Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 2reisen
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reise (swv.); rîse (stv.); rîse (swv. stv.) im Mittelhochdeutschen Wörterbuch von Benecke, Müller und Zarncke (BMZ)
reisen; reisen (swv.); reisen (stn.); rîsen (stv. II.); rîsen (swv.) im Mittelhochdeutschen Handwörterbuch von M. Lexer
I
steigen, entstehen, aufkommen, herrühren; im Preis steigen, ansteigen, sich erhöhen, um etwas erhöhen (Beleg Mitte 16. Jh.); Klage reisen Klage erheben
- dat die richters sollen rechten al dat daer geclaget wort, van twydracht die rysete ofte vallet totten dycken1295? MGroning. I 56
- thetter ne mi under swesternon ne under swesterna bernon nen stef ni nen strid risa [daß unter Geschwistern und unter Geschwisterkindern weder ein (vom Richter) gestabter Eid noch ein (gerichtlicher) Zweikampf erfolgen darf]1327 RüstringerR. 140
- dat ma nen landt ner lantrenthen mey becommeria ner opsprecka fan nen seckim, het sie dattet fan dae land rise ief dattet op land leit see [daß man weder Land noch Pachtzins wegen irgendwelcher Sache pfänden oder einklagen darf, es sei denn, daß die Sache von dem Lande herrühre oder das Land damit belastet sei]1404 WesterlauwersR. I 622
- ic ... clage ... om dat namelicke boel dat B. geruymt heft mitter doot doe hy an syn laeste leven was, waert ghelegen is, binnen die duer of daerbuten, wassen of wayen, risen ende dalen, groyen ende bloyen, pot ende ketel, scuttel ende lepel, silver ende gout, ende al dat den boel toebehoert, ist in desen ban ghelegen of daerbuten, waer dattet ghelegen isvor 1414? WestfriesStR. I 170Faksimile (ca. 201 KB)
- omme dat ne gheene ghescille vallen noch risen zouden tusschen de twee wateringhen1431 MnlWB. VI 1452
- alle smarte, die int aensicht off in handen is, dat ombedecte smarte hiet, die sal risen achtschat, so verre alst gecante wonden sijn1445 Brielle(Jager) 176
- so wyen brant in sijn huys rijst ende selve terstont rechtevoort gheen openbair brant en roept, die verbuert XX ℔ hollans1446/55 Brielle(Jager) 85
- soe we den anderen berouet enen tant ofte twe, of vier, de sal den clager beteren voer elken tant myt vier marck; weren ock desser tanden menniger of dan vier, soe enmach de bote niet hoger rysen1448 Richth. 317Faksimile (ca. 173 KB)
- fon panningschilde, ther ma biseke, to ther hala merc en wita to vntsweran, tho ther hela merc twen witan to vntsweran; therefter, alsa haga sa thio scelde rise, a vmbe enen anglischis schilling annen eth [für Geldschuld, die man leugnet, (ist) bis zur halben Mark ein Zeuge zur Freischwörung (erforderlich); bis zur ganzen Mark (sind) zwei Zeugen zur Freischwörung (erforderlich); darauf (schwöre man), wie hoch die Schuld anläuft, für je einen englischen Schilling einen Eid]1. Hälfte 15. Jh. FivelgoR. 192
- want zekere twydrachten ende schelingen gheresen sin1455 OstfriesUB. I 600Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- were to befruchtende, dat sodane qwad gelt dat ghude gelt wedder uppet nye vorhaten unde den gulden rysende maken scholde1467 HanseRez.2 VI 34
- denne biddet de kleger, de richter möge em vorlöven, dat he vam doden lichenam ein liflik warteken hale, dar he sine klage up möge risenvor 1531 RügenLR. Kap. X § 8
- was vas under eyner halben fuder halten, da sollent sie [eycher] die 9 viertheil ryssennMitte 16. Jh. RheingauLändlRQ. 133
II
fallen, abrutschen, heruntergleiten; reisender Säckel offener Geldbeutel (aus dem das Geld herausfällt)
vgl.
Laubreise
- swele man och ist dez gotzhuses aigen vnd der sin vngenossami nimet der sol dristunt in dem iare ainem abte besserren ie mit fünff schillingen. vnd darnach allü zit gegen ainem abte risenden sekel haben vntz er sin huld erwirbetvor 1385 Zeerleder-Opet 69Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wann die eicheln reussen oder fallen, dann sollen die von S. mit all irem vych abfaren [von der Weide]1518 SchweizId. VI 1336Faksimile - digitalisiert in der Onlineversion des Schweizerischen Idiotikons
- wann ain maur zwischen zwaien weingarten ist und fiel herab, so solt der under dem andern sagen das ers aufmach. wolt er aber nit, so solt der under die maur wekprechen und das ertreich reisen lassen, es reist wo es hin wöl, ist nichts schuldig drumb1592 NÖsterr./ÖW. VII 127Faksimile (ca. 47 KB)
- das, was ob den im hag stehenden eich- oder anderen bäumen risen tuet, soll dem teil, dahin es fallt, verbleiben1645 SchweizId. VI 1337Faksimile - digitalisiert in der Onlineversion des Schweizerischen Idiotikons
III
von der Sonne: aufgehen
- van alderhande besettinge sal men recht doen dweersnacht metter rysen van der sonnenEnde 15. Jh. VerslOudeR. 2 (1892) 82
- wat gast recht hebben wel op eenen porter, die sal hem altijt doen dagen des sonnendaechs voer die sonnen onderganck ende sal recht hebben over dwersnacht metter rysen van der sonnenEnde 15. Jh. VerslOudeR. 2 (1892) 83