Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Rauner

Rauner

, m.

zur Formvarianz vgl. Lexer II 538 (s.v. rûnen)
Berater für eine Partei bei einem Gerichtsverfahren, im Unterschied zum 2Anwalt (II 3 b) und Fürsprech (I) ohne Vertretungsvollmacht und nur in unterstützender Funktion
  • so drit er in gerichte, so biddet er fragen, wen er eines werners, eins griswarten und eines rinners begere, obe er sie icht billig habe
    Mitte 14. Jh. MittFrankf. 5 (1874/79) 298
  • auch hat ein zender macht zu ime zu nemen einen reuner vnd einen werner, bey im stehen vnd zu warnen
    Mitte 14. Jh.? Untermosel/GrW. II 382
  • daß wir [koͤnig Sigmund] ... zu gerichte gesessen sind ... und daselbst denselben beyden partheyen ... warner und ruͤmer zu geben, mit urtheil ertheilet worden
    1431 Lünig,CJFeud. I 186
  • diß urtheyl fürbaß melden thuot: als die mörin dann hat bekant und röner, warner hat benant
    1453 HomeyerFestgr. 48
  • hait der vursprecher eyns roemers begert, mit namen A.v.W., der by eme stee
    1473 Lacomblet,UB. I 412
  • [wie man eynen mort beschryen soll:] darnach soll er aber baß dretten und den schrey aber also thun und zu drittenmale aber also, und soll zu derselben zeyt synen rumer und synen wernher neben im han, die mit ym gheen
    15. Jh. OppenhStB. 219
  • fast auf eben die art, wie die roͤmer advocatos, monitores, formularios und cognitores unterschieden, so sonderten die teutschen vorsprecher, warner und rauner voneinander ab
    1785 Fischer,KamPolR. II 205
  • die warner, raͤthe ... und anweiser hatten die partheyen von der rechtlichen lage ihrer angelegenheit zu unterrichten ... der rauner ... mußte ihnen beym verfahren selbst mit den noͤthigen kautelen an die hand gehen
    1785 Fischer,KamPolR. II 206
  • [im alten Lehngericht] begehrte jeder theil ... ihme 3 beystände, nemlich einen fürsprecher oder redner, einen runer und einen warner aus den nidergesetzten mannen zu erlauben, welche die theile selbsten erwähleten ... der runer stunde dem kläger mit seinem rath bey und der warner warnete ihn, dass er nichts nachtheiliges in den vortrag brachte
    18. Jh. SchwäbWB. V 189
unter Ausschluss der Schreibform(en):