Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Pfänner

Pfänner

, m.


I Eigentümer oder Pächter eines Salinenanteils
  • die baurschaft der Sodenn unnser stadt Allendorf, die mann nennet die pfenner 
    1471 Kuchenbecker,Anal. XI 111
  • wer nicht wil bey uns sein, das der sein pfanwergk mit einem pfenner bestelle, den man nicht vorlegen kann
    1474 Spittendorff 30
  • das niemandt sein pfannenwergk ... durch prister oder hausknechte bestellen solte, sondern sie solten das selber verwesen oder aufthun, das es durch einen pfenner verweset wurde
    1474 Spittendorff 32
  • vom Hauffenberge. der sol einem aus den vierleuthen vnd einem aus den pfennern beuolen werden, die sollen was mangels im berge ist, dem rathe anczeigen
    1534 FrankenhausenStR. 471
  • da ein juncker der thalguͤter hat, sein gut selber nicht wil versieden, so thut ers auß einem andern pfentner, der pfandwerck hat, vnnd er nimmet jerlich den auffleufft ... daruon
    1564 Mathesius,Sarepta 176r
  • die jenigen ..., soe erbschaft an den 44 koden haben, werden pfenner genandt, und wan einer dem andern pfanteil ... abkeufet, wirdet das achtel mit 400 thalern bezahlt
    AllendorfSalb. 1579 S. 76
  • daß bey den saltzsieden, ieglichen pfaͤnner auff so viel quart oder noͤssel, als er besetzet, die gehoͤrige anzahl der zoͤber sole, aus dem brunnen gezogen ... werden moͤge
    1670 Hondorff,HalleSalzw. 5
  • wann ... einer bey des vaters leben ein pfaͤnner werden will, ist es an eigenen hause nicht genug, sondern er muß vorhero sich in den ehestand begeben
    1687 HalleRegO. Art. 33 § 3
  • soll ein gantzer pfaͤnner funftzig, ... vor die besatzung zu pfaͤnnerschafft gemeinen kosten, die pfaͤnner-lande [!] genant, baar bezahlen, oder sein besatzzettel nicht angenommen werden
    1687 HalleRegO. Art. 33 § 7
  • die pfaͤnner, oder, wie sie sich vormals nennen liessen, die saltz-junckern
    1721 Halle/Ludovici,LehnsProzeß3 101
  • pfaͤnner, werden in Halle diejenigen genennet, welche saltz-guͤter entweder an kothen oder gewisser soole, oder beyden zugleich besitzen, und solche durch meister versieden lassen, auch den gewinst davon empfangen; da denn entweder einer gantz allein in einem kothe pfannwercket, oder ihrer zween und nicht mehr zusammen. jene nennet man gantze pfaͤnner, diese aber spaͤnner
    1741 Zedler 27 Sp. 1196
  • diejenige, welche nur an dem brunnen teile haben, heisen gutsherren und sizen auf ihren auslaͤuften; hingegen diejenige, welche die sole versiden, werden pfaͤnner genennet
    1757 Estor,RGel. I 227
  • anbenebst solche saͤlzer oder pfaͤnner als burgmaͤnner von gutem adel waren
    1765 Cramer,Neb. 53 S. 93
  • diejenigen, welchen der gebrauch der salzquellen uͤberlassen wird, werden pfaͤnner oder pfannenherren genannt
    1803 RepRecht XI 303
II Salzhändler
  • pfanner, saltzfuͤhrer
    1711 Rädlein 698
III wie Pfannschmied 
  • pfanner etiam est faber ærarius
    1691 Stieler 1434
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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