Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Rechtgebot

Rechtgebot

, n.

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I Angebot, sich einem (Schieds-) Gericht zu stellen oder eine Leistung zu erbringen, um einen (Rechts-)Streit oder gewaltsame Selbsthilfe zu vermeiden
  • habe er ... inen etlich rechtgebott zu usstrag gethan vor fürsten und stette, die sint von in nit uffgenomen worden
    1451 QGrafschHohenberg II 295
  • item zu bedenken, ab der gubernator sich erfaren hedte vmb die rechtgebot, die vnnser bruder vormals getan hat, vnd wolt die vffnemen, was vnnsers bruders willen dorinn sey
    1455 FRAustr. 44 S. 22
  • wann ie graf Ulrich sie [gemeinde Widdern] über ir rechtgebot schedigen wollte, sie [grafen, freien, rittern, städten und landschaft] doch dazu nicht helfen wöllen
    1458 WürtLTA.1 I p. 25
  • das sy nach iren rechtgepotten, harumb von vech rechtz nie bekomen haben, vnd noch huͤtt by tag nit bekommen moͤgen nach inne halt der gedachten rechtspruͤchen
    1465 AppenzUB. II 1 S. 202
  • [Versuch der gütlichen Einigung, andernfalls] durch die rechtgebot des pfalczgrafen oder andere, die fuglich zu den sachen sein, die irrung aufgehaben zu schaffen
    1470 FRAustr. 46 S. 135
  • vnderteniglich bittend, das ewer gnad solicher rechtgebot gnügig sey
    1472 AlbrAchillesMerckB. 175
  • wann aber auf dem vergangenen kaiserlichen tag ... merklicher fleiß durch bette, fuͤrgeschlagene redliche mittel, auch mehr wann uͤberfluͤssige rechtgebote an herzog Albrechten zur erledigung seines bruders gelangt sind, ist bisher unfruchtbarlich ... die hoffnung gewesen, er werde sich recht bedenken
    1472 BairLT. VIII 51
  • Seibot, graf von Wirttemberg und der deutschmeister seien umb redlich ursach zu krieg kumen mit dem von Wertheim und deßhalben schrifft und rechtgebot aneinander getan und sölicher rechtgebot, weliche die pesseren seien, auf den pfalczgraven kumen
    1472 ProtBKammerger.(1465/80) 757
  • ettwan kompt iß, das die ganerben rechtgebot thun, und so wir die sachen uffnemen und denjhenen, uff den es erboten ist, umb annemunge der sachen bitten, des wir im rechten nit schuldig weren, so wollen dan die ganerben nit bitten und suchen wege, wie sie uß irem rechtgebot kommen mogen
    1489 HessJb. 6 (1956) 132
  • item erbut sich dan der rate zu recht, so wirdt es nit uffgnomen; slagen dan die ganerben recht fur, dieselben rechtgebott muß der rate annemen, aber von den ganerben beschicht keyn volge, sonder werden alles wege gesucht, wie das slosß widder den rate uffgee
    1489 HessJb. 6 (1956) 133
  • wo aber syn liebe ... über solich unsers punts und jrer zugewandten rechtgebotten, sie oder die iren zu besweren understunde ... das der ... herzog Jorg ... straff von uns entpfinden soll
    1490 UrkSchwäbBund. I 90
  • der oder dieselben sollen zuvor den andern gemeynern allen, zu hawß zeitlich verkunden, iren hanndel und rechtgebott, und gegen weme sie den leger brauchen wollen
    1493 Nowak,Künzelsau 60
  • der hoffnung, sein fürstl. gn. werde ... die fürgehalten rechtgebot nit fliehen
    1499 UrkSchwäbBund. I 396
  • [die Verwandten des Markgrafen von Brandenburg klagen, König Ferdinand habe entgegen seiner Pflicht den Markgrafen noch nicht mit Ratibor belehnt, ja er habe ihn] derhalb nit allain ain beschwerlich vermaint rechtgepot gethan, sonnder auch zuuor vnnd in des vnndterstannden sein, sein lieb unnd gnad [den Markgrafen] solcher jrer zuestenndigen vnnd hieuor eingeweisten gerechtigkhait zuenntsetzen
    1530 RTAugsbUB. II 316
II
gerichtliches Aufgebot, Ladung
  • dann so der antworter nach dreien rechtgebotten oder einer entlichen ladung ... außblieb ... möcht der cläger ... klagen
    1536 Gobler,GerProz. I 12
  • der richter sol ... ein recht gebot offenlich anschlagen oder ausruffen lassen, alle so zu angezogenen gütern gerechtigkeit zuhaben vermeynen, zu erscheinen
    1536 Gobler,GerProz. I 12
III Rechtsnorm, rechtliches Gebot
  • haben wir doch zu mererm glympff uff unser forderige verantwortung und rechtgebott schrifft ... ussgeen ... lassen
    1462 SchrBodensee 17 (1888) 3
  • so zeiget doch die taͤgliche erfahrung, daß diesen so oft ergangenen heilsamen verordnungen und rechtsgebotten schnurgerade entgegen gelebt [wird]
    1715 Wiesand 967
  • durch den zusatz ... will die obervormundschaftliche fuͤrsorge fuͤr das wohl des bedraͤngten minderjaͤhrigen fuͤrsten nur auf die billigkeitsliebe des prinzen Moriz und dessen zuneigung zum fuͤrstlichen pupillen in hinsicht eines eventuellen nachlasses ... wirken. es liegt also kein rechtsgebot darinn
    1805 Vahlkampf,Miszellen I 202
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