Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): raten
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raten
, v.
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I
anraten, empfehlen; (zu einer Straftat) anstiften; afries. bi redene reed mit Vorbedacht, vorsätzlich
vgl.
Rat (I)
- ief hioe hir barnt, so moet hi se leta, ief hi wille, iefta ti him nima, ief hit him di wisa biscop reth [falls sie (die des Ehebruchs beschuldigt wird) sich verbrüht, so darf er sie verstoßen, wenn er will, oder zu sich nehmen, wenn ihm das der weise Bischof rät]10. Jh.? (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 174
- oJ. Bosw.-Toller 782
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- disen rât und disen sin / riet ime Fursensephin / ir swester ze leideum 1230 HeinrTürlinCrône V. 17943
- [Übschr.:] der dem anderm posev dinch rætet1295 Schwsp.(Kurzform II/Eckh.) LR. S. 115
- sa ... thi erzebiscop fon Brema, umbe thet thredde ier ... alle misdedoge liodon to redande, thet se hiara senda bete [der Erzbischof von Bremen, soll alle drei Jahre ... alle verbrecherischen Leute dazu ermahnen, dass sie ihre Sünden abbüßen]um 1300 RüstringerR. 112
- hwae soe oerem bi redene rede epenbeerlike daedslacht, soe is di frede tolifftich punda [wenn jemand einen anderen mit Vorbedacht öffentlich erschlägt, so beträgt das Friedensgeld hundertzwanzig Pfund]1. Hälfte 14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 252
- weͣr ouch die werent, die sich zů dien dingen fůgten, die joch die getat nit angienge, vnd dar zuͤ rieten vnd hulffen, ... die soͤllent in der selben pene ligen, ze glicher wiß als die personen, die die getaͮt selber angienge1361 BernStR. I 62
- welicher vnnßer lanndtman dann ryette oder hullff darzu [Verstoß gegen eine Einung], oder sin hannd dorum vffhette, der soll vm den vorgenampten eynung, die zechen pfundt, kommen sin1409 SchwyzLB. 11Faksimile - in Google Books
- swer den anderen důbe retet oder dar zů helfe tůt, her daz stele, her ist der důbe scůldichum 1410 Schwsp.(Kurzform/Gr.) Art. 227b
- de andere tůget ist steticheit; de sal ouch eyn ielich richtere han, daz sin hertze so stete vnde so veste si vnde so stark, daz ist deme libe nimber chein dingh rathe, daz wedder got vnde wedder daz gerichte sium 1410 Schwsp.(Kurzform/Gr.) Art. 86aFaksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- [Übschr.:] van yemants boede to wynnen ofte to raden vuyt hueren dienst1456 SneekStB. Art. 169Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- deerefter haet ma mi biada dae lettera tollif edum an dae helgum ti swarane, dat hi nis slayn bi redena rede ner bi leider lege ner bi nen bede ner bi eer nide, mer bi dis fiandis sponste, deer se op dine dei toegaera brochte [danach trägt man mir auf anzubieten, mit den nächsten zwölf Eiden auf die Reliquien zu schwören, daß er weder mit Vorbedacht noch aus einem Hinterhalt noch auf Anstiftung anderer noch aus früherer Feindschaft erschlagen ist]1464 (Hs.) WesterlauwersR. I 396
- daedslachte bij redene reed1464? WesterlauwersR. I 50
- dass [bei Mehrheitsentscheid mit der Stimme des Landammanns] ... es allwägen seinen ohnabänderlichen bestand ... dabey haben soll vnd demjenigen so darwider aufstehen vnd rathen thut vnd selbige nit gelten lassen wollte bei 10 cronen ohnnachlässlicher buoss1688 Beeler,LandammGlarus 37
- den dieben werden gleichgestrafft die jenigen, so zum diebstahl gerathen und selbigen vollziehen helffen1709 Mutach 138Faksimile (ca. 150 KB)
II
der aus einem Rechtsverhältnis entspringenden Beratungspflicht nachkommen; raten und taten / helfen mit Rat und Tat jn. unterstützen; auch mit negativer Bezugsgröße
vgl.
Rat (II 2)
- dat desulve hochgeborne vorste van Brunswick denne helpe raeden unde daeden1252 WolfenbüttelLHArch.
- ist ein man also wise, daz er den lvͥten gůten rat geben kan, vnde bittet in ein man, daz her im rate vmbe sine sache, er ist im nvͥt schuldig rat ze gebenne vmbe svsum 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 88Faksimile (ca. 232 KB)
- mer ne mach ome nen recht gheschen, so scal ome dhe stat raden vnde helpen1279 StadeStR. 88
- der rat sol uns swern zu den heiligen, das er ime [Rudolf ... hertzoge zu Beiern] alle cit das beste rate1294 Ulm/MGConst. III 485Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- daz chainer aus dem pistumb sol nicht das ampt der richter, der noder oder der vorsprechen treiben in der stat Trint, daz er vorsprech oder radt, noch tucher verkauff noch verschneidtvor 1307? Tomaschek,Trient 165Faksimile - in Google Books
- so sullent denne die burgermeister, der rat und die richter zu den heiligen sweren gerechte eide mit uffgeboten vingern zu richten und zu raten dem armen als dem reichen1371 HeilbronnUB. I 123
- [die herzoglichen Räte schwören,] vns zu raten nach iren trewen1375 Lieberich,Landherren 99
- daz ich paffe und diener worden bin der ersamen wisen lude des rades und der stad zu Franckinford und daz ich in getruwelichen und mit allem vlizse raden und dienen sal1377 FrankfUB.(Böhmer) 755
- [beim Bau eines Grabens:] so senden wir dar den voith vom Lesken, der do selbist vor alle, di dar komen, raten sal, und do selbist lonen was sie am graben vordynen1395 CDPruss. VI 13Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- zu dem ersten, daz er sol vnser jurist sein vnd vns vnd vnsern burgern in der stat raten14. Jh. Nürnberg/Schmitt,NhdSchriftspr. 310
- hat er [Abt eines Klosters wegen eines Warenzeichenprivilegs für Käse] vnß [Sigmundt ... romischer kunig] angeruffen, vnd flissiclich gebeten, jm darynne zu rathen, vnnd zu helffen, damit er bey solicher loblicher gewonhait beliben muge1430 MBoica XVI 51Faksimile - in Google Books
- ainer vom rat sol sweren, das er des rats gehaim welle versweigen ... und ainem yeden, es sey im rat oder pey dem rechten rathen vnd reden das götleych recht1433 BeitrSteirG. 12 (1875) 166
- ouch sullen wir vnser liben muter an erem gedinge ... kein gedrenckenisse thun alle die wile se lebet wullen er getruwelichen helffen vnd raten als wol biliche vnd mogelichen ist1433 MittOsterland 5 (1862) 128Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- der inder rat sol sweren: zu raten unserem genadigen herren, zu iren gnaden rechten und der stat armen und reichen zu iren rechten1465 Koller,EidMünchen 99
- ob herr von sant Gallen ald sin amptlüt zů ainem griffint, dartzů soͤllent die nachpuren helffen und rautten1469 SGallenOffn. I 17Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- zů glicher wise oͮch gegen den, die sich zů den dingen fůgten, die joch die gethaͮt nitt angienge, vnd darzů rieten vnd hulffen, vnd sich das alles befund, als recht ist, die soͤllen in der pene ligen zů glicher wise, als ob sy die gethaͮt selber angienge1471 ArgauLsch. I 195Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- hwaso orem schada deth off reth bij syner schyld, dij is dyn schada altruch schyldich om to tyaen off op to riuchten1480/81 JurFris. II 208Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- ich Gregorius Lamparter dr. bekenn ... daß mich der hochgeboren herr herr Eberhard graf zu W. etc. zu siner gnaden und siner gnaden eelichen mänlichen libserben ob er die überkäm eigen geschäften iren gnaden lebenlang zu raten und zu reden wider meniglich ausgenommen die stadt Augsburg bestelt hat1491 Wintterlin,BehWürt. I 127
- ok schullen unde willen wy unser eyn des anderen fromen unde beste raden unde vorwitligen, schaden, hinder unde arch warnen1492 OstfriesUB. II 361Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- si [wer verpunden und unrecht weeg und steeg geet] soll auch niemant behausen noch beherbrigen, ätzen noch drinken, rathen noch helfen, haimblich noch offentlichum 1511 Tirol/ÖW. II 73Faksimile (ca. 50 KB)
- keiner der [zur] canzley gehörig, einem andern mit dienstpflichten verwant zu sein, zu rathen schankung zu nehmen oder [sich] verdechtlich zu machen, sich vnderstehen soll1525 AmbergKzlO. 29Faksimile (ca. 157 KB)
- si [gerhaben und sorger] werden den waisen gegeben inen in dem leben zu rathen und zu helfen1528 ZeigerLRb. 370Volltext - im Repertorium digitaler Quellen zur österreichischen Rechtsgeschichte in der Frühen Neuzeit
- das wir den erbaren, unseren lieven getruwen G.G., der rechten doctorn, ... zu unserem rait und diener angenomen, also das er uns in unseren sachen advociren, raeden und dienen sall1542 Sallmann,VerwJülich 85
- [dass die Kreisbeamten] in disen crays-sachen, innhalt ihrer pflicht und eyd, die sie dem crays gethan, nach ihrer besten verstaͤndtniß rathen und handeln1556 Moser,KreisAbsch. I 39Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- darnach soll der rathgeber oder aduocat seinen parthen mit fleiß erfragen vmb die warheyt seiner sachen, brieff vnnd schrifften von jhm begern, damit er gruͤndtlich rathen koͤnneTeutschForm. 1571 Bl. 3rFaksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- die richter solln den partheien in sachen, darumb sie vor jnen zurechten haben, wider einander nicht rathenTeutschForm. 1571 Bl. 4rFaksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- gerichtschreibers aidt ... keiner parthei wieder die ander unzulässige warnungh zu thuen oder zu rathen1578 Engelke,GogerichtDesum 73Faksimile (ca. 62 KB)
- da jemand in einer sachen in rahten und thaten gewesen, ... der kan in derselben sachen nicht zeugen1586 LübStR. V 7 § 15Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1586 - in DRQEdit
- [dass du] vns zu tag vnnd nacht auf erfurderenn folgest, zuziehest, vnnd inn vorstehendenn handelen bey pflichten rathest vnd thatest1586 PommMbl. 19 (1905) 182
- so einer oder der ander in daß khünfftige darwider wurde handlen, rathen oder reden, ... derselbige sölle ... alß ein fulen meyneyden man vom leben zum todt hingericht werden1641 SchwyzLB. 105Faksimile - in Google Books
III
meist auf Grund einer Beratung: entscheiden, beschließen, verfügen; sorgen für jn./etw.; von städtischen Amtsträgern: ratend amtierend
- Justinus ... rædde wið þa cristenan, hwæne hi to bisceope ceosan woldon989 Aelfric,Serm. I 434
- aldeer ma anne manne bitigeth, dat hi nachtis habbe faeren mey barnenda brande ende mei gliaender coele toe enes sikeris mannes huse ende nimt him of zijn goed, deer hij sculde den lichama mey feda ende der siele mey reda [wenn man einem Manne zur Last legt, daß er nachts mit einem Feuerbrand und einer glühenden Kohle zum Hause eines schuldlosen Mannes gezogen sei und ihm sein Gut, mit dem er den Leib ernähren und für die Seele sorgen sollte, genommen habe]um 1100 (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 166
- si habend auch geraten und gescheiden und gesazt uf denselben eit1281 Gemeiner,RegensbChr. I 415
- dat de rad vnde gildemester schullen alle ding raden vnde daden vnde gerichten gelicke, sunder wapen, sunder sturlüde, banren vnde schilde vnde jenige were1293 (Hs. 16./17. Jh.) BrschwUB. I 16Faksimile - digitalisiert im Rahmen von LeoPARD - TU Braunschweig Publications And Research Data
- na dem viuuntwintegisten iare schal de iungelinc suluen raden ofte ghot eme de klochet gift dat het kanEnde 13. Jh. LübMndStR. Art. 207
- so waz der senate / an des vursten rate / da man vf die sache rietEnde 13. Jh. Passional(Hahn) 22 Z. 3
- swelke kindere ere elderen vorleset, vnde nenen guden vorrad van eren maghen en hebbet, de rad van der stad scal raden vor de kindere, vnde vor ere gud, wante se to eren iaren komenum 1300 BrschwUB. I 23Faksimile - digitalisiert im Rahmen von LeoPARD - TU Braunschweig Publications And Research Data
- [Seewurf:] werdet se schelende an der not mit deme werpende, so scal de meste menie raden, de dar gůt inne hebbenum 1325 Nowgorod(7 Fassungen) 95Faksimile (ca. 101 KB)
- so wanne en hochtyt ener brutlechte scut in user stat, in dheme nagesten daghe, dharna dhe ratmanne tho sammende comet, scolen dhe ghene, dhe vor dhe hochtyt radet, comen vor dhe ratmanne user stat unde sweren, dat se de settinge, dhe van dhen brutlechten dhe in des stades boke screven sint, hebben holden1330/49 BremRQ. 66Faksimile - digitalisiert von der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
- [Übschr.:] ob eines stürbe, und dem andern ehegenossen kinder ließ, daß sich darnach wieder veränderte, wer vor der kinder güther rathen soll1370 (Hs. 1777) ZipsR. II 443
- [Anstellung mehrerer Geistlicher,] indeme en prester deme dinge allene nicht raden kan1462 LübUB. X 247Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- vor dat erben. resschop [Hausrat] schal sze [Witwe] vor raden unde gheven dat weme sze wil1491 SchleswHUSamml. III 2 S. 59
- [befangene Ratsleute sollen] mit jnen [Parteien] vsgan vnd vmb die sach weder ratten noch volgenEnde 15. Jh. LuzernStR. 69Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- weret ok dat en van den kemerern krank würde, de scal syne sclotele synem medekumpane nicht senden edder enem anderen don sunder allene deme radende borgermestere15. Jh. Riemann,Colberg Anh. 78
- wente de rat, xxiiij man, gildemester und hovetlude scholden ... to hope komen ... up dat rathues, de wolden darup raden, dat nemande gewalt schein scholde, und de helpen strafen, de ores scheles ein orsake werennach 1510 BrschwChr. III 46Faksimile - digitalisiert im Rahmen von LeoPARD - TU Braunschweig Publications And Research Data
- [Übschr.:] das die hinderseßen vnd dienstknecht nitt rathen minderen noch meren [in der Landsgemeinde]1532 GlarusLB. I 133Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- demnach so hat ... hochweyser rath in erwegung unsers [Zunft] zustandes ... dahin hochgonstigk geraten unnd geschlossen1593 Stieda-Mettig 448Faksimile (ca. 40 KB)
- ein rathend elterman großer und ein rathend eltermann kleiner gilde1604 Gutzeit,Livl. III 1 S. 8
IV
sich durch Beratung auf eine Person verständigen, wählen; sich jm. zu einem Amt empfehlen
- derselbe der sich in czu vormundin rath, der wart dingfluchtig ane alle nod1358 Michelsen,Rdm. 513Faksimile (ca. 103 KB)
- so man järlich das gericht besetze, so darf iro kainer uf ainen amman hie disethalb Rins raten1529 SchweizId. VI 1597Faksimile - digitalisiert in der Onlineversion des Schweizerischen Idiotikons
- belangent die erwehlung aines stattrichters ... sollen [sie] aines ehrbarn und verstentig man rathen, der ains ehrbahrn lebens und wandels seinicht vor 1618 Steiermark/ÖW. VI 120Faksimile (ca. 51 KB)
- bei verlurst des bürgerrechts soll er [der abgesetzte Landammann] nicht mehr in den rat geraten werden1764 SchweizId. VI 1597Faksimile - digitalisiert in der Onlineversion des Schweizerischen Idiotikons
V
herrschen, regieren
- he reht anð ræt eallum gesceaftum, swa swa god steora anum scipeum 897 Bosw.-Toller 782Faksimile (TIFF) - digitalisiert vom Germanic Lexicon Project
- vort scal de dudesche kopman varen also wyde, alse de koningh van Lettowen ret over ruscen unde over lettowen, seker lyves unde ghudes1338 HansUB. II 276
- se [Nowgoroder] seggen, se raden in erer stat und wi nicht1407 LivlUB. I4 Sp. 594
- do he [Bischof] quam und horde, dat he nicht mochte raden in werltliken dingen over de stadt to Lubecke, he schedede mit unmote van darum 1490 Schiller-Lübben III 413Faksimile (ca. 209 KB)
VI
an/auf jn./etw. raten gegen jn./etw. etwas Verbrecherisches planen
- hóubetscúlde sínt, dáz man án den geuuált râtetum 1000 Notker I 29Faksimile - in Google Books
- wæs ðam eorle Godwine and his sunan gecydd, ðæt se cyng and ða menn ðe mid him wæron woldon rædon on hioJ. Bosw.-Toller 782Faksimile (TIFF) - digitalisiert vom Germanic Lexicon Project
- nust ez alrêrst ûz gebluot, daz du mir ie riete an den lîpum 1233? Stricker,Karl V. 1997
- swelch svn an sins vatir lip retet oder vreůelichen angrift mit wndin ... wirt he des vor sime richtere vorzuget, alse hy vor gescribin ist, der selbe ist elos vnde rechtelos ewiclichen1235 MainzRLFr.(Corpus) 14
- deme [Kaiser Konstantin] reth he [Maximianus] oc an sin lif durch des rikes willenum 1260 SächsWChr. 115Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- im [Hzg. Tassilo von Bayern] wart vil ufgehaben, daz er uf des küneges lip riete, als ein vient uf den andern; und allez daz im ufgehaben wart, daz wart allez uf in erziuget; do wart im daz houbet verteiletnach 1275 ProsaKaiserchr. 168Faksimile (ca. 144 KB)
- er kom übele dar; sin selbes herren, die in sinem lande sazen, die sprachen in ane, er hete an daz riche geratennach 1275 ProsaKaiserchr. 168Faksimile (ca. 144 KB)
- de an dat rike raden, dat synt, de stede vnde borge vorradennach 1325 Buchsche Glosse/Schiller-Lübben III 414Faksimile (ca. 186 KB)
- sol man uͥber des lip, der daz [Auflehnung] tůt, richten als uͥber ainen, der an das riche geraten hat und als uͥber ainen achter und schadelichen man1336 UlmRotB. 242Faksimile (ca. 161 KB)
- allen den, die derselben stette market sůchent, gebe wir mit keiserlicher mankraft vesten friden lybes und gůtes dar und dannen dri milen alumbe und swer das frefelichen brichet, der hat an das riche geraten [lat. Text von 1164 bei Gaupp,StR. I 97: reus sit majestatis]14. Jh. ZGO.2 13 (1898) 412
- hwae soe en man daed slacht wr sette soen ..., di scel di ban betha mith vj merkum, hit en sie dat hij ... bewysa moghe, dat hij, deer slayn js, hem rede efter der sonna oen zijn lyf ende ledena ende oen zijn gued [wer einen Mann entgegen einer abgeschlossenen Sühne ... erschlägt, der soll eine Bannbuße von sechs Mark zahlen, es sei denn, er könne ... beweisen, daß der, der erschlagen ist, nach Sonnenuntergang einen Anschlag auf seinen Leib und seine Glieder und sein Gut versucht ... hat]1464 (Hs.) WesterlauwersR. I 606
- [die frauen sind der leibzucht verlustig] ob sie redte id est verriete wider das reich1561 Rotschitz 143rFaksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
VII
von sich raten aussteuern
- dat mach ok ein bure sinen sönen edder döchteren mit willen und vorweten siner heerschop van sik raden und emancipiren, also dat he den vader mit alle sinen güderen vorletvor 1531 RügenLR. Kap. 43 § 13
VIII
ein Ergebnis vorhersagen, um bei richtiger Vorhersage etwas zu gewinnen
- auch sollen sich die makler des rathens und wuͤrfelns um den zuschlag enthalten, wenn mehrere den letzten bot in anspruch nehmen1828 Pöhls,HR. I 125Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
IX
Abhilfe schaffen, Rat finden
- der bosheit mochtem leider nicht raden, dat were den sake, dat de bischop, prelaten und gemeine stant to Rome erst reformeret werdeum 1563 OldecopChr. 383
- he vorbot den von Hildensem ore jacht und gewontlichen fisscherie, und de von Hildensem wusten darjegen nicht to radenum 1563 OldecopChr. 481
X
afries.: verursachen
- hweer soe en stryt falt twiscka den prester ende dijn leya ... ende dij leya dat bewysa mey met twam orkenen, dat dy prester ... den leya eer oenfinga ..., deermey dae banne quyt, hit en sie dat dy prester ... mit liker orkenscip dat bewysa moghe, dat dy leka thet strijd rede [wenn ein Streit zwischen einem Priester und einem Laien entsteht ... und der Laie es mit zwei Zeugen beweisen kann, daß der Priester ... den Laien zuerst angriff ..., (so ist dieser) damit der Bannbußen ledig, es sei denn, der Priester ... könne mit gleichem Zeugnis beweisen, daß der Laie den Streit verursachte]1404 WesterlauwersR. I 598