Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Praktik

Praktik

, f.

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I Gebrauch, Übung, Handhabung, Verfahrensweise; Beruf; metonymisch auch ein Werk, das einen bestimmten (Rechts-) Gebrauch beschreibt
II Betrug, Machenschaft; tw. näher gekennzeichnet durch Attribute wie böse (II), juristisch
vgl. Partite
  • burgermaisters ambtshanndlung. er solle ... die auffruerigen personen, so sich zu posen practiken aufwerffen, in straff zu legen [verpflichtet sein]
    1526 WienRQ. 281
  • wo aber die closter mit sonnderer practiken und uberredung der personen on willen und wissen irer vater, mueter, nachsten freundt oder gerhaben, in ire closter vor volkhomenlicher erlanngung irer obgesetzten jar nemen sollen, denselben clostern, weder gross noch klain, sonner anndern iren nachsten freundten volgen
    1526 WienRQ. 300
  • so auch unsere zeit und gemainer policeystand diser handlung nit gar unaͤnlich, dieweyl der hauff ... nit aufhoͤrt geschwinde und arglistige practick wider die ... gottes leerer [auszuüben]
    1539 Birck,Dramen I 165
  • sall er etzliche dorffer und freien im belgischen mit bosen practicken an sich brocht haben
    1578 Nostitz,Haushaltb. 191
  • [Übschr.:] von pratticieren ... dz einer, so zuo einem ampt ... erwöllt würdt, ... ein lyblichen eydt ... schweren sölle, dz er desswegen weder prattickhen gebrucht ... vnnd mit gasteryen khein gefhar gebrucht habe
    um 1608 UriLB. 33
  • da sich befindet ..., daß nur bloße scheinhandlungen oder verbothne practickhen mit undergeloffen, sollen sie beede, übergeber und annemer [von cessionen], ernstlich gestrafft werden
    1616/29 OÖLTfl.(Strätz) III 30 § 10
  • ein procurator: jst schuldig zum rechten zue helffen vnnd nicht daß gericht mit juristischen practiclen [!] zue verführen
    1628 Apel,Collect. 91
  • practiken vnnd verstänndtnusßen, worin die ergste tröleryen darunder lauffen, darmit jmme selbsten oder andern zuo ämptern zuo verhelffen
    1667 SchwyzLB. 100
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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