Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Profession

Profession

, f.

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mnl., mnd. professie 

I wie 1Profeß (I) 
  • hat die nonne professio getan und hat nicht vorlobit alle wertliche angefelle, so stirbet is nicht an sie nach dem rechten, sundir noch des rechtis gnade
    um 1400 LiegnitzStRb. 242
  • obe ein geordeneter man, ein monich, der professio gedan had, der von sime frien willen ein monich ist, und nit sine aldern einen monich gemacht han, abe der erbeteil nemen solle? sententia: nein
    1408 Ingelheim/ZRG.2 Germ. 69 (1952) 95
  • dat kijnt treet in ennigen religien, ende men twijfel maict van des kijnts meyninge oft hij dair coempt om professie te willen doen oft niet
    1496 CoutBrab. II 2 S. 100
  • die in ennygen geoirdenen cloesteren weren ende sy dair professie inne gedaen hebben, dese die aldus begeven ende geoirdent sijn
    Anf. 16. Jh. NijmegenStR. 407
  • gehorsam und profession getan
    1505/06 KasselGB. 39
  • wann sich ainer in ain betlcloster bekhentlich oder gelübtlich, daz ist mit profession, ergibt
    1528 ZeigerLRb. 425
  • soll ... unser sone ... vor dem er zu priesterlichen würde geschickt wird, den orden sant Benedicti nach brauch gemelts closters annemen, darin profession und obedienz thon, wie des bemelts closters ordensregel ußwyset
    1543 FreibDiözArch. 16 (1883) 201
  • wan ein weltlicher lehenmann sich in einen geistlichen orden begibt, so kan er nach gethaner profession das lehen nicht mehr innen haben ..., sondern dasselbe fallt seinen nechsten lehenserben ... anhaimb
    1654 NÖLO. V 1, 12 § 8
  • wan ein weibliches lehen einer tochter ... zufiele, welche in einen geistlichen ordensstand getretten und darin profession gethan, so hat das closster solches lehen anstatt der tochter zu empfangen und so lang sie lebt zu geniesen
    1654 NÖLO. V 1, 22 § 12
  • wann dieselben personen ihren stand durch clösterlichen eingang, gelübd und profeßion ... verändern
    1729 CAustr. IV 548
  • die profession, welche auf das novitiat erfolgt, ist der contract, wodurch sich professus an den orden uͤbergiebt, und sich so wohl zu beobachtung der ordensregeln als der drey geluͤbden solenniter anheischig macht, hingegen der orden demselben lebenslaͤnglichen unterhalt und anderes regelmaͤßiges tractament verspricht
    1768 CompCodBav. 321
  • von dem bischofe ... in dessen haͤnde die nonne mit feyerlichen lauten worten ihre profession thut, und die geluͤbde nach den ordens-regeln ablegt
    1787 Krünitz,Enzykl. 40 S. 713
II Beruf, Gewerbe, Beschäftigung zur Sicherung des Lebensunterhalts, insb. Handwerk, auch allgemeiner: Stand und Lebensart
  • legt sich der cantor auch ufs componieren mit deutschen liedermachen. ist wol seiner profession, doch sol ers meistenteils in der schul machen: das nit sein soll
    1617 Rothenburg/DarstWürtG. 36 S. 50
  • sie [die St. Galler] prätendierten zwo professionen; in der fremde waren sie kaufleute, daheim liessen sie sich junker schelten
    1658 SchweizId. III 50
  • die handwercksgesellen sollen zum fechten ... nicht admittiert werden, sie seyen dann des grusses und ihrer profession halber examiniert
    1717 BernMand. XII 21
  • maculam nativitatis wegzunehmen und zu ehrlichen professionen und zünfften fähig zu werden
    1721 G. Schubart-Fikentscher, Die Unehelichen-Frage in der Frühzeit der Aufklärung (Berlin 1967) 195
  • cantorey-gesellschafft. ist eine miscirte societaͤt, theils zur kirche, theils zur schule gehoͤrig, und mit vielen privat-personen unterschiedlichen standes und profeßion vermenget, fast dem alten kalande gleich
    1721 Roßwein bei Leipzig/Knauth,Altenzella III 200
  • daß bey allen ... handwerckern ... der soldate seine profession nicht als meister, sondern nur als geselle treiben ... solle, es sey dann, daß er sein eigen hauß und hoff besitze
    1725 CCMarch. III 1 Sp. 472
  • Anna Maria R ... würdet, umb willen selbige ... von der s.v. hurerey eine rechte profession gemacht, dahin condemniert, daß sye 3 wochen lang mit einer haubtzüerde in den schubkarren eingespannet, zu säuberung der gassen angehalten ... werden solle
    1731 Schindler,VerbrFreib. 279
  • alhie ist eine gemeine sage, daß der hiesige scharffrichter sich habe frey gerichtet, und wird von der gewohnheit des frey-richtens viel gesprochen, welches mich bewogen mit hiesigem scharffrichter selbsten zu reden, der mich versicherte, daß das frey-richten nichts anders seye, als wo ein mann in solchen mittelen gekommen, oder durch die artzney so viel verdienen könne, daß er nit mehr ursach habe diese profession zu treiben, sonsten seye das freyrichten eine meynung bey denen leuthen
    1734 Lersner,FrankfChr. II 1 S. 679
  • profeßion ... heisset im gemeinen leben das gewerb, thun, die hanthierung; imgleichen der stand, beruf, die lebensart und nahrung ... in denen rechten wird zwar profeßion insgemein nur von denen ... geld-wechslern gesagt; indessen aber ... auch von allen andern staͤnden und lebens-arten
    1741 Zedler 29 Sp. 764
  • levis notæ macula ist der schandflecken, welcher von bedenklicher geburt, schlecht- und veraͤchtlichen profession, oder uͤbel beschrienen handlungen zugezogen wird
    1768 CompCodBav. 419f.
  • nur derjenige mäkler geld fordern könne, welcher seiner profession nach ein mäkler ist
    1772 Pufendorf,HannovLREntw. 268
  • da sich dieselbe [Gaunerei] gewöhnlich hinter gewisse professionen verbirgt, als da sind die ... bärentreiber, ... katzenfänger, kannengiesser ... sollen [diese] 14 tage nach der publication unter keinem vorwande mehr geduldet werden
    1801 Fürstenberg/Alemannia 2 (1875) 126
III Zunft
  • in der glaser- und maler-handwerkslade [liegt] ... das handwerkssignet von beiden professionen 
    1593 RottweilMaler. 4
  • solle die profession alle 2 jahr ... eine general-zusammenkunfft ... in beysein eines von dem magistrat gesetzen obherrns halten
    1721 WürtJb. 1910 S. 248
IV
Amtsstelle eines Professors, Professur
  • professor-stelle ... profession 
    1711 Rädlein 711
  • profeßion ... heisset auf universitaͤten, oder academien, dasjenige amt eines lehrers, der ... oͤffentliche vorlesungen haͤlt, und daher auch den titel als professor fuͤhret
    1741 Zedler 29 Sp. 766
V Lehrtätigkeit eines Professors 
  • dass die professionen verrichtet werden zu latein, die predigen aber in tütsch
    1639 SchweizId. V 504
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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