Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Reuse

Reuse

, f., Nbf. Rüsche, f.

geflochtener Korb

I zum Tragen von Lasten (auf dem Rücken)
bdv.: Hutte, Kötze
  • [Abgabe:] von jedwederer tragbutten, reischen, steigen und kraͤxen ... 4 [pf]
    1674 CAustr. I 485
II zum Fischfang: kegelförmiger bzw. lang gezogener Korb mit verengtem Eingang
  • sive retibus sive hamo seu neste, quod vulgariter riusam vocant
    994 FrankfUB.(Lau) I 11
  • si sullen in ouch chain irrung tuͤn an irn abhangunden reuschen auzzen an dem werde an der Tuenaw
    1345 KlosterneubStiftUB. I 309
  • wyr halden vor kleyne gheczow, handwate, stoknetze, klebenetze, hame, worfangil, rewse, wenczer, und semelichen goennen wyr ouch secke czu stellen in vnsern seen
    1406 Benecke,FischOWPreuss. 274
  • man soll auch nicht scheren in den mullgräben, und soll nicht reischen darin legen
    1441 NÖsterr./ÖW. IX 124
  • legget se ok wor uppe ene schuttinge edder up en toch unde tredet dar uth unde varet myt anderen schepen aff unde visschet .... myt den rusen, so scholen se dat toch vorloren hebben
    1458 HambZftRolle 67
  • wo ainer ein reischen hiet, solls ainer dem andern ligen oder sten lassen
    1529 Steiermark/ÖW. X 16
  • dat land gefunden, dat de heren dorch ere dener trouwelik acht hebben schollen, dat nene ruse in de sluse unde weteringe gelegt, sulkes to panden, unde scholen de heren ok de broke entfangen
    1553 HammerbrökerR. 115
  • soll auch keinem vischer nachgeben werden, über sechzehen reusen ... einzulegen
    1565 UFrkFischerei. 271
  • welcher uff der gemein ein pfirch will schlagen, der sol einen weeg zweyer schelch preit dardurch lassen, und soll den weg, es seye tag oder nacht mit reussen nit belegen, welcher darüber ergriffen würd, der soll ein pfundt wachß zur straff erlegen
    1567 GemündenFischerzunft 13
  • [es] sollen in jedem dorfe mehr nicht als 2 watten, 12 garnsaͤcke und 24 reußen gehalten [werden]
    1577 FischereiWB. 46
  • netze und zeuge, watten und reußen, so die gesetzte maaß nicht haben, sollen abgeschaffet ... werden
    1657 FischereiWB. 55
  • [zu bestimmten Zeiten] sol das rechtmeßige fischen zwar zugelassen, hiezwüschet aber das unordenliche gentzlich abgestelt und verbotten sein, und sonderlich dasjenige, da man die fisch mit unerloubten mitlen fangt, als mit rüschen, bärren
    1665 SaanenLschStat. 367
  • kein fischer soll reussen legen binnen dem gericht zu s. M., er gebe denn weggeld vom grund in der M., mit namen 20 schilling
    1712 Trier/GrW. II 288
  • mit verbotten garnen, fachen, reuschen 
    1745 InterlakenR. 609
  • die besetzung der stroͤhme und eingaͤnge aus der see mit netzen, wehren, ruͤsen u. dgl. [soll] verboten ... seyn
    1788 Gadebusch,Staatskunde II 39
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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