Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): preisgeben
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preisgeben
, v.
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häufig in der Vorstufe des Kompositums
freigeben, als Beute, zur Plünderung überlassen, auch: offenlegen (Beleg 1818)
freigeben, als Beute, zur Plünderung überlassen, auch: offenlegen (Beleg 1818)
vgl.
preismachen (I)
zu
2Preis
- ut dussem prisgevende entstunt den von Hildensem ein grot schadeum 1563 OldecopChr. 239
- hat ... hertzog Hainrich ... dem kriegsvolk die stat preisgegeben, mit dem zusagen, was sie darinnen eroberten, sollt preis sein2. Hälfte 16. Jh. QKulmbach S. 118
- idt schal ock nemandt vor sick suluen bargen, ehe vnd beuohr idt van dem befohlhebber disses landes verlouet vnd priss gegeben werde1615/18 HelgolGerProt. 1
- haben ... wir ... da sie [landschaͤdliche leuth] in dem land betretten wurden, dero persohn (sonderlich wann sie sich zur woͤhr stellen) mit sambt allen den jhrigen preiß gegeben, selbige zuverhafftenNÖLGO. 1656(CAustr.) II 98Faksimile - digitalisiert von der Universitätsbibliothek Heidelberg
- dass die dorfgmeind alle jahre mehren möge, ob sie die krisi vergeben oder preisgeben oder unter die hushofstetten verteilen wollen1687 AbhSchweizR. II 56
- wollen wir ... mehr gedachtes zigeiner-gesindl ... abgeschafft, und selbiges sambt allen den ihrigen und deren haab und gut frey und preiß gegeben haben1689 CAustr. II 537Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- denselben nachmittag brachten 4. fleischhauer den kopff von dem tages vorher preiß-gegebenen ochsen, und erhielten zur belohnung ihrer angewandten muͤh und staͤrcke, von sr. majestaͤt 20 ducaten: wodurch die teutsche redens-art preißgeben eine gantz neue bedeutung gewonnen, und bey den kuͤnfftigen croͤnungen ein viel groͤsser gedraͤnge wird machen muͤssen: als sie nunmehro nicht allein heissen wird, einem etwas zum raube; sondern auch zur erlangung des darauf stehenden preisses, dahin geben1720 Lünig,TheatrCerem. II 110Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- fuͤr verlassenes gut wird geachtet, was man animo derelinquendi, das ist, in der meinung und absicht solches nicht mehr zu haben, wegwirft, verlaßt, und jedermann preisgiebt1756 CMax. II 3 § 5Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- der todesstraff ist auch gleich zu schaͤtzen, da einer mit leib und leben jedermaͤnniglich preis gegeben und vogelfrey erklaͤret wird1769 CCTher. 5 § 7Faksimile - in Google Books
- nun geht der feierliche zug mit dem kaiser im ganzen ornate und der krone auf dem haupt zu fus auf den Römer zurück, wozu der weg mit brettern belegt und diese mit tuch bedeckt sind, welches nachher dem publikum preis gegeben ist1804 Gönner,StaatsR. 141Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- als verschwender ... muß das gericht denjenigen erklaͤren, von welchem ... offenbar wird, daß er sein vermoͤgen auf eine unbesonnene art durchbringt, und sich oder seine familie durch muthwillige oder unter verderblichen bedingungen geschlossene borgvertraͤge kuͤnftigem nothstande preis gibt1811 ÖstABGB. § 273Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- man tadelt die öffentlichen verhandlungen auch deshalb, weil durch sie so häufig die geheimsten familien-verhältnisse müssen dem publikum preis gegeben ... werden1818 Landsberg,Gutachten 48Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
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