Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Rappen/rappen

Rappen

, m., Rappe, m.

eine südwestdeutsche, va. schweizerische Münzsorte; einseitig geprägte Kleinmünze mit geringem Silbergehalt und einem Wert von (zirka) einem halben Pfennig (I); Grundlage und Nominal des oberrheinischen Rappenmünzbundes
Sachhinweis: J. Cahn, Der Rappenmünzbund (Heidelberg 1901); LexMA. VII 443
  • 40 mark silber straßburger gewichts, wofür ihm verpfändet werden zinsen im betrag von 6 pfund weniger 20 straßburger pfennige und 30 rappen 
    1303 StraßbBischReg. II 428
  • rappen friburger müntz
    1322 Wielandt,BreisgPfennig 41
  • basler pfening der zuen einen rappen thuond
    1465 BergheimUB. 112
  • ist die holtzloͤsy der swinen angeslagen: 1 mast in der statt vmb 3 l, der vasel 9 rappen 
    1497 RheinfeldenStR.(SchweizRQ.) 180
  • 1 rappen [ist taxiert zu] 1 den
    1622 SchweizId. VI 1174
  • rappen [gelten] 1 angster oder pfenn
    1633 SchweizId. VI 1174
  • sydtenmahlen die nüwen rappen und baselvierer nit währschaft und aber der gemeine man derglychen kleinen münz auch nit wol entbären mag, so sollent deren uff ein mahl über ein gl. nit ussgeben werden
    1634 SchweizId. VI 1174
  • der landvogt gebot ... in sinem gebiete von jeder moß wynes ein rappen zu geben, derselbe rapp wart genannt der boesz pfennig, das was ein gros schatzung
    1698 Scherz-Oberlin 175
  • die sogenannte haller, deren ... drey einen rappen ... machen
    1728 Leu,EidgR. II 149
  • rappe heißt ... eine kleine muͤntze in dem freyburgischen und baselischen district, deren zehne einen batzen machen
    1741 Zedler 30 Sp. 868
  • [die Münze] rappe wird mit einem raben in Breisgau geschlagen. man hat auch rappenpfennige, rappen-bazen, halbe und ganze rappen-taler
    1757 Estor,RGel. I 1143
  • rappen, deren 4 einen schilling machen
    1768 Fäsi I 105
unter Ausschluss der Schreibform(en):

rappen

, v.

viell. von afrz. rapper aus lat. rapio 
widerrechtlich an sich nehmen, nutzen
  • were sach, dass eyner [lehenman] nit bezalt, wass er schuldich, darumb solle der lehenher ... dem lehenman sein lehenguiter spirren vnd verpiethen, vnd wulde der lehenman die guiter nit ausser dem verbot thuin, darauf weyter strappen, rappen vnd sich der ferner gebrauchen [so darf der Lehnsherr pfänden]
    1565 Eifel/GrW. II 617
unter Ausschluss der Schreibform(en):