Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Prälat

Prälat

, m.

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hochrangiger Geistlicher (häufig unspezifisch); unter dem weltlichen Aspekt insb. derjenige Leiter einer geistlichen Korporation (Abt), der als reichsunmittelbarer, aber nicht gefürsteter geistlicher Würdenträger auf dem Reichstag (Reichsprälat) oder als Landesstand in Landestagen (IV) vertreten ist; nach der Reformation in protestantischen Ländern mit unterschiedlicher Funktion (häufig Leiter der früheren Klostergüter)
vgl. Prälatin
Sachhinweis: HRG.1 III 1870f.; H. Stradal, Die Prälaten, in: Herrschaftsstruktur III 53-114
  • buta rede wisera lioede ende dis landis ende dera papena ende prelatena [ohne die Erlaubnis rechtskundiger Männer und der Landesversammlung und der Geistlichen und Prälaten] 
    1. Hälfte 13. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 374
  • der prelaten vnd der capitel insigel sint recht
    um 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 148
  • wir M. ... bischof zů W. tůn kůnt ..., daz wir von unser prelaten rate, der dienstmanne und der bůrger, die ze unserme rate horent, dise gesetze ... gesetzet han
    1296/97 WürzbPol. 38
  • do vodert der cardinal den vierden tail aller der nuͤtz, der die prelaten in den næhsten vier jaren niezzen solten
    um 1315 SächsWChr. 1.Bair.Fs. 329
  • ob chain prelat, er sei geistleich oder wertleich, oder pharrer oder lantherren icht iers guetes in di stat sendent czu verchaufen ... die gebent nicht [Zoll]
    um 1330 BrünnRQ. 375
  • enwerlik minsche, de nemme gheystlikem prelaten horsam ghedan ne heft, de scal antwarden vor werlikem gherichte, wes men ene sculdighet
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. III § 66
  • djt is ... wilkere dera wisistera, dera riochtera, dera abbatena ende papena ende prelatena [dies ist ... Satzung der Rechtskundigsten, der Richter, der Äbte und Priester und Prälaten] 
    1. Hälfte 14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 252
  • wie sich ir erbern prelaten juristen und ander phaffheit darumb erkennent
    1376 BaselUB. IV 385
  • so mag ein pabst den menschen abloͤsen von allen pannen, von wem die getan werdent, si sein von dem geschriben rechten oder von den prelaten vnd richtern der heiligen chirchen
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 134
  • nach dem pabst vnd dem pischolf mag chain prelat werltleich oder geistleich chainen ablaz geben
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 166
  • die acht [sach] ist, wenn der maister seinen iunger oder ein iegleich prelat vnd ober man slecht in lieb vnd vmb zuht mit mazzen, vnd beschaidenleich seinen vnder taͤnigen der die chlainen weih hat, der episteln oder dar vnder. auch wenn ein gůt mensch von innikhait sluͤg mit mazzen einen geweihten
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 288
  • ditz ist, daz sich ein oͤbrister oder ein prelat niht ze ser sol diemuͤtigen gegen seinem vndertan
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 550
  • all prelat vnd amptlaͤut, si sein werltleich oder geistleich, die sol man ern von dez wegen, daz si sind an gotez stat, si sein gůt oder poͤz
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 950
  • die selben [unehelichen oder unfreien] chinder ob si geistleich werdent, so muͤgen si weih enpfahen vnd priester werden. aber prelaten muͤgen si niht werden an vrlaub dez pabstes
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 1406
  • ditz ist nu, wenn ein nuͤtzer prelat sein ampt auf muͤg geben. prelaten oder pischolf vnd aͤpt, vnd ander geistleichew haubt, die irr kirchen vnd irn vndertanen nuͤtz sind leipleichen vnd geistleichen, die suͤllen ir ampt niht auf geben durch droͤ willen die man in tůt, vnd ob man si halt beschedigt an irm leib oder gůt der kirchen, wan si suͤllen durch irr kirchen willen vnd durch ir schaͤfflein willen sterben, vnd ir sel fuͤr si setzen, alz ein gůter hirtt tůt fuͤr seinew schaffel. aber waͤr ez daz ein prelat einen andern moͤcht gehaben an sein stat, der alz nuͤtz waͤr alz er, leipleich vnd geistleich der kirchen vnd den vndertanen, so moͤcht er die chirchen wol auf lazzen, vnd den schaden bewarn. spraͤch auch ein nuͤtzer prelat er waͤr ze chrank zu dem ampt, vnd er vermoͤcht die arbait niht, oder er maint ein gemaͤchleicher leben ze haben [1776:] oder er gedaͤcht vnd spraͤch, er moͤcht daz ampt niht an sund [g]eha[b]en, oder er moͤcht niht soͤlichew andacht gehaben an seinem gepet, vnd an andern gůten dingen alz er hiet, ob er niht an dem ampt waͤr, vnd wolt dann darvmb daz ampt auf lazzen, dez solt man niht gestatten. aber ez sind etleich redleich sach, von der wegen ein prelat sein ampt mag auf [geben]. die erst [sach] ist, ob ein prelat in soͤlichen suͤnden waͤr, daz er die von hindernuͤzz dez amptez niht gepuͤzzen moͤcht. die ander ist grozzew chrankhait da von die kirch vnd die vndertan versaumt wurden. die dritt ist, ob er vngelert der geschrift waͤr. die vierd ist, wenn er grozz veintschaft hiet, da von er vnd auch die kirch schaden moͤcht nemen. [1778:] die fuͤnft [sach] ist, ob von seinez lebenz wegen den l[aͤ]uten grozzew ergrung wurd. die sechst ist, ob der prelat von etzleicher suͤnd wegen sein ampt hiet verloren. vnd waͤr er dann ein pischolf, so solt er daz ampt auf lazzen mit vrlaub dez pabstes. vnd waͤr er dann ein appt oder ein ander prelat, so solt er daz tůn mit vrlaub dez pischolfs vnder dem er waͤr. vnd den selben sol man von der kirchen ir notduͤrft machen, die muͤgleich irem leib ist
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 1774ff.
  • de manschop plecht sick tho richtende na dem prelaten an dem kore, wente he keset van aller prelaten und geistlicker achte wegen binnen und buten landes wanhafftig
    1399 v.Arnswaldt,Lüneb. 60
  • er [König Wenzel] hat auch, das erschroͤckelich und unmenschlich ludet, mit sin selbst hant und auch mit ander uͤbelteter, die er by im hat, erwirdige biderbe prelaten, pfaffen und geistlich luͤte und auch vil ander erbar luͤte ermordet, ertrencket, verbrant mit fackeln und sie jemerlichen und unmenschlich getoͤtet wieder recht, das einem roͤmischen koͤnige unzemlich stet
    1400 Moser,StaatsR. VII 117
  • [Vertrag zwischen den Hansestädten und den] abten, prelaten, dekenen, greetmans ende ghemene rychters van Westerghe ende Wyt-Oesterghe landen [wegen der Vitalienbrüder]
    1400 OstfriesUB. I 148
  • von den, die eyne stat beschirmen sollen ... czum irsten sal sie beschirmen der bobist und ander geistliche prelaten, in der gebiete die stete legin. die sollen sie beschirmen ... vor dem bozen geiste
    um 1400 LiegnitzStRb. 64
  • auch werden die posen prelaten gestraffet, die czehent, jartag vnd oppher mer lieb haben denn irer pharrlewt sele
    Anf. 15. Jh. G. Baptist-Hlawatsch, Das katechetische Werk Ulrichs von Pottenstein (Tübingen 1980) 182
  • ouch aͤbbt, aͤbbtissinen, commentur, proͤbst, prior, priorinen vnd ander prelaten vnd prelaͤtinen, die bedurffen niemands gunst vnd willen, so man sy beuoͤgten wil
    um 1430 RottweilHGO.(Irtenkauf) XI 2, 1
  • wir duͤtzschen daz ... conzillio sterken mit bieschofen, brilaten und doctores
    1439 RTA. XIV 236
  • een monick mei wesa redesman myt orlyff sins prelates [ein Mönch darf mit Erlaubnis seines Prälaten Rechtsbeistand sein] 
    1457 (Hs.) EmsigerR. 234
  • so deshalven [Bezahlung einer Schuld] de here koningk to Dennemarken etc., oc andere prelaten unde gude manne vor se gebeden hadden
    1478 LübRatsurt. IV 140
  • die regulieren ende geestelijcke prelaten die verlaten wordden van hueren prelatueren ende digniteyten overmits infamien, die en mogen nyet ontfangen wordden als appellanten
    1496 CoutBrab. II 2 S. 134
  • verzeichnus der prelaten, so im iar 1498 zum landtag gen Studgardt beschriben worden
    nach 1498 WürtLTA.1 I 14 Anm. 1
  • eyne frye ledige dirne hat mir nachgesaget, wy ich solde sy behurit vnde swanger gemacht habin vnde hat mir domitte eyn geruchte gemacht, so daz mich dy praelaten czu geistlichim rechte vorgeladin habin vnde gepyniget habin
    15. Jh. LeipzSchUrt. 410
  • ain yegklicher usburger, er sye prelat, herr, edel oder unedel, oder sunst gaistlich oder weltlich, den wir zů burger empfahen, sol schweren zů den hailigen, das burgerrecht ze halten fünff ganntze iar die nächsten nach ainander
    um 1500 RottweilStR. Art. 232
  • die ... hertogen to Stettin ... sampt erer f.g. prelaten (adel, stede und ganze lantscop)
    1535 PommVis. I 59
  • wollen wir, daß der prælaten korn, wein, vndt anderes, so ihnen selbst zuwechset, oder einzuheben haben, frey vndt zu jeder gelegener zeit vnverbotten, ohne zoll vndt beschwere zu wasser vndt zu lande, auch ohne vnsern sonderlichen geleits brieff, zuvorfuͤren haben
    1538 CCMarch. VI 1 Sp. 48 [Zollprivileg]
  • wie der gemein pfening gegeben ... werden soll. jtem solle alle churfursten, fursten, geistliche und weltliche, prelaten, gr[a]ven, freyen, herren, die vom adell, auch die frey und reichstett ... von allen beweglichen und unbeweglichen hab und guettern, jhe von hundert gulden ein halben gulden ... geben
    1544 Mainz/FreibDiözArch.2 1 (1900) 410
  • in Tirol sind prelaten, adel, stett und gericht ainer natur gegen landesfürsten. das ist in vorlanden ein anders. die prelaten, stett und empter ... wissen, daß sye underthanen und steyrbar seyen, aber grafen, herren und adel wollen frey leut sein
    1545 Leiser,Strafgerichtsb. 134
  • die voͤgte moͤgen auch nach gelegenhait aines jeden prelaten veraͤndert, vnd abgesetzt werden, sie waͤren dann von baͤpstlicher heyligkait auff ewig bestaͤttigt
    1548 Perneder,Lehnr. 26v
  • so ain stifft oder kirchen lehenguͤter hette, vnd der prelat den lehen herrn vnbillich belaidiget, wirdet gleich wol das lehen verwürckt, solche verwirckung geet aber nit weiter, dann auff des verbrechenden prelaten lebenlang
    1548 Perneder,Lehnr. 28v
  • [Übschr.:] wie die prelatn, vom adl und etlich ander iren getraid bei den heusern verkaufen mügen
    1553 Bayern/QNPrivatR. II 1 S. 190
  • [Übschr.:] wie und vor welichem richter die prelaten, graffen, freien und die vom adel, dem reich one mittel und sunst keyner anderen gerichtbarkeyt underworfen, eynander zu recht fordern sollen
    1555 RKGO.(Laufs) II 5 § 1
  • bedacht, daß zwischen disem [dem schwäbischen] und andern craysen der unterschid ist, daß der andern crays mindere staͤnde, als praͤlaten, grafen, herren und die vom adel, zu mehrerem theil den lands-fuͤrsten unterworffen und also landsassen
    1563 Moser,KreisAbsch. I 205
  • als vnsere praͤlaten der kloͤster oͤrdentliche heupter seyn, vnd dann die studiosi jhre vnterhaltung von jhnen haben, sollen sie dieselben ... in gebuͤrlicher reuerentz ... halten
    1569 BrschwLO. I 353f.
  • von den praͤlaten. vnd demnach die notturfft fuͤrnemlich erheischt, zu erhaltung der kloster schulen, in der kirchen vnd scholastica functione, auch verwaltung der weltlichen kloͤster geschefften, gottesfuͤrchtige, gelehrte, vnd verstaͤndige praͤlaten vnd heupter, den kloͤstern fuͤrzusetzen. so woͤllen wir jederzeit, so ein praͤlat abkommen, vnd sterben wuͤrde, fuͤrdersame vnd entliche versehung thun lassen, daß an desselben statt, ein auffrechter, christlicher, gelehrter, erfahrner vnd taugenlicher praͤlat, verordnet werde, welcher selber mit predigt vnd lehr, der kirchen, schul, vnd studiosen desselben klosters, fuͤrnemlich mit nutz vnd wolfarth, dann auch anderm kloster gesinde, mit dapfferkeit, authoritet, auch der administration, mit ernst vnd frucht, als das heupt, vorzustehen, vnd die zu verrichten wisse. vnd sollen solche vnsere praͤlaten ... neben vnserer landtschafft, auff den landtagen, jhre session vnd stimm, wie von alters herkommen, als vnsers fuͤrstenthumbs einuerleibte glieder, behalten
    1569 BrschwLO. I 362f.
  • keiner unserer prelaten sol keinen jungen ohne zuvor examiniert, als vorstehet, zu der klosterschul zulassen
    WolfenbüttelKO.(1569) 246
  • damit [Bestellung eines Verwalters] wird der praͤlat der ringern sachen vnd geschefften, enthebt vnd entladen, vnd doch sol er, als das heupt vnd oberherr, sein fleißigs vnd ernstlichs auffmerckens haben, damit nuͤtzlich vnd wol gehauset, vnd nichts veruntrewet werde, vnd also sich nicht gentzlichen auff seinen verwalter, oder verweser verlassen, vnd alle sachen an jhne hencken, sonders bewegen, wie vorgesetzt, daß er das heupt, vnd derhalben, da ers gleich nicht alles in der person verrichten moͤge, dannoch daruͤber zu vigiliren, vnd zu superattendiren, schuͤldig
    1569 BrschwLO. I 364
  • welcher inn der acht, ist vntuͤglich zu procurirn. deßgleichen weiber ... ein ehegemahel fuͤr das ander. ordensleut. entsetzte prelaten. ehrlose leut. dise moͤgen alle nit zu gericht gewalt haben
    TeutschForm. 1571 Bl. 11r
  • ein ehrwierdiger prelatenstandt wierd beschwart in dem, weil von altershero den hl. concilien und canonibus gemaiss gehalten worden, wann ein praelatur antweder ordenlich vaciert ..., dass man aus dem convent sollicher vacirunder praelatur ... durch ordenliche election einen praelaten erkhüsst ... hat
    1598 AktGegenref.2 I 259
  • dieweil es wißlich und unlaugbar, daß der prælaten-stand zu zeiten unsers vorfarers, weiland kaiser Carls des vierten ... in diesem königreich gewesen, auch die prælaten mit und neben andern ständen contribuiren müssen: so setzen ... wir, daß hinfüro der ertz-bischoff zu Prag, mit und zusambt denen prælaten, und der gantzen clerisey dieses unsers erb-königreichs, nicht allein für ein stand desselbigen, zu ewigen zeiten gehalten werden, sondern auch solcher geistliche stand, wie bey andern wolbestellten christlichen regimenten gebräuchlich, der erste und fürnembste unter andern ständen seyn soll
    1627 BöhmLO. A 24
  • alle prelathen in Österreich vnter der Ennß, welche würckliche landtsmitglider seint
    1654 NÖLO. I 1 § 2
  • sind wir ... nicht gedacht, ... die darin [unseren landen] seßhafte praͤlaten in causis temporalibus fuͤr ... fremde gerichte evociren zu lassen
    1670 KurpfSamml. IV 744
  • er allein [der pabst] traͤgt auch nur eine tiaram, und hat kein ander prælat solches privilegium
    1720 Lünig,TheatrCerem. II 216
  • die abtißinnin zu Buchau und Lindau haben auf schwaͤbischen crays-taͤgen ihren platz auf der fuͤrsten-banck vor allen praͤlaten, auf dem reichs-convent aber nach allen praͤlaten 
    1746 Moser,StaatsR. 26 S. 327
  • auf reichs-taͤgen haben zwar nur gantze collegia von praͤlaten und grafen stimmen; auf crays-taͤgen aber hat ein jeder praͤlat eine eigene stimm, welche so vil gilt, als ein chur- oder fuͤrstliches votum
    1746 Moser,StaatsR. 28 S. 357
  • die evangelische praͤlaten [Württembergs seien in den Verträgen von Passau u. Prag 1599] dabey fuͤr rechtmaͤßige praͤlaten erkannt [worden]
    1748 Moser,StaatsR. 37 S. 104
  • praͤlaten, land und leut, seyn samentlich des fuͤrstenthums zugewandte und sollen in einem wesen bey einander bleiben ... praͤlaten werden unter des fuͤrstenthums hoͤchste kleinoder und zierd gerechnet und seyn demselben mit darstreckung troͤstlicher huͤlff fuͤrstaͤndig
    1748 Moser,StaatsR. 37 S. 137
  • wann eine abbtißin sich von fuͤrstlichen landen schreibt, so folget das wort: abbtißin erst hernach, weil sie diserwegen auf reichs-taͤgen keinen sitz im fuͤrstlichen collegio hat, sondern nur unter die ungefuͤrstete praͤlaten mit-gerechnet, jedennoch aber denen graͤflichen landen vorgesetzet wird, wie z.e. bey Quedlinburg zu befinden
    1748 Moser,StaatsR. 37 S. 273
  • das fuͤrstliche haus Baaden aber solle ... an sie schreiben: im eingang: "wuͤrdiger, lieber besonderer" im context: "der herr praͤlat." in der courtoisie: "wohlaffectionirter." auch bißweilen ohne courtoisie
    1748 Moser,StaatsR. 37 S. 298
  • die praͤlaten, so reichs-staͤnde seynd, weichen keinem auslaͤndischen, vilweniger einem mittelbaren praͤlaten im reich in dem rang
    1748 Moser,StaatsR. 37 S. 305
  • [Anredeformel:] hochwuͤrdiger, in gott andaͤchtiger herr ... praͤlat, besonders hochgeehrtester herr
    1755 v.Justi,Schreibart Tab. vor S. 185
  • unter denen praͤlaten und aebtißinnin gibt es mehrere, welche kein unmittelbares gebiet noch collectable unterthanen haben
    1769 Moser,RStändeLand. 9
  • die land-staͤnde weiblichen geschlechts kommen selten vor in Teutschland; und zwar nur unter denen praͤlaten 
    1769 Moser,RStändeLand. 477
  • bey denen evangelischen gibt es in Teutschland keine mittelbare erz-bischoͤffe oder bischoͤffe. in einigen laͤndern seynd noch praͤlaten vorhanden, z.e. im braunschweigischen, magdeburgischen, wuͤrtembergischen: es seynd aber selbige verschidener gattung, indeme einige die verwaltung der closters-guͤter und gefaͤlle selbst haben, andere aber ... bloß eine gewisse besoldung ziehen, und also in der that nur titular-praͤlaten seynd
    1769 Moser,RStändeLand. 911
  • die geistliche [reichsfuͤrsten] bestehen in den erzbischoͤffen, bischoͤffen und gefuͤrsteten praͤlaten, dann dem hochteutsch- und johanniterordensmeister
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 103
  • die praͤlaten der manns-kloͤster den zweiten landstand formirten, mithin nicht nur mit der schirms- und kastenvogteilichen obrigkeit dem herzoge verwandt, sondern mit treue und unterthaͤnigkeit der landesherrlichen obrigkeit unterthan
    1785 PatrArch. 2 (1785) 378
  • [den Titel] hochwuͤrdiger [erhalten] ... praͤlaten, (aebte, proͤbste) und domherren von geringern ... ehrwuͤrdig ... die praͤlaten, z.b. aebte, proͤbste, von altweltlichen fuͤrsten; von einigen bekommen sie auch wohlwuͤrdiger, nie hochwuͤrdiger
    1793 Bischoff,Kanzlei. I 409f.
  • das fürstliche kollegium [des Reichstags] besteht 1. aus den geistlichen und weltlichen fürsten ... in neueren zeiten haben aber die kaiser mehrere prälaten und grafen in den fürstenstand erhoben; diese heißen gefürstete oder fürstenmäßige und haben auch eine virilstimme auf dem reichstag erhalten. diesem haben sich die fürsten widersetzt und es dahin gebracht, daß die nach 1582 gefürsteten grafen und prälaten zwar die fürstliche würde, aber keine virilstimme mehr erhalten haben ... 2. aus den einfachen prälaten und grafen, diese haben aber nur kuriatstimmen
    um 1795 StaatsRHeilRömR. 47
  • indem die praͤlaturen mit protestantischen theologen besezt, die einkuͤnfte der kloͤster zum kirchenkasten gezogen, und den praͤlaten bestimmte besoldungen ausgesezt wurden, fiel dem herzog ... das patronat-recht uͤber den groͤsten theil der kirchen seines landes zu
    1798 Hartmann,WürtGes. I p. 34
  • capitel ist das collegium, welches die domherren unter ihrem praͤlaten vereiniget
    1800 RepRecht V 146
  • die unmittelbaren capitel haben das recht, nach erledigung des stifts eine wahl oder postulacion des praͤlaten ... vorzunehmen
    1800 RepRecht V 147
  • es giebt verschiedene kirchen-lehen, welche der praͤlat mit einem kuß besonders an die damen verleihet
    1804 Krünitz,Enzykl. 69 S. 283
  • noch ein stand, die prälaten nämlich, machten nach etlichen tagen den unbedeutenden schritt, in einer adresse, doch nur als wunsch vorzutragen, daß sie als ein besonderer stand in der ständeversammlung repräsentiert und ihnen die vormaligen rechte eingeräumt werden möchten. von den beiden prälaten, welche bereits mitglied der ständeversammlung waren, erklärte der eine, der als kanzler der universität Tübingen berufene, daß er nicht wisse, ob er die universität, oder die kirche, oder den gelehrten stand repräsentiere; der andere, der als evangelischer generalsuperintendent berufene, machte die naive äußerung, daß ihm ein guter freund geraten, jene eingabe der anderen prälaten nicht zu unterschreiben, als um impartiell zu erscheinen, und desto mehr ihre sache unterstützen zu können
    1817 Hegel,PolitSchr. 174
  • die erste kammer [der badischen landstaͤnde] besteht: ... 3) aus dem [katholischen] landesbischoff und einem vom großherzog lebenslaͤnglich ernannten protestantischen geistlichen mit dem range eines praͤlaten 
    1818 Pölitz,Verf. I 1 S. 464
  • seine königliche hoheit der grosherzog, höchstwelche durch die ernennung des prälaten Hebel zu dieser würde ihm das repräsentations recht der gesamt-evangelischen landeskirche bey der ersten kammer ihrer getreuen landstände gnädigst zu übertragen geruht haben
    1821 Landeskirchl. Archiv Baden Nr. 7638
  • der verbitter des klosters [Itzehoe] ist der erste unter den schleswig-holsteinischen praͤlaten 
    1823 StaatsbMag. III 660
  • wy mit allen kloͤstern, praͤlaten, und andern geistlichen personen, edelluͤden, riddern, knechten, staͤden, flecken, und dersulven inwahnern, doͤrpen und buhren
    oJ. (lat. Vorlage 1325) Dähnert,Samml. I 424
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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