Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Ratszeichen

Ratszeichen

, n.

Präsenzmarke, die an Ratsmitglieder für die Anwesenheit bei Ratssitzungen ausgegeben wird und die an best. Einlösungsterminen gegen die gängige Währung eingetauscht bzw. wie ein Zahlungsmittel weitergegeben werden kann; die Präsenzmarke löst Naturalreichungen wie Wein und Imbiss zu den Ratssitzungen ab; auch als städtisches Reichnis an andere verdiente Personen
  • hab ... minen eit als ein bannerher eirst gedain ... man hat jarlichs 12 raitzeichn zu einer verehrung darvon
    1566 BuchWeinsberg II 144
  • da kreich jeder raitzman ... 4 raitzeichn presentz
    1579 BuchWeinsberg III 41
  • es schenkten auch jeder van den frunden den brauten [Nonnen] vererungen in die hant an gelde. ich gab jeder einen gulden koninksregal und ein raitzzeichn, das sie vil geltz bequamen
    1581 BuchWeinsberg III 96
  • [für die Teilnahme an einer Seelenmesse gibt man Klerus, städtischem Rat und zugehörigem Personal] 8 raitzichen, etlichen 4 raitzeichen, den dienern 1 raitzeichn 
    1581 BuchWeinsberg III 118
  • wart im rade ... vertragen, den raitzkeller zu scleissen und kein raitzeichen oder raitzkirfer mehe zu geben, bis sich ein rait druff bedacht und den raitzkeller wolreformeirt het
    1591 BuchWeinsberg IV 137
  • ich war noch mehe dan drei raitzkerber und hondert raitzeichen im vorrade
    1591 BuchWeinsberg IV 137
  • h. ambtman aber, wan [er] die stadtrechnung anhoeret, 4 frl. weins an ratszeichen verrechnet werden
    1643 DürenWQ. 38
  • wirkliche muͤnzsorten der stadt [Köln] sind. silber: rathszeichen zu 29 1/4 stuͤv.
    1805 Nelkenbrecher,MünzTschb. 74
unter Ausschluss der Schreibform(en):