Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Raserei

Raserei

, f.

Wahnsinn, Tobsucht (Furor) als Grund für den Verlust der Geschäftsfähigkeit sowie für den Aufschub einer Strafvollstreckung
vgl. Jähzorn
  • [die] doofve, die stomme ende die furieux hebbende bijblijvende furie ende raserie, dese en mogen geen richters zijn
    1496 CoutBrab. II 2 S. 45
  • zoe wije dat doof is oft stom oft met beyden oogen blijnt, oft euwige verwoetheyt, raserije oft uuytsinicheyt hebbende, oft die slave oft serff is ... die en mach niet postuleren nae de gescreven rechten
    1496 CoutBrab. II 2 S. 64
  • affsinnigheidt, raserie und wahnwidttigheidt, au[w]ise des houedes und der sinne, de scheden nene ehe und möth eines des anderen crutze tragen d[r]agen
    1595 Ekenberger,Eluc. 48
  • [es] gehoͤret zur raserey gewisser massen der jachzorn
    1738 Hayme 186
  • furor, die unsinnigkeit, ist eine tollheit, so mit einer wuth und raserey verknuͤpffet ist
    1753 Oberländer 323
  • dem menschenraub gleich steht vorsaͤtzliche verursachung von wahnsinn oder raserey ... dieses verbrechen kann nicht gelinder als mit todesstrafe geahndet werden
    1798 Grolman,KrimRWiss. 248
  • wann jemand entweder vor der ihn uͤberfallenen raserey oder vor dem wahnsinn ..., verbrechen begangen haben soll, so ... kann nach beschaffenheit der umstaͤnde auf die gesetzliche strafe des verbrechens erkannt werden, welche jedoch zur zeit der raserey und des wahnsinns nicht zur vollziehung gebracht werden
    1799 RepRecht IV 191
  • ob uͤbrigens ... bestaͤndige krankheit und raserey einen grund zur ehescheidung angebe, ist streitig
    1801 RepRecht VI 264
  • wird bewiesen, daß die erklärung [des letzten willens] im zustande der raserey, des wahnsinnes, bloͤdsinnes oder der trunckenheit geschehen sey; so ist sie unguͤltig
    1811 ÖstABGB. § 566
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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