Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Pfalz
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(Pfahlversetzer)
Pfahlzins
Pfalz
, f., m.
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I
glossiert palatium, praetorium, aula AhdGlWB. 459
Wohn- und Aufenthaltsort der Herrscher im Mittelalter; Sitz eines Pfalzgrafen (I) und damit der Administration und Judikative einer Pfalzgrafschaft; etwa ab dem 14. Jh. bloßes Verwaltungs- und Justizgebäude
Wohn- und Aufenthaltsort der Herrscher im Mittelalter; Sitz eines Pfalzgrafen (I) und damit der Administration und Judikative einer Pfalzgrafschaft; etwa ab dem 14. Jh. bloßes Verwaltungs- und Justizgebäude
vgl.
Palast (I)
Sachhinweis: HRG.1 II 1044 zu Königspfalz; LexMA. VI 1993; G. Binding, Deutsche Königspfalzen, Darmstadt 1996
- ge eac þæt hie þa miclan feorme þigedon cristes þonces æt þæs caseres palendsan þe hie ær ælce geare þigedon æt hiora deofolgildum, deofla þonces890/901 EETS. SS. VI 143
- in der phelinzin sîn tugint sulich was, daz un daz rîch al untersaz1077/81 Anno(Bulst) 34, 15
- basilicam phalanza11. Jh. AhdGl. I 465, 18Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- regia, altitudo vel thronus phalanza11. Jh. AhdGl. II 630, 68Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- ac preterea ius banni et trium iudiciorum annuorum, quibus ante palatium nostrum consueverunt burcgravii presidere in loco, qui vulgo palenze nominatur1221 BergeUB. 50Faksimile - digitalisiert von der SLUB Dresden
- swenne daz dinch uf der phallenz verboten wirt, swaer danne dahin niht chomen ist ... der ist dem vogte schuldic funf schillinge1276 AugsbStR. Art. 70 § 3
- die an dem fritage uff dem bloche sitzent und wechsselnt, die sollent nieman růffen über den graben noch wincken under der louben oder under der pfaltzen nieman bezaln noch wehsselnvor 1332? StraßbMünzg. 189Faksimile - in Google Books
- so söllin wir ainem probst ze Sant G. oder ainem ünser herren des capitels, welhem wir wellint, enphelhen ze rihtenn uf der pfallenz an ünser stat, als dik es notdurftig ist1373 SGallenUB. IV 142
- in deme lande tu Sassen liggen vif stede dy palantz heiten1397/98 BerlinStB.(Hs.) 66r
- up dat punt van der pelenze sprechent die vurss. scheffen, dat alsulche goit, dat in sent Marien kirspel buissen Tzulpghe gelegen sint, ... allwege gehoirt haint ... zu TzulpgheAnf. 15. Jh. Zülpich/GrW. II 712Faksimile (ca. 235 KB)
- dusse palantz-greue was des keysers veddere, dat vmme gonde he hertoghen H. der palantzie mit der brut na ores vaders dode, vnde dat he stede vnde slote wedder buwen mochteMitte 15. Jh. NdJb. 39 (1913) 71
- das lehengericht auf der pfalz mag der abt aus einer gleichen anzahl burger der stadt ... und ebensovielen ... auswärtigen mannen besetzen1457 Sankt Gallen/RAbsch. II 284Faksimile (ca. 104 KB)
- daselbs in Sant G. gotzhus uff der pfallentz in der obern stuben1469 SGallenOffn. I 11Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- alle die raet ... wurdent vff die pfalletz geladt2. Hälfte 15. Jh. ZGO. 13 (1861) 52
- uf solichs nam ich der statthalter ain schwarze kappen mit dem zipfel in min hand und uf die schos. ging ... desglich die vogt und trager in des gerichts ring. griff erstlich ... an zipfel der kappen, daran er dis gemecht ... mit mund und hand bekannt. volgends lies er die fallen, empfieng und zogen ire vogt und trager [die Bedachten] zu ir hand ... wie dann solichs zethun, och craft und macht zehaben ... nach der pfalz altem loblichem bruch und recht beschehen zesein mit ainhelliger urtel ertailt ward1556 StiftsarchSGallen Bd. 1076 fol. 134
- nachmals ist der keyser auff die pfaltz, als sein losament, gezogen1602 Wendunm. II 62
- in den provinzen hatte der kaiser ... pfalzen und pfalz-grafen, welcher geringer, als der hof-pfalz-graf waren. in Sachsen waren 5 pfalz-staͤdte, als Crona, Merseburg, Allstaͤdt, Wallhausen und Werla oder Goßlar1758 Estor,RGel. II 940Faksimile (ca. 119 KB)
II
Amt und Würde des Pfalzgrafen (I)
- dignitatem palatinam, que vulgo dicitur phaelnz, cum omni honore et libertate, quam pater meus mihi dum viveret expresse donavit1268 WirtUB. VI 374
III
Territorium des Pfalzgrafen (I); in der Regel ist die Pfalzgrafschaft bei Rhein gemeint, dann übergehend zum Ländernamen
vgl.
Pfalzgrafschaft
Sachhinweis: HRG.1 III 1659ff.; M. Schaab, Geschichte der Kurpfalz I/II (Stuttgart 1988/92)
- seven vanlen sint ok in me lande to Sassen: dat hertochdum to Sassen unde die palenze, die marke to Brandeburch, die lantgrafscap to Doringen, die marke to Misene, die marke to Lusitz, die grafscap to Aschersleve1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 62 § 2
- her künec von Bêheim, dran sult ir gedenken, daz man iuch nent des rîches werden schenken. von Brandenburc der kamerære, truhtsæz diu Phalze ûfme Rîn, sôl der herzog marschalc sîn von Sahsenlant2. Viertel 13. Jh. Reinmar v. Zweter Nr. 240 V. 7
- ausgenohmen den rechten, die ein pfalczgraf bei Rein hat ... an der wal undt chure eines romischen khüniges, eins khunftigen khaisers, und andern ... wirdigkeiten, die zu der ... pfalcz und chure gehoͤrent1351 ZRG.2 Germ. 24 (1903) 386Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- zu Ladenburg haben die churfürstliche Pfalz und der bischof zu Wormbs die hoch obrigkait auch nider gerichtbarkait in gemain1559 BrfFriedrFromm. I 77
- welcher aus dem ampt M. hinder andere frembde herschaft zeucht, ist dem haus M. den zehenden pfening schuldig zue geben; zeucht er in die zent oder in die Pfalz, ist er der nachsteuer wie von alters frei1608/09 BadW. 183Faksimile (ca. 54 KB)
- ob zwar Pfalz ihme die chur-stimme nicht gegeben, jedoch sich den majoribus accomodirt1619 PatrArch. 7 (1787) 109
- ordenet die Pfalz malefitzordenung, das vnder neun personen nicht sein sollen zu einem peinlichen malefitzgericht1628/29 PfälzW. II 791
- seind beyter aber außländisch und wollen in die gemein kommen, da gib der man für die gemeinschaft 3 fl., das weib 2 fl., der gnädigsten herrschaft aber, so bey Pfalz außkommen und commissariatgeld genent würdt, sieben gülden1655 SchriesheimW. 282
- die obere Pfalz hat ihre eigne steuerordnung1770 Kreittmayr,StaatsR. 383Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- [J.G. Widder,] versuch einer vollständigen geographisch-historischen beschreibung der kurfürstl. Pfalz am Rheine [1786 Frankfurt aM./Leipzig].
- die in der Pfalz eingefuͤhrte klafter ist 6 mannheimer schuh hoch und weit (das scheit 4 schuh lang)1790 Moser,ForstArch. IX 292
- religionsverhältnis der kurfürstlichen stimmen ... protestantisch Pfalz, Sachsen, Brandenburg1804 Gönner,StaatsR. 197Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
IV
Versammlung des (königlichen) Gerichts in der Pfalz (I) vor einem Pfalz (V)
- alsus moge gi horen und vernemen wo die palenze to samene komen salum 1300 Weichb.(nd.) 13
- die herren sullen alle czu dem pfalcze gen vnd der schultheiz sol den burggreuen laden mit rechten urteiln czu eim mol2. Hälfte 14. Jh. LeitmeritzStR. 188
- und di uir amechtlute dez gotishuses und mit den uir angeborn dinstman und der schultheiz mit den eilif schepfen uf den pfalcz komen2. Hälfte 14. Jh. LeitmeritzStR. 189
V
Richter in der Pfalz (I), auch der Pfalzgraf (I)
- wenn, wurde eyn orteil gestraft zu M., mit dem gestraften orteil man sich nicht beruffen mag an den koning, sunder an den pfalzEnde 14. Jh. GlWeichb. 182Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- der pfalz von deme Ryne ist der herzoge von BaiernEnde 14. Jh. GlWeichb. 213Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)