 118
  • [die Chorherren beklagen sich,] das si darumb mitt weltlichen knechten gepfendt, die pfender uß irn huͥsern genommen ..., das aber, nach dem sie geistlich, nitt zimlich sie
    1468 BernStR. VI 1 S. 45
  • in kainer hütten sol man niemand phenden 
    1486 ZBergr. 48 (1907) 503
  • int S. mach een yegelick panden op den synen voor een voorleeden pacht
    Anf. 16. Jh. UtrechtRBr. II 410
  • man sol niemant in kainer smeltz-huten pfennden, man het dan ainem auf dasselb aͤrtzt furgelihen, oder waͤr lidlon
    1517 MaxBO. Art. 249
  • soll der schultes vmbgehen vnd das [nachzel gelt] fordern; wan ers nit kriegt, sol er an der wandt pfenden 
    1521 Mosel/GrW. III 816
  • were aber der beklagt in ein gewiß ding nit verdampt ... alsdann soll man zu dem ersten die fahrende haabe ... alsdann die ligende guͤter vnnd zu dem dritten deß beklagten schuldner ... pfenden oder angreiffen
    1534 MainzUGO.(Saur) 11r
  • der also pfenden will, soll vor ee er darumb pfendt, an den, der jm schuldig ist, schriftlich, mündtlich oder vnder augen erfordern, jn vmm sein schuld guͤtlich, oder mit landleüffigen billichen rechten vnklaghaft zůmachen, in den nechsten zwayen monaten nach solcher ermanung gleich nach ainander folgendt
    1546 Perneder,Inst.(1546) 92r
  • datt die dyckgreue ende hoeuetmeysters sullen moegen panden vth eens mans guedt, die hoeuetgelden ende mergengelden
    1549? Pufendorf IV app. 436
  • solchem [der den kirchen etwas entzogen oder vorenthalte] wirt ein termin gesetzt, innerhalb welcher zeit sie bezalen sollen oder vom amtman gepfendet werden
    1552 Mecklenburg/Sehling,EvKO. V 224
  • so soll man nach dem guͤlden schatzen, vnndt nit ansehen, welcher fuͤr oder nachgeklagt oder gepfandt habe, damit jedem, nach anzahl seiner schuldt, werde
    1520 ErbachLR. 62 (Stat. 4 § 3)
  • damit alle hierinn beruͤhrte land-fridbruͤchige und thaͤtliche handlungen, gewaltige entsetzungen, fahen, pfaͤnden und dergleichen bedrangnissen, so die fuͤr das kayserl. cammer-gericht kommen, vor andern rechthaͤngigen sachen ... eroͤrtert werden
    1562 Moser,StaatsR. 31 S. 338
  • umb schulde mag man pfenden, aber durch die oberkeit, undt nicht selbs
    1565 Klammer,CompJuris 33 § 4
  • noch pandet men ... voer volntreckinge van moetsoenen, maechgescheijden ende hijlix vorwarden
    3. Viertel 16. Jh. KampenStROntw. 11
  • es soll ain iedelicher man umb sein perkrecht phenten 
    um 1580 NÖsterr./ÖW. VII 185
  • ain jeder haußeßiger mag sich selbst pfenten und richten in sein hauß innerhalb seiner tachtropfen umb erbar sach
    16. Jh. Steiermark/ÖW. VI 59
  • dat eins proestens van M. kartener off cartmeister penden mach voer des proesten lantcensen ende op dat goet, daer sy den chens aff schuldich syn
    16. Jh. LimbWijsd. 172
  • ein ieder wirth ... hat macht umb sein ierden zu pfenden 
    um 1600 NÖsterr./ÖW. VIII 941
  • wer da pfandet in dem korne, oder in den wischen, der soll dazu nehmen 2 gildemeister aus der bauleute gilde
    1611 StolpStat. 248
  • wann die stubenmeister zů gmeiner stubenmaͤleren wyn uff borg nemmend, also das die jenigen, so jhnen wyn dings gegeben, fahls sy jnnert obbestimpter zyt nit bezalt wurdend, die stuben obgehoͤrter massen wol pfaͤnden moͤgend
    1614 BernStR. VII 2 S. 823
  • vom pfandaustragen. wann jemand ... der gemein ... bußfellig worden ist, aber die straf nicht geben will, so wird er gepfendet, vnd daß pfand allezeit in das ... wirthshauß getragen oder geführet
    1620 Mittelfranken/ZKulturg. 8 (1901) 184
  • wer straff etcetera nicht ablegt auff rechte zeytt, so soll ihn der pittell darumb pfänden 
    1608 Apel,Collect. 102
  • darumb soll er [weibel] lugen, das er den schuldner, wa müglich persönlich, pfände 
    1. Hälfte 17. Jh. FreiburgÜMun. II Art. 230
  • welch beklagter nicht befugt, sich selbsten zu pfanden oder der eingebrachten vhrsachen halber sein eigen richter sein kan
    1665 HelgolGerProt./DRWArch.
  • welcher sich selbst umb gelt- oder andere schulden pfendt mit aufhalten oder sonsten und darumben den richter zuvor nit ersuecht oder klagt, der ... ist der herrschaft straff verfahlen
    1670 NÖsterr./ÖW. XI 138
  • es kan auch der berg-herr die außstaͤnd von vorigen jahren bey der fechsung suchen, destwegen die verfuͤhrung deß maisches bey dem wein-garten verbieten und selbst pfaͤnden 
    1679 TractIurIncorp. VII § 4
  • der grundherr hat macht, sich umb seine herrnforderung und gefaͤlle selbst zu pfaͤnden ... weil die grundherrn die obrigkeitliche jurisdiction uͤber ihre unterthanen haben
    1688 Beckmann,Idea 183
  • wie dann der wirth auf beschehene weigerung sich alsobalden mit dessen mantel gepfaͤndet 
    1712 Abele,Gerichtshändel I 30
  • will der zinßmann nicht bezahlen, so ist der dadurch nicht nach dem roͤmischen recht seines zinsgutes verlustig, sondern es wachsen ihm entweder die zinßen zur strafe alle tag doppelt an ... oder ... der zinßherr pfaͤndet ihn zu erst ohne gericht
    1793 Lang,Steuerverf. 128
  • um der sache, welche gepfändet werden soll, sich zu bemächtigen, sollen weder gefährliche waffen, noch reißende hunde gebraucht werden
    1794 PreußALR. I 14 § 423
  • ain stier und ain schweinbeer und ain wüdder, die dasigen drey gehören nicht zu pfänten 
    18. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 314
  • der handelsmann darf, so lang der markt dauert, nicht gepfaͤndet werden
    1816 RepStaatsVerwBaiern V 302
II
(von jm.) eine Geldstrafe einziehen oder zur Gewährleistung der Strafzahlung einen Gegenstand als Pfand (IV) beschlagnahmen, häufig bei Flur- oder Waldfrevel, speziell auch: fremdes Vieh auf eigenem Grund als Sicherheit für den vom Vieheigentümer zu leistenden Schadensersatz beschlagnahmen; auch allgemeiner: jn. im Rahmen des Rechts zu etwas zwingen
  • swe sin ve drift op ene andere marke op gemene weide, wert he gepandet, he gift ses penninge
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. II 47 § 4
  • daz wir des vberein sin chomen mit gemeineme rate! daz nieman ... in dechein ander munze dechein silber sol fuͤren noch senden mit decheiner geuerde. tůt ers ... so sol in der schultheize vnde der munzemeister phenden alse dicke so ers tůt
    1258 Freiburg im Breisgau/CorpAltdtOrUrk. I 69
  • swer vnrehten weg vert vber gebvwen lant, da sol ie daz rat einen phenning geben ... dar vmbe mag wol iener phenden, der dez daz lant ist, ane rihter
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 195
  • tuent sy des [Reinigung des Baches] nicht, so sint sy dem richter schuldich viervndzwainczich phening, vnd sol sy darvmb phenten ze hant
    1293 SteirGBl. 1 (1880) 111
  • ist dann der forster des die hut do ist gewest, und hat den hau gepfent, so soll weder der stromer nicht der forstmeister in nicht pfenden 
    1294/1365 Franken/GrW. VI 98
  • was man zimers hawet, damit man die stat bessern will ..., do soll kain forster umb pfenden 
    1294/1365 Franken/GrW. VI 99
  • so en mach nemans penden vp des richs walde, dan der vorstmeister ind der voerster
    1342 Aachen (Region)/GrW. II 777
  • eyn icklich man sal wissen, wer in eyne marke nit eynhoret, wirt de dinne begriffen hawende, das he mit rechte gefangen sal syn der markerer vnd hait verlaren, was he da by yme hait. komet he aber vor den walt uff das welt vnd koment dan dy lude, dy da huder sint des waldes, ader dy lude, dy czu der marke horent, dy eynsollent en nit angriffen ader penden, dan sy sollent yme czusprechen mit des keysers rechte, das ist mit gerechte, vnd dunt sy anders id darzo, so mag he sy beclagen vor eynen raub
    um 1350 KlKaiserr.(Hs. Corvey) II 58
  • welcher vnder inen zů der zunfte nit kunt, so ime dahin gebotten wirt ... das sü den danne pfendten 
    1362 FreiburgZftO. 37
  • die aufleger, swenn si iemant holtz sehent tragen, der dez holtz chainen gewern hat, dem suͤllen si nachvolgen und ervaren, wo er daz holtz hintrag, und suͤllen in dann mit fronpoten umb die půzz pfenten 
    um 1365 MünchenStR.(Dirr) 448
  • teten si aber des [Leistung eines Dienstes] nicht, so sullen si sew darumb phenden und nötten als ander ir holden umb ir versezzens purkrecht
    1372 SPöltenUB. II 133
  • daz kain unser burger oder der bi uͤns sesshaft wêr, keinen ussman helfen sol noͤten noch phenden ane urlob des merers tails des rates
    1382 LeutkirchStR. 30
  • von den schipheren, dy uff der wysle varen etc., ab sy holt bornen boben dy dryͤ taghe und dorumme gepfendet worden
    1396 HanseRez. IV 367
  • wer es, das der armen lute von D. einer oder ir knecht nusz oder biern abslugen, dij in den weg vielen, darvmb sol sie nymant pfenden 
    14. Jh.? PfälzW. I 235
  • wer dat dyt [Verbot von Glücksspiel] verbroken worde, dar sold(e) men den husheren ofte husfrouwen dar dat verbroken worde in den hus penden, als vake als dat voͤlle, vor dre scheillinghe
    um 1412 Lasch,NdStB. 100
  • welcher scheffe oder ratman ein kintbette hat mit siner elichen hußfrauwen, der ist nit zu dringen oder zu pfenden an das gericht oder in den rat
    1422 Miltenberg 319
  • das ain yegliche negerin hie nu hinfur nit mer haben sol dann zwo negerinen, die syen dann lern- oder lon tochtran, und nit mer; und welhe daruber havt dann zwo, als obstavt, die mugen die maister der schnider darumb pfenden nach ir zunft herkomen
    1457 Heß,Frauenberufe 71
  • die selben, den[en] schad beschehen ... mogen den scheffer pfenden uff dem felde
    1472 Zuzenhausen 727
  • wer des ungehorsam sin wolt, dieselben sol man anzeichen oder sie pfenden uf ein verantworten
    1495 StraßbZftO. 160
  • ab einigh holtz ... gehawen wurde vnd baussent den hoiff gefurt, moegen die vier furster penden vnd nachfolgen, so lange nit der echterst wane geet in dene Reyne
    1518 Eifel/GrW. II 580
  • ob ainer in ains andern paungartn gieng ... und obs abprach und außtrieg ôn erlaubnuss, begrif er in so soll er in phentn und das phant dem ambtman zuetragen
    1530 NÖsterr./ÖW. VIII 1011
  • weitere sol ein iczlicher die fridtzeun halten ein gewendt vom dorf, und ßo ein schaden gesche, ßo sol der selbik pfenden, ßo sol im der selbik schaden bezalet werden
    1536 Schlesinger,Weist. I § 48
  • als dann die schwin ze vstagen an hirtten hin vnnd herlüffend vnnd jn gütren schaden thättent, befälche er dem vorster, die lütt ze pfenden, von deren süwen schaden geschäche
    1544 Luzern/SchweizArchVk. 3 (1899) 219
  • wo jrgendt ein gezeuge ... sich zu gezeugen wegern ... wolde, der mag ... darzu gezwungen werden, aber wo das der gezeuge vorachtet, mag der richter jn pfenden 
    1561 Rotschitz Blatt 49
  • noch pandet men voer saken bij eede geholden; voer gewesen sententien, ende vthspraken van compromissen
    3. Viertel 16. Jh. KampenStROntw. 11
  • wen der burge nicht betzalet, daruor ehr gelobet, soll ehr mitt pfanden oder durch ein botth zu der betzalung gefurdertt werden
    1581 HagenLR. 18
  • da aber einer seinen nachbarn an seinem korn oder saedt durch gense, aendten, oder huͤner, die man nicht pfanden kann, schaden thun wuͤrde
    1583 HadelnLR.(Pufendorf) I 22
  • den pfaffen soll man oberhalb des teichs zu fischen verbietten, oder man werde sie pfentten 
    1590 MHungJurHist. V 2 S. 59
  • haben ... commissarii in fiscalibus causis ire urteln willen exequeren und die, wilche ire kinder auswendich C. laissen deufen, pfenden 
    1594 BuchWeinsberg IV 184
  • ob ainer dem andern zu schaden hielt, der do schaden enphecht sol dem andern sein vieh phäntlich phenten und in sein stal treiben
    16. Jh. Steiermark/ÖW. VI 69
  • die holzbanwarten sollen ... schweren ... alle die jenigen, so onerlaubt holz darinen hawen, vischen oder sonsten an einichem schaden ergriffen werden, zue pfenden und zue rüegen
    1616 NeuenburgStR. 131
  • würde auch derselbige, dessen viehe auff eines andern grund und boden gepfandet, gewöhnliches ... pfand-geld zu zu zahlen sich verwiedern, und dem pignoratori daher das vieh zu halten beschwerlich ... so soll ... das gepfandetes viehe zu verkauffen ... erlaubet seyn
    1669 GesSammlMecklSchwerin I 94
  • so aber einer in dem seinigen geißen findt, die ohne hiertschafft gelaßen, es were in matten, weyden oder bergen, mag einer dieselben wohl inthůn, pfändten oder an würt stellen vnd den pfandtschilling zeüchen nach gewohntem brauch
    1675 FrutigenStatR. 297
  • wer aber solchen richterdienst ... nit raichet, so hat landtrichter macht und gewalt darumben zu pfendten 
    17. Jh. BeitrSteirG. 26 (1894) 125
  • so ist gar loͤblich, wenn oberwehnter maßen an einigen orten gewisse pfaͤnde-maͤnner bestaͤtiget werden, deren pflicht erfordert, bey tag und nacht die felder fleißig zu begehen, die betroffenen diebe zu pfaͤnden und anzuzeigen
    1750 Klingner II 285
  • der holz-gräfe ist befugt, durch seine holz-geschwornen oder vögte in der holzungs-mark ... sowohl die interessenten, als fremde auf frischer that pfanden zu lassen
    um 1772 Pufendorf,HannovLREntw. Tit. 32 § 6
III
jn. als Bürgen oder Geisel festhalten, auch in den Wendungen jn. (des Leibes, an seinem Leib) pfänden, auf js. Person pfänden; auch: jn. als Gefangenen vorführen lassen (Beleg 1395); bezogen auf einen Körperteil: mit der Androhung des Verlusts ein Handeln erzwingen (Beleg 1401)
  • daz si ir boten dar santen, / die in des lîbes pfanten 
    um 1233? Stricker,Karl V. 184
  • dat sůmeliche burgere in Vrancriche vͦp vnsen heren van K. sint gevangin inde gepant 
    1263 Ennen,QKöln II 490
  • so en sal nieman panden ne gheenen brudeghome des auonds als hi eerst warf med zijnre brud gaet slapen
    Mitte 14. Jh. CoutAnvers I 62
  • waer geen goet en is, ende die lude binnen der stede sijn, daer selmen an panden an haer lijf
    1374/94 MnlWB. VI 78
  • er ließ die herren pfanten all zů im uff die fest zů Wellenburg
    1395 AugsbChr. I 101
  • derselben iglichen mogent ... burgermeister, rate und burger zu L. umb soliche frevel straffen also, daz sie in mit einer hende darumb pfenden und ime die abslahen mogen
    1401 Ladenburg 698
  • so sel men den clager wysen te panden aen sijn [sculder] lijf
    1456 UtrechtRBr. II 238
  • die ... jahrmaͤrckt sein ... privilegiert, ... daß ... umb die ... geklagte richtige marcktschulden, nicht allein auf deß geklagten gut, sondern in ermanglung desselben auf seine persohn gepfandet ... werden mag
    1727/47 Hoheneck I 645
IV einander pfänden ein Ehepfand geben
vgl. Pfand (IV)
  • tausend verführungen geschehen unter den heiligsten zusicherungen der ehe ... wird die verführte ... schwanger, so ist bey der oftmahligen unzufriedenheit der verwandten die erste frage nicht: hast du die ehe versprochen?, sondern: habt ihr einander gepfändet?
    1784 Pestalozzi,Werke IX 591
V (mit Besitz, Vermögen) ausstatten
  • onder dleenhof van Santhoven soe en hebben die dochteren geen recht in die leenen daer zonen zijn, ende daer andere goede zijn die dochteren op te panden 
    15. Jh. CoutSanthoven 246
  • men moet die dochteren panden met penninghen, ende hen daervooren erven bewijsen te houden ende te besitten, gelijck oft heur vry erve waere, tot dat die erven ghequyt sullen worden
    2. Hälfte 16. Jh. CoutRode 140
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):