Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): plündern

plündern

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urspr. Plunder (I) rechtswidrig wegnehmen, dann unspez. rauben, jn. berauben, etwas ausrauben; Vermögensgüter des Feindes in einer kriegerischen Auseinandersetzung als 2Beute (I) nehmen
Sachhinweis: HRG.1 III 1778ff.
  • want haer hulpere ... den ... burgeren van Arnhem geplondert ende genamen hebben tot viue ende twintich hondert auder scilden toe
    1372 Nijhoff,Ged. III 12
  • [Sempacherbrief:] dannenhin [nach dem Sieg] mag menlich plünderen und den plunder sol ieklich antwurten dien houptlüten und die sullent in under si nach marchzal gelich teilen
    1393 SchweizId. V 114
  • waer enich scut, die rovede of plonderde buten zinen homans ... die zoudmen uter ghilde legghen
    14. Jh. UtrechtRBr. I 85
  • di vigende suchten gut unde gelt unde plonderten gar sere
    um 1400 LimbChr. 77
  • sin uns ettliche ganerben ... one fehede in ein dorffe gefallen, haben das, auch frauwen und kinde darinne, gebrant, geplundert und kirchenfriheit gebrochen
    1489 HessJb. 6 (1956) 132
  • damit nit von yemannds anndern gerichten oder poflvolckh unnderstee, schaden mit plundern zu tun
    1525/26 ActaTir. III 107
  • daß leut gefangen, erwuͤrgt und gebluͤndert ... wuͤrden
    1559 Moser,KreisAbsch. I 113
  • verordnung wie die land-strassen gegen das rauben und pluͤndern sollen sicher gestellet werden
    1566 HessSamml. I 217
  • verdachtliche und schedliche leit, als ... die, [die] nächtlicher weil die armen leit auf den strassen, auch in hauß und hof vergweltigen, schazen und plindern 
    1587 OÖsterr./ÖW. XIII 127
  • sollten sie allen ... welche preiß gemacht, geplündert und beraubt hetten, zu recht stehen
    1602 Wendunm. II 93
  • edict gegen das brandschatzen, morden, pluͤndern, rauben und streiffen
    1622 HessSamml. I 612
  • derselbe, so mit dem gewerloßbriff etwan in würckliche possession eines guts kombt, sol dasselbe nicht blindern oder verwüsten, noch zum nachtheil dessen, dem solch gut zugehört, darinnen mutwilliger weise übel hausen
    1627 BöhmLO. G 51
  • [es wird untersagt] allerley fharhab, husrhat und derglychen sachen, so durch die unbehaltnen soldaten by noch währender inquartierung im bistumb Basel durch rauben und plünderen eroberet [zum Verkauf ins Land zu bringen]
    1638 BernStR. VII 1 S. 178
  • [Befehl,] daß dieselbe [einquartierte Soldaten] den wirthen ... mit keinen bedrewungen ... zusetzen, noch diesselbe plündern, brandtschatzen oder berauben
    1657 UnnaHeimatb. 59
  • die jüngst allhier angelangte ... ordinari ist ... geplündert worden
    1666 Leopold I. Privatbriefe I 223
  • daß keiner sich des beutemachens und pluͤnderns unterfangen solle, es seye dann der feind gantz geschlagen
    1682 RAbsch. IV 144
  • seynd ... das stehlen, rauben und pluͤndern in denen staͤdten, flecken und doͤrffern ... sattsam verboten
    1698 Moser,StaatsR. 30 S. 262
  • policeysachen auf craystaͤgen ... wann privat-personen, einzeln oder rottenweis, die strassen unsicher machen, oder sonst rauben, plündern, brand stifften
    1773 Moser,KreisVerf. 737
  • im kriege ist es erlaubt, dem überwältigten feinde lieferungen und kontributionen aufzulegen, aber nicht das volk zu plündern, d.i. einzelnen personen das ihrige abzuzwingen
    1797 Kant,Rechtslehre 155
unter Ausschluss der Schreibform(en):