Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Reichverwesung

Reichverwesung

, f.


I Wahrnehmung der kaiserlichen Rechte bei Abwesenheit oder Tod des Kaisers (vacante imperio) durch die Reichsvikare 
  • uns [Chur-Pfaltz] allein, so lange dise reichs-verwesung waͤhren moͤchte, in angedeutem bezirck privilegia impressoria zu ertheilen gebuͤhret
    1658 Moser,StaatsR. VII 438
  • solle hinfuͤhran zu ewigen zeiten die reichs-verwesung und vicariat von beeden unsern haͤusern [Kurpfalz und Kurbayern] gemeinschafftlich ... gefuͤhret werden
    1724 Moser,StaatsR. VII 467
  • mit ende des interregni endiget sich zwar auch die reichsverwesung, was aber von selber laut der guͤldenen bulle, und vermoͤg der reichsordnung verhandelt worden ist, das kann auch der kaiser nachhero nicht wieder umstoßen
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 97
  • sind Kurpfalzbaiern und Kursachsen in allen fällen, wo mit oder ohne besetzten kaiserthron eine reichsverwesung nothwendig ist, zwischenregenten
    1804 Gönner,StaatsR. 151
II Regentschaft im Königreich Bayern
  • derjenige prinz des hauses oder derjenige kronbeamte, welchem die reichsverwesung uͤbertragen wird, hat bei dem antritte der regentschaft ... einen eid abzulegen
    1808 RepStaatsVerwBaiern I2 61
unter Ausschluss der Schreibform(en):