Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Pfründner

Pfründner

, Pfründer, m.

verschiedene Wortbildungen bereits im Ahd.: pfruontāri, pfruontināri glossiert praebendarius AhdGlWb. 463

I Inhaber einer Pfründe (II) 
  • were aber, das der vorgenanten priester oder phrůndener dekeiner dekeines jares min jargezit nút begienge ... dem selben sol man oͧch denne des selben jares nút engeben von den phenningen
    1317 FreiburgUB. III 333
  • hern Uͦlrich von Bůch priester, pfrůnder ze B.
    1329 ZürichUB. XI 153
  • ein gotzhusman von W. mag sich nüt enderrun, noch in geistlich lebun ziehun, noch pfründer werdun in eim andern kloster, er erbiet sich denne mit libe und mit gut uf dem gotzhus von W.
    1344 Burckhardt,Hofr. 239
  • alse goet es der prouendeneren dat hem ouersciet, des sijt vroet, datmen dat weder keren moet
    1345 Doctrinale V. 3154
  • sol ... ain ieglicher pfrůndner ... in dem dorf ze N. sésshaft sin
    1370 FürstenbUB. II 287
  • [bei einer knepel prouende] schal de prouenere af vor waren de knepele der kloken des munsters
    1376 CalenbergUB. IX 125
  • was aber ain caplan oder ain phrůndner uf der selben phrůnd gesamnot und erübert ... das sol allessament ... beliben den vorgedachten altar, mess und pfrůnd
    1395 SGallenUB. IV 491
  • een prevendre ... en mach sijn goet niet henen gheven susteren, bruederen ... van goede ... dat hi vander kerken ontfaet
    um 1400 MnlWB. VI 748
  • eyn halp fuder wiß winß vff des kirchherrn zu O. zehenden soll der pfruͤndener der obgenanten pfruͤnden alle jare ... haben
    1449 FreibDiözArch. 15 (1882) 83
  • solle der gemelt pfrundener ... in iglicher messe ein gedechtnis han in der gemeynde aller der jenen, die ... gült zu seiner pfründen geben haben
    1487 FreibDiözArch.2 3 (1902) 374
  • het aber einer pfrundengueter verliehen und die nit selbst bawet, davon sollt der bestender von seiner besserung zimblich behdt geben, so sie aber widerumb in des pfruendtners hant kemen, solten sie wie von althers her bedtfrei gelassen werden
    1512 Bruchsal 926
  • der panist wird auch pfroͤndner, und weil er weltlich ist, leienpfroͤnder ... genannt
    1783 Spittler,Panisbriefe 5
  • daß katholische pfarrer oder sonstige pfruͤndner uͤber ihre pfruͤndberechtigungen keinen prozeß untereinander anfangen
    1806 SammlBadStBl. II 426
II Person, deren Versorgung über eine Pfründe (IV) erfolgt
bdv.: Pfründkind
  • nuo hie ist vermerkt, wie vil fell man iedem pfründer alleu iâr geit ze der cuchinstür
    1. Viertel 14. Jh. SonnenburgUrb. 91
  • [wir der schultheis, der rat und der spitalmeister] entpfiengen si beide [Ehepaar] ze pfrůndern in dem spitale
    1376 BadenArgUrk. I 107
  • daz wir ... wissen wolden ... wivil brüder mit dem crütze halb bruder halb swester phründner in den hüsern der vorgenanten balyen ... weren
    1394 CDPruss. V 66
  • so scholen de proveners sodane rechticheit plichticheit unde kost van cumpturen des huses hebben
    1426 BremUB. V 300
  • wie vil pfrůnder in den spitalen sin sollenn
    1457 BernStR. I 137
  • daß die vorgemelten schwesteren und bruͤder haben moͤgen ... ein schanckstatt fuͤr ihr gesind und pfruͤndner des closters
    1472 v.Nettelbla,KlosterBirgitte 191
  • sol ain yglicher spitalmeister ainem yeden pfrundtnär ain pfembert semel geben
    1486 MittSalzbLk. 16 (1876) 234
  • es sol nieman der ussetziger empfangen werden uf den hof zů den R. der ein pfrůndener oder ein pfrůndenerin wil sin, er sige dann der stat burger
    15. Jh. StraßbZftO. 31
  • das K.C., sein angenomener pfrundner, sein husfrow mit sampt sinem hußgesind sein wonung ... in dem gemelten hoff haben soll
    1518 SchlettstStR. 173
  • ain süechenhaus, darinn sendt ettlich süechen pfruonder gesein
    nach 1531 (Hs. 1660/70) FreibDiözArch. 19 (1887) 72
  • [viends geschrey ordnungen] vff den gang hinder der cronen: ein hauptmann vnd alle pfrunder im spital, die mannßnamen synd
    1535 RheinfeldenStR.(SchweizRQ.) 272
  • welcher ... spittaler oder pfründer ... fluchet, dem sol uber ein malzeit sein gebürende fleisch oder dergleichen abgebrochen werden
    WolfenbüttelKO.(1569) 276
  • sollen die pröbender nicht durchaus müßig sitzen ... sondern jeder nach seiner vermögenheit ... etwas hand anschlagen
    1593/94 TrierWQ. 124
  • wegen der in den spitälern und pfründhäusern sich befindenden armen leute und pfründner 
    1690 Würzburg/QNPrivatR. II 2 S. 153
  • gleichwie ... seine hochfürstl. gnaden diese gnädigste verordnung in allen ihro spitälern und pfründhäusern ... observiret haben wollen, also ist nicht weniger ihro gnädigster befehl, daß es von den vorstehern den pfründnern erstlich bei der aufnahm und das jahr hindurch bei vorlesung der spital- und pfründordnung ... ihnen kundgemacht werden, auch hierunter sowohl die geistlichen als adelichen pfründner verstanden sein sollen
    1690 Würzburg/QNPrivatR. II 2 S. 153
  • die einleiber und pfriender ... seynd zu denen urbar-guͤtern ... nicht zu gestatten
    1721 Bluemblacher App. 6
  • hospitale S.Spiritus ... darinn 4 fürsten-prövener, 11 kleine prövener, 48 arme elende frauen
    1771 HannovGBl. 8 (1905) 79
  • kranke leute, alte diener, ausgediente soldaten, wurden dem closter zum unterhalt empfohlen. auch diese wurden ... weltliche pfroͤnder genennt
    1783 Spittler,Panisbriefe 8
  • der panist wird auch pfroͤndner, und weil er weltlich ist, leienpfroͤnder, und wenn diese leienpfrond dem unterhalt der conventualen oder den geistlichen pfroͤnden des closters gleich ist, leienherren-pfroͤnder, leienherren-pfrund, genannt
    1783 Spittler,Panisbriefe 5
  • auf dem klosterhofe sind noch 34 besondere wohnungen fuͤr proͤvener vorhanden. in diese wohnungen kaufen sich leute fuͤr gewisse summen ein
    1786 Gadebusch,Staatskunde I 111
  • die stiftung eines pfruͤndners in einem versorgungs-hause
    1808 v.Berg,PolR. VI 2 S. 373
unter Ausschluss der Schreibform(en):