Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Pfandhof

Pfandhof

, m.

Hofstelle, Haus, in dem bewegliche Pfänder, insb. gepfändetes Vieh, abgeliefert und verwahrt werden müssen
  • sol meins herren anwalt das selbig vich nemen ... und sol daz treiben in den pfanthof 
    1443/63 Bayern/GrW. VI 169
  • der siben güter halb etlich under inen verpfendt gewaltigklich widers recht und alle pillichhait in seine pfandhöff, darein sy nit hören, des begere sy von im erlitten costen und schäden abzethun
    1525 ZSchwabNeuburg 6 (1879) 331
  • es ist auch von alter also harkomen, das die tafern ain rechter pfandhof des kelnhofs gericht [ist]
    1532 Schwaben/GrW. VI 302
  • 1535 SchweizId. II 1030
  • welcher fahrende haab zue pfand gibt, dieselben pfand, seind es uneßige und unschädliche pfand, so sollen die pfand vierzehen tag im pfandhove oder an dem ort dahin man dann von alter zue pfänden pflegt still ligen
    1545 WürtLändlRQ. II 630
  • wo auch di dorfmaister frembdts vych in den feldern funden, das sollen sy an den phandthof abtreyben
    1549 Tirol/ÖW. XVII 9
  • es soll auch ain jeder underthoner und einsäß dißer obrigkait bei straff aines kleinen frevels schuldig sein dem eschhaien, hirten oder holzwarten oder demjenigen, so schaden beschehen were und pfenden wollte, ... das gepfendt, es were ain vich oder anders, helfen handhaben in pfandhof treiben und tragen und sich dessen kainswegs widern noch sperren
    1614 WürtLändlRQ. II 590
  • auch öffent si, welliches vich zu schaden gieng in den veldern oder wisen, das soll der velthei in den pfanthof thuen
    1653 Tirol/ÖW. III 360
  • welcher auf seinen thail iber vorgemelte anzall mehr aufschlieg, das soll ab den pfanthof getriben und dem dorfmaister von ainem roß acht kreizer, von ainem rind sechs kreizer sambt dem pfantgelt erlegt werden
    1683 (Hs.) Tirol/ÖW. II 63
unter Ausschluss der Schreibform(en):