Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): pfennigswert/Pfennigwert
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Pfennigturmskapitalie
Pfennigturmszins
(Pfennigwaage)
Pfennigwandler
Pfennigweck
pfennigweise
Pfennigwerk
Pfennigwerkskrämer
pfennigswert
, adj.
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in einer bestimmten Menge und Qualität und zu einem angemessenen Preis
bdv.:
pfennigwertig,
pfennigswürdig
Pfennigwert
, m., n., afries. u. mnd. (Pfennigwürde), f.
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meist in der verkürzten Form Pfennwert
I
vorgeschriebene Menge einer Handelsware für den Verkauf im Kleinen; bei Pfennigwerten einzeln, stückweise, im Kleinen
vgl.
Hellerwert (I)
- æt ælcon gegyldan ænne peninge, oððe an peningwurð weaxesum 1043 DiplAngl. 605Faksimile - in Google Books
- vire penningwerd wasses1207 WestfUB. VII 23
- ze P. fünf vischlehen geltent alle freitag v pfenwert vischeum 1280 MBoica 36, 1 S. 456Faksimile - in Google Books
- tut aber er ez [Korndiebstahl] pei dem tage so gildet daz phenewert den gerechten davmen vnd eines shillinges wert die hantnach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 190
- zwen chæuf sint da, da geit man ie von dem chauf all sunntag ein pfenbert, da gehœrnt zwo hofstet zuAnf. 14. Jh. Bayern/GrW. VI 116Faksimile (ca. 272 KB)
- des midwekens mach en jewelk sipollen senep anys edder komen ... vorkopen up dem markede by penningewerden edder samkopesum 1350 LünebZftU. 104Faksimile (ca. 155 KB)
- sol man ... vor dem munster sechzigkh phenwert helbling under arm leit geben und vierzehen phenning den sonder siechen1394 SPöltenUB. II 370
- daß unsere richter und amtleute darauf sehen ... sollen, gleichen kauf und pfennwerth alles essenden dinges zu geben1427 Tirol/ZBergr. 39 (1898) 326
- ob ain armes mensch zue im [fleischhacker] kämb und begehrt ain pfenwert fleisch, so ist ers schuldig ime zue geben1430/1625 NÖsterr./ÖW. VIII 730Faksimile (ca. 39 KB)
- onse borgere zellen hoers zelfs visch, den zij zelve van buten brengen, bij penwerden wail moigen slijten1445 UtrechtRBr. I 355Faksimile (ca. 190 KB)
- hij zel zelve zijnen visch bruken bij penwerden ende sonder ofslaen1445 UtrechtRBr. I 357Faksimile (ca. 185 KB)
- wen ainer oder meniger herkümbt mit obs des man helbert und phenwert geit, so ist er phlichtig von ieder zullen zwen phenning zu stegrecht1450 NÖsterr./ÖW. VII 926Faksimile (ca. 49 KB)
- soe zullen all onsse burgers vry wesen te coepen van vytlantsche ende inlandsche luyden by cleynen offte groete penninckweerden tot alle tyden1455 BolswardStB. 1455 Kap. 50Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- alle vreembde luyden van ouerzee is verboden geenrehande goet te kopen op den dincxedaghe of op ons weecmarcte van lantluyden by penwarden oft by helen sommen1456 SneekStB. Art. 178Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- [Tabelle:] so sollen wegen 4 helbert Strassburger 20 loth 1 quintel, zwei pfemmert 20 loth 2 quintel1650 SchlettstStR. 483Faksimile (ca. 53 KB)
II
Ware, Nahrungsmittel mit weitgehend feststehendem Preis, daher auch als zugelassener Ersatz einer Geldzahlung
bdv.:
Pfennigwerk (I)
II 1
im Einzelverkauf, in kleiner Menge, zu geringem Preis
- allermaenicklich sol chauffen vnd verchauffen alliv chaufmanschaft vnd pfenwert1397 MWittelsb. II 582Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- en sal niement optie appelmarct ... gheenderhande pennewarden noch comenschap te coop toghen1401 Fruin,Dordrecht I 71Faksimile (ca. 147 KB)
- es war befolen den hern von K., das sie ein aufsehen sullen haben uf die flamischen pfennewerte, das dy aufgehoben werden nach der ordinanczien der gemeinen hansestete doruber gemacht1452 HanseRez.2 IV 83Faksimile - in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern
- 2 droghe tunnen mid tynne, iseren drade ... meste unde ander cleyne peninckwerde1454 HansUB. VIII 242
- es leyden auch die hantwerchslewt grossen mangel an kol, desgleichs ist grosse teurung an allen essunden phenberten1462 FRBern. VII 309
- sol der verkauffer soͤlliche pfenwert oder ware ... dem kawffer vertigen vnd weren fuͤr kawffmanssgutNürnbRef.(1479/84) 28, 2Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- wo ainer oder mer ain tail kauft umb gelt oder umb phennwert1486 Görz u. Tirol/ZBergr. 48 (1907) 503
- welicher der wer, der nicht rechte wag oder mass hat, der ist dem richter verfallen di selbig phenbärt oder andre phenbart des geleichen2. Hälfte 15. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 20Faksimile (ca. 40 KB)
- ain ieder ladner sol in seinem laden fail haben allerlai notturft und davon verkaufen helbert und phenbert in pillichem kauf1512 NÖsterr./ÖW. VII 890Faksimile (ca. 50 KB)
- uil landtfahrer ... die jhre pfennwert auff dem rugken vnnd von hauß ze hauß tragen, die man hausirer nennet1516 Haltaus 1160Faksimile - in Google Books
- leynbat, garn, smalz, huener, ayr, har gennss, vögel, lemper, vnd was solher phenbert sein, soll ain yeder auf gemainen offen plaz faill haben1524 SalzbStPolO. 171
- das derjennich, so im leben beleibt, die schuldt vnd pfenbertt an allen ortten habe zw ermanen vnd zu geldt machen1525 Strieder,Notariatsarch. 418
- des fryen kouffs halb habend wir bißhar anders nutzit gestrafft, dann unzimliche fürkouff und damit kein pfennwert anders gesteigert, dann des er wärt were1531 deQuervain,BernRef. 238
- welch gast aber ehe das fändl abgenomen wierdt, kaufet, dem soll der richter das pfenbert nemen und ime kaufer verloren sein1599 OÖsterr./ÖW. XII 9
- alle pfenningwert und kaufmanschaft16. Jh. (Hs.) Bär,Koblenz 56Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- es sollen auch alle phennbert die also an offen markht bracht verkauft vnd kauft werden das gewegen phennbert hayssen vnd sein allain auf der fronnwag vnd sunst nyndert an kainem gewicht gewogn werden16. Jh. SalzbMarktO. 397
- [kremer ungeldt:] wer zu sannct Nabor, er sey burger oder frembder, uszwendig des daches feil heldt, es sey was pfenwerdts es woldt, giebt ein frembder ides mall ein pfenig und der burger 1 hellerum 1600 SAvoldStR. 96
- der für- und aufkauf ... ist auf das schärpfeste verbotten, und solle nebst confiscation des pfennwerts sowohl der verkaufer als kaufer nach ohngnaden gestraffet werdenum 1618 Tirol/ÖW. II 45Faksimile (ca. 44 KB)
- befindt sich oftmals, das durch die fürkäufler und verkäufler in getraid heimbliche pact, ehe solche pfenwerth zu freien markt komben, gemacht werdennach 1693 Innviertel/ÖW. XV 52
- dass alle ... furhleute ... das salz ... wein ... und anderen pfännwerth zu vertauschen befugt sein1740/53 SammlKKGes. I 282Faksimile - digitalisiert im Rahmen von ALEX - Historische Rechts- und Gesetzestexte Online
- vom kauf allerhand pfennwerthen zur haus-nothdurft1774 Wagner,Civilbeamte II 31Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- fuͤr das andere, soll er auf allen freyen jahrmarkten, in dem ganzen land, in allen pfenwerthen, so er zu seiner selbst hausnothdurft, oder handwerk bedarf ... den einstand haben1788 KurpfSamml. IV 900Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
II 2
als Ersatzleistung, insb. an Stelle eines Teils des Arbeitslohns
- daz von des gelter varenden guͤt ein phenningwert umb einen phenning werde gegeben dem manne, dem er sol gelten1340 WienRQ. 120
- das die gewerkn, nach dem yeder huttman gerait hat, den arbaitern irn lon furderlich gebn und mit pfenwerdn nicht nottnum 1461 Worms,SchwazBergb. 141Faksimile - im Repositorium "Phaidra" der Universität Wien
- dat jemmavm disse secke ner om nen secke nen mede nyme, hor mitter wird ner jenster wird, panning ner panninchswird [weder wegen dieser Sache noch wegen irgendwelcher (anderen) Sache sollt Ihr ein Geschenk annehmen, nicht mit der Wahrheit noch gegen die Wahrheit, Geld noch Geldeswert]1464 (Hs.) WesterlauwersR. I 630
- das kain arbaiter genet oder gedrungen werden sol phenwert oder waar zu betzallung seines lidlons zu nemen1510 Tirol/ZBergr. 12 (1871) 107
- wan ainer dem andern schuldig ist vnnd legt im tayl zu phannd, so hat der, dem man schuldig ist die wall im soͤliche tayl schaͤtzen zu lassen, oder nit, wolt er sich des nit benuegen lassen, so sol im der schuldner ander phenbart oder phanndt legen1517 MaxBO. Art. 209Faksimile - in Google Books
- unser herren ... vermeintend, das sy [gotzhuslüt] mit gelt söltend betzalen, doch wo sy gnůgsame pfenwert bringen wurdend, das alldann ein vogt dieselben wol möge nemen1528 InterlakenR. 344Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- das die, so sollich ablösig järlich zinß kouffen wöllend, söllichs mit barem gelt thüend, also das sy nitt pfenwert noch schulden oder verfallen ußstönd guͥlt zů zinß schlachind1530 BernStR. VII 1 S. 274Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- sollen ... unsere bergrichter ... gewalt haben ... in solchen pfenwerthen [die anstelle von Lidlohn gegeben werden] maaß und ordnung fuͤrzunehmen, auch das tradt, brod, fleisch, wein, zwey maaß und andere maͤssende pfenwerth ... zu schaͤtzen1553 FerdBO. Art. 141Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- es soll der gült-brief mit baarem geld aufgerichtet werden ... und soll daran weder getreyd, wein, molchen, pfennwerth ... noch andere dergleichen dinge angerechnet werden1761 BernStR. VII 2 S. 866Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
II 3
wie Pfennigbrot
- [Amtseid der Pistores] daz wir das prot beschawen und besorgen, daz ein pfenningwert umb 1 pfening geben werd1364/80 MünchenStR.(Dirr) 579Faksimile (ca. 32 KB)
- ein iderman der do becket auff den freymargt, der zal deste grösser brot backen das dem phemert off dy bencke nicht schaden brenget1377 KrakauZftO. 32Faksimile (ca. 120 KB)
- were ock dat en mer brodes geue vmme enen schilling wan verteyn penwerd; de broke is des werckes kore1387 NdJb. 75 (1952) 17
- das die pöken ier gerechte pfenwerth und hölbert pachen sollen mit sollichem si die pfenning geweren1433 NÖsterr./ÖW. VIII 675Faksimile (ca. 45 KB)
- men sal backen pennincx wairde, als men hier voirtijts gedaen heeft1445 Brielle(Jager) 106
- wan sy das [prodt] zw ring finden, so geb der marckhtdienner zway phenwerdt vmb drey helblinng vnnd darzue zw wanndl zwen vnnd sibenczig phenning1543 Kaltenbaeck I 112
- die becker vnd hoͤcken sollen das rechte pfennigkwerth nach vmbstenden des kornkauffs vermuͤge der brodttaffel backen vnd feil haben1593 NMittThürSächs. 4, 4 (1839) 75Faksimile - in Google Books
- so ein beck zu H. ... sitzt, und deucht die schätzer dasz die pfenbert zu klein weren, haben sie macht, dieselben zu besuchen und zu schätzen. seind sie dann zu klein, haben sie macht für 15 ₰ weck zu schneiden und den armen leuten zu gebenoJ. Franken/GrW. VI 96Faksimile (ca. 284 KB)
III
Nutzvieh
- wann ein pferd oder anders pfennwaͤrth auf offenem maͤrit verkaufft ... wird1709 Mutach 179Faksimile (ca. 126 KB)
- wie dann auch ... das im schaden ergriffene pfennwaͤrth in pfandstall gestellt und darinnen in erwartung deß abtrags deß schadens behalten ... wird1709 Mutach 145Faksimile (ca. 123 KB)
- würdet denen sambentlichen unterthannen hiemit aller fürkauf und ihnen selbst schödtlicher ochsenhandl aufs neu, ja bei würklicher wecknembung des viechs oder pfennwerths und noch darzue erlegenten geltstraff verbotten1730/47 OÖsterr./ÖW. XIII 19
- weilen sie, da ihr mann sel. im todbett und seiner vernunfft beraubt ware, einen feißen stier als das beste pfannwehrt dem fahl entäußeret und verkaufft, wegen solchen fräffels 50 [Pfund]1732/33 ArchBern 19 (1909) 149
IV
eine Portion zum geringen Preis, meton.: Mahlzeit
- [ein Wirt] sol aim yeden gast das pfennwert oder das mal gen, wie des gasts vermugen ist1505 GraubdnRQ. III 175Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "E-Periodica. Schweizer Zeitschriften Online"
- bey dem W. alhie zere das pfenwerth1588 MittGMus. 1893 S. 22
- eine billichmäßige leidenliche tax und würdigung des pfennigwerts1629 Württemberg/QNPrivatR. II 2 S. 81
V
eine Maßeinheit für Flüssigkeiten
- man sol ouch datz nieman dhein vailes trinchen nemen noch trinchen, dann datz den, di mit der stat steur und losung tragen; und wer daz doruͤber tut, der muz je alsofft 12 d geben, alsofft er ez uͤbervert mit einem pfenwert1361 RegensbUB. II 204
- die die des antwercks sint und mit jeman gemein hant, die nit des antwercks sint, mögent wol das gemeyn ole verkoufen mit pfunden, eymern, pfenwerten15. Jh. StraßbZftO. 404Faksimile - digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin (SBB)
- wie man den wein außruffet, als solle man ihm den burgern geben mit derselben mas, hellerwerth pfenwerth und ämperweis und viertlweiß17./18. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 606Faksimile (ca. 43 KB)
- [gemet van bier] nog is er een gemet dat heet 1 penneweert, ende houdt 3 waelpottenoJ. CoutBruxelles 429Volltext - digitalisiert im Rahmen von "Recht uit de Lage Landen"
VI
geringer Geldwert (von einem Pfennig (I))
vgl.
Hellerwert (I)
- soo dat si ymmer voor die drie pennincwaert waers ymmer ses pennincwaert weres daer voor hebben15. Jh. MnlWB. IV 253
- auf sie [jesuiter collegium] hin geb er uns nit für ein pfenning, dann er bekäm nit ein pfenningswerth von ihnen, muesten also selbsten bezahlen1641 FreibDiözArch. 5 (1870) 274