Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Pfarrlehen

Pfarrlehen

, n.

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auch Pfarren- 

I an einen Pfarrer (I) als Lehen (I 1) ausgegebene Pfarrkirche (I) mit dem zugehörigen Pfarrgut (I), dann allgemein die Amtsstelle eines Pfarrers
  • [der Markgraf überträgt] das parren lehn in vnser stadt M.
    1486 CDBrandenb. I 20 S. 168
  • dass nun hinfur burgermeister und rathmanne der stat H. ... das pfarrlehn doselbst zu ewigen zeitten ... einem fromen tugentlichen manne vorleihen sollen
    1523 ArchKathKR. 31 (1874) 42
  • auf allen ... pfarlehen und widembdguetern ... sollen die oberkait und gericht ... dem churfursten ... von Sachsen ... zusteen, doch uns den marggraven zu Brandenburg an unsern pfarlehenschaften ... unvergreiflich
    1524 QFürstentBayreuth I 162
  • die von H. söllen in [Pfarrer] ungesumpt und ungeirt an söllichem pfarrlehen, sonder das gotzhus bi siner gerechtigkeit bliben ... lassen
    1525 SGallenAbteiRQ. II 1 S. 229
  • so H.B. ... den pfarrer gefraget, wehne er vor seinen rechten lehnherren und erbherren zu dem pfarrlen ... erkente
    1529 SchlesDorfU. 79
  • wan auch wir ... oder unser underthanen, was standes die seind, pfar lehen in obgemelten stifte und lande verleihen, so sol die investitur bei unserm ohemen gesucht ... werden
    1545 Merseburg/Sehling,EvKO. I 2 S. 10
  • [die Äbtissin hat der Stadt] die einkommen zum pfarlehne alhie gehörig ... übergeben
    1558 KamenzUB. 213
  • von lassgütern, äckern, wiesen, gärten, und fischwassern, so zum pfarrlehen gehören
    1580 Sachsen/Sehling,EvKO. I 1 S. 445
  • als auch etliche pfarrer ... irer aignen und zur pfarr gehorenden grund, desgleichen auch irer zins, decims oder anderer gerechtigkeit kein wissen haben, und aber hierdurch zum oftern mal merklicher schade an järlichem einkommen des pfarrlehens eingefürt
    1594 Franken/Sehling,EvKO. XI 396
  • bei kirchen- stifts- und pfarrlehen ist bei verpfaͤndungen ... die blose gerichtliche amtsbestaͤtigung nicht hinreichend; sondern es ist annoch vor derselben die bewilligung unmittelbar vom eigentlichen lehenherrn selbst einzuholen
    1789 Thomas,FuldPrR. II 147
  • ehedem wurden die pfarr- oder schuldienste haͤufig pfarr- oder schullehne genannt, gleichsam als ein lehn auf lebzeiten, worüber den kirchendienern nur der nießbrauch zusteht
    1806 Schlegel,HannovKR. V 227
II Recht, ein Pfarrlehen (I) zu vergeben
  • diss gotzhus haͮt och das pfarlehen der pfarr kilchen zů S. mitt aller irer pfaͤrlichen gereͣchtikait und zůgehoͤrd
    1514 JbGraubünden 40 (1910) 36
  • es sol keiner vom adel oder andere, der mit den pfarlehn beliehen, sich understehen, seinen pfarher one unser fürst J.s vorwissen zu entsetzen
    1557 Anhalt/Sehling,EvKO. I 2 S. 558
  • jus patronatus oder pfarrlehen 
    1578 HohenzollJh. 16 (1956) 68
  • obwol das pfarrlehen dem closter oder stift W. ... zuständig
    1590 Franken/Sehling,EvKO. XI 665
  • wollen wir unsern land staͤnden die pfarr lehen frey und unbeschwert, wie vor alters, lassen
    1602 CCMarch. VI 1 Sp. 154
  • die pfarlehen, und jura patronatus, ingleichen daß jus nominandi et præsentandi, verbleibet einem iedweden billich, wie derselbige solches vor alters erlanget
    1652 CCMarch. VI 1 Sp. 401
  • die bestellung einer person, die zum predig-amt geschickt ... zu einer gewissen pfarr, oder in eine gewisse gemeinde ... welches recht sonst ... election, pfarrsatz, jus patronatus, kirchen-bestellung, beruffung, collatur, pfarr-lehn ... pfleget genennet zu werden
    1665/1737 Seckendorff,Fürstenstaat (1737) 316
unter Ausschluss der Schreibform(en):