Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Reiche

Reiche

, m.

reiche, mächtige Person; der Arme und der Reiche jedermann
vgl. arm (II)
zu reich
  • ime [got] is die arme also besvas als die rike 
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 42 § 1
  • alhijrefter noemen se dae heren fan Babilonia an hiara hand / ende riochten bi dae halse alle likem, / armen ende rikum [darauf übernahmen sie die Herren von Babylonien / und richteten jeden bei dem Halse, / Arme und Reiche] 
    1. Hälfte 13. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 368
  • di gemaine unserre liben getriwen reicher und armer der purgær ze Wienne
    1296 WienRQ. 94
  • frede ban ick dae huusmanne, widem ende wesem ende alla warlasum, eermen ende rikum [Frieden sichere ich zu dem Hausmann, den Witwen und Waisen und allen obhutslosen, Armen und Reichen] 
    13. Jh.? (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 204
  • dhat se wolden ere recht bescriven, also alsed eweliken scolde bliven to holdende al ghelike them armen alse them riken 
    1303/08 BremRQ. 39
  • husvrede scal men holden dem armen unde dem riken 
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. II 2 § 143
  • bekennen wir, daß wir mit rathe und wissen arm und reiche seyn übereinkommen, und haben lassen gebieten ... armen und reichen, daß
    1353 Zittau/QÄStädtewMD. I 187
  • das wir ... gelobt haben ... allen treuewirdigen rittern und knechten, lehenluten, schultheizzen, richtern, burgern, gebowern und der gemeinde armer und reicher der lande, vesten und stete
    1356 CDSiles. 27 S. 175
  • wann wir [Karl IV.] von des heilgen reiches wegen den armen als den reichen recht tun wollen
    1363 FriedbergUB. I 234
  • das man darnach iedermanne, dem armen als dem reichen, dem das urteil und recht antriffet, wan iz not duͤt, das recht und urteil in dem buche beschriben finden moge
    1365 FriedbergUB. I 241
  • wir der burgermaister, die richter, die ratherren, die zunfmaister und diu gemainde úberal armer und richer ... verjehen offenlich
    1368 EßlingenUB. II 80
  • wenne daz waͤr, daz man herberg bedoͤrfte ze gebenn, wen denn der raͧt darzů erwelt, daz er herberg geben sol, dieselben súlen ungefarlich allermengelich armen und richen herberg geben danach, als iederman denn gesinde hat
    1370 EßlingenUB. II 93
  • durch richer und armer willen, und darumb das dest fúro korn werd her gefuͤrt, so haͧt ain raut ainen wechsler geordnet
    1404 Konstanz/Keutgen,Urk. 315
  • de [olderman] schal sweren an den hilghen, dat he deme armen also rechte richten wille alse deme ryken 
    1437 Flensburg/Nyrop,Saml. II 98
  • noch der lere Aristotilis, der vil dorvon geschreben hat, das man 12 yn den rath sulde setzen, die sulden geprufete frome lewte seyn, unde der sulde eyn teil vonn den reichen, eyn teil von den alden, eyn teil vonn den mittelmessigen, eyn teil vonn den jungen seynn
    vor 1440 Rothe,DürChr. 417
  • heissen [die herrn] richten daz der rych und der arm, der heymisch und der frömd wol vertragen mögen nach billichkeit
    1450 Burckhardt,Hofr. 75
  • so woll de arme alse de ryke 
    Mitte 16. Jh. FlensburgWillk. 6
  • dem rychen als dem armen vnd dem armen als dem rychn darczů zůuerhelfen
    1557 BremgartenStR. 104
  • dem armen als dem reichen durchauß gleich ainem jeden nemen und geben, geben und nemen das jhenig wie sich dem götlichen rechten, der natur und aller billigkait nach zue thon gebürt
    1559 WürtLändlRQ. I 20
  • der vogt und richter soll in statt des herren sitzen, seinen staf recht halten, den reichen umb geld, den armen aber umb gottes willen
    1691/1787 RhW. II 1 S. 67
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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