Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Pfanne

Pfanne

, f.


I flaches, offenes Metallgefäß zum Braten und Sieden; rechtliche Regelungen vor allem im Brau- und Salinenwesen
  • dat eͤn iewelik minsche sine pannen. ketele. ofte bruv vate. perde. ofte quek. de he to huͮre ghedaͣn heft. wedder mach winnen mit sines eͤnes hant
    um 1348 LübMndStR. Art. 256
  • ouch sullin die burgere keyne andir pfannen haben went die czu gemeynem nucze der stat geczugit sin
    1351 CDPruss. III 90
  • ich S., ein ritter von Strahlenberg ..., han auch ein rechte zu yhne [Keßler], daß sie mir alle jahr geben sollen also viele kessel und pfannen, als ich ihr bedarffe ... in meinem husse
    1361 Lünig,CJFeud. III 679
  • sal nyman bynnen den vorgeschrieben terminyen ... kessel noch pfannen feil han, er du ez dann mit guten willen ... des kesseler hantwergs
    1411 Chr.J. Kremer, Geschichte des rheinischen Franzien (Mannheim 1778) 406
  • setzen wir ..., das keyn fremder keßler, ußwendig der vorgeschriben termyn gesessen, furbas in den obgenanten termynen und kreyßen, als widt die sint, kessel noch pfannen feyl haben noch flicken sollen, dar inne dan landtfarer-recht ist
    1444 Franken/ZGO. 2 (1851) 10
  • xiij cxciij dy nawe [Brau-]pfanne zum altar s. Elizabet gehorende, ... die hat gewogen iiiij center j steyn mit dem eysen
    1493 Knauth,Altenzella III 362
  • [Heiratssteuer einer leibeigenen Braut:] eine pfanne, daß sie mit dem hintern darein sitzen kann
    1496 OAGöppingen 74
  • doch so mag die eyn person, die in leben ist, von der farenden habe behalten eyn bette mit sin zugehörde und darzů eyn kannen, eyn pfannen etc. zu siner libsnarung
    15. Jh. ZGO.2 3 (1888) 140
  • auch wes von hußrat eins geschlichts oder wesens funden wirdet ... als zenen schüssel, deller, pfannen, kessel etc. sol in ein item gezogen werden [in einem vom Gerichtsschreiber angefertigten Inventar]
    FrankfRef. 1509 fol. 51v
  • wenn die panne ferdich und verhurt wert, gift sie vor ider reise vif witte
    1537 PommVis. I 124
  • soll ein schöffer zu R. schuldig sein gewest, den schweinshirten in solchem geecker zu iren suppen die pfannen und schusseln zu leihen
    1549 EberbMosbW. 290
  • alle mobelgutter zu beweisen, erkent der scheffen zum ersten das bett biss vff den schussen, das leiltuch bis vf den seuen, den kessel bis vf den bant, die pfan bis vf den stil, das dippen bis vf die henck, die kante bis vf das gliet, die kuhe bis auf das horn; so lang als solches zu beweisen ist, so erkent der scheffen solches vor ein hinderfall
    1592 Mosel/GrW. II 308
  • die beste zweyfache unterpfand ... erstlich im haus: kesse, hafen, pfannen, geschiff und geschirr
    1667 JbLiechtenstein 5 (1905) 69
  • [Saline mit dem vollen Herrschaftsrecht] zu berg, pfanne, wald und gries
    1795 Bayern/Zycha,LitSalinen 111
  • [Gebühr für die Heiratserlaubnis eines Leibeigenen] heißt der brautlauf, der in einer salzscheibe, einer pfanne von moͤssing ... bestund
    1807 Cleß,KirchlLGWürt. II 1 S. 426
  • art von ungenossame ..., die sich bei den kloͤstern Adelberg und Lorch fand. die jenem leibeigenen braͤute mußten eine pfanne geben, in welche sie ohne gewand eben recht sitzen, die in das andere gehoͤrigen aber eine solche pfanne, in welche sie mit beiden fuͤßen stehen konnten
    1832 Moser,LastWürt. 185
II
ein bestimmter Salinenanteil; Berechtigung eine bestimmte Menge Salz in einer Saline zu sieden (I) 
vgl. Kate (II)
  • des stat de hof ver pannen solen in deme divdischen bornen
    1266/1325 HalleSchB. I 18
  • panne, dar eyn koth to hord
    1390 Magdeburg/Zycha,LitSalinen 173 Anm. 37
  • daz der ersame geistliche man ... uns abekouft hat ... eyn halbe pfanne in dem duthschen borne zcu Halle
    1417 MansfeldKlUB. 590
  • dit is prouest to Hamelen plichtich to lenende dem schulten [unter anderem] ... to Mundere iii pannen soltes
    15. Jh. NdJb. 33 (1907) 5
  • der deutsche brunn wird in zwey und dreyßig stuͤle abgetheilet. ein stul hat vier quart oder viertel, und ein quart zwoͤlf pfannen 
    1670 Hondorff,HalleSalzw. 4
  • der Hackeborn hat nur zwey stuͤle, welche nicht in quart, wie bey den andern brunnen, sondern in noͤssel eingetheilet werden, also daß ein stul haͤlt sechzehen noͤssel, und iedes noͤssel siebentehalbe pfannen, ... eine pfanne kan man wieder theilen in vier orte
    1670 Hondorff,HalleSalzw. 5
  • diejenigen welche nicht pfaͤnnerssoͤhne, oder unsere diener seyn, und gantz pfannwergen wollen, sollen 3000. guͤlden ... werth ... an pfannen oder kothen auff seinen nahmen ... oder zum wenigsten an so viel pfannen die mittbelehnschafft haben
    1687 HalleRegO. Art. 33 § 4
  • pfann-wercks recht. dieses recht saltz zu sieden, kan zu Hall in Sachsen niemand erlangen, er seye denn ein unbescholdener buͤrger, habe in der ring-mauer der stadt sein eigen hauß, darinnen er feuer und herd halten muß, seye verehliget, oder doch in ehelichen stande gewesen, mit eigenen auf seiner schrifft und nahmen stehenden pfannen besessen, oder stehe mit andern in der mit-belehnschafft, zahle bey ubergebung des besatz-zettuls 50. reichs-thaler in die pfanner-lade, und treibe sonst nebst diesem pfannen-wercke kein handwerck oder andere geringe nahrung
    1717 Hübner,ZtgLex.8 1305
  • an einigen orten erhielten sich die alten pfaͤnnerschaften, die auf aͤhnliche art, wie die gewerkschaften, ihr recht in gesellschaft nach bestimmten antheilen (pfannen) ausuͤben, und zwar so, daß nach 111 pfannen getheilt wird
    1824 Mittermaier,PrivR. 289
III ein Raummaß für Holz (die Menge, die wöchentlich für eine Sudpfanne benötigt wird)
Sachhinweis: Dopsch,Forsch. XII 68-70
  • lignorum quantitas, que pfanwits dicitur
    1284 SalzbUB. IV 140
  • umb die gepresten ... vier hundert march silbers ze geben ... mit holtz zu dem sieden alle wochen zwo phanne, also daz uns ie di phanne für zehen march silbers ab geslagen wird
    1334 Dopsch,Forsch. XII 223
  • auch ist beredt, daz ieder hellinger ze weihnachten hab ain phann wits auf trukchem lande
    1402 Dopsch,Forsch. XII 225
  • daß der wit zu den sueden im Hallein im fuͤnften schuhe soll abseyn, und soll ein pfandt wits an drey stucken gegeben werden
    1431 Lori,BairBergr. 39
  • ain ra̍chl, gibt dreissig scheitter, / vnd 6 rächl, ein weil weitter, / deren aindlif, machen ain pfann 
    1595 Patocka,ÖsterrSalzw. 299
IV Beleuchtungsgefäß als Pflichtausstattung der Wohnräume einer Herberge
  • waer bedden staen ... in cameren daer men slaept, daer sel ... in elke camer een panne wesen, een vierendeel van een ellen breet op alle canten
    um 1424 WestfriesStR. II 40
  • soe sullen alle herberghe hebben op haer solder of op haer camer een pan, een vierndel wijd, ende die steel een ellen lanck, by tien scellinc
    15. Jh. WestfriesStR. II 207
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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