Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Pfau

Pfau

, m.


I Pfau

I 1 als Tier, das römischrechtlich als wild, aber gezähmt gilt, und daher nicht dem Aneignungsrecht wie herrenlose Güter unterliegt (vgl. Dig. 41, 1, 5, 5)
  • tvben vnd phawen habent gelichez reht. vnd hat ein man ein phawen die gewon sint bi sinem hvz ze wesen. die fliegen da von vnd hin wider. die wile si daz tvͦnt so sint si sin als si hin gefliegent vnd her wider nit in vier tagen. swer si dar nach gevaht des sint si
    um 1275 Schwsp.(Langform Z) LR. Art. (L.) 240
  • die pfawen, die tauben, die falken, die sperber, die habich vnd ander vogel, welche aus gewonheit ausflihen vnd widerkommen gewont sein, die haben ein wilde natur, wan auch die beynen dasselb thun vnd daruon ist wissen, die zw sein wild. darvmb solch vögel das recht der beyn gentzlich werden behalten
    um 1500 Summa legum 241
  • so iemanden seine tauben pfaben auch genß ... entfliegen, ob sie gleich auß ihrer herrn gesicht khomben ... sollen sie doch ... so sie betretten den der sie erzogen ... wider erfolgen
    1599 NÖLREntw. V 165 § 12
  • tauben, pfauen und ander federspiel, das nicht grimmend ist, fleucht es zu feld, es ist gemein; grimmend federspiel aber nicht
    1725 Pegius,JurErgötzl. 38
I 2 als Abgabe und als Gegenstand, auf den ein Eid geleistet wird
  • men diende daer eenen pau, ende alsoot noch costume es, soo fueerden de hieeren elc sijn fu up dien pau, ende onder dandere soo fuweerde B. ende belovede nemmermeer wapene te draghene ... jeghen de kerstene, mar jeghen ... de Sarrasinen
    um 1470 MnlWB. VI 200
II übtr.: Symbol für Österreich (nach der Pfauenfeder als Helmschmuck des österreichischen Adels)
  • der pfauw hat häftig uf üch [Eidgenossen] getrungen
    1551 SchweizId. V 1205 [mit weiteren Belegen]
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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