Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Rheingraf
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(Rheinfuhre)
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Rheinsgerechtigkeit
Rheingraf
, m.
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auch -gräfe
I
mit verschiedenen Herrschaftsrechten im Rheingau verbundener Grafentitel, der durch Rechtsübergang bei dynastischen Teilungen usw. auf verschiedene Adelsfamilien übertragen und schließlich in Verbindung mit dem Titel der Wildgrafen benutzt wurde; vereinzelt (1140) auch als Bez. eines Ministerialen
vgl.
Raugraf
- ministeriales: Embrico ringravius1140 WalkenriedUB. I 11
- wir Johan der ringreve, E., W., S. und G. gebrudere genant die Winthere, gemeinere, die zu dem ubersten hus horen des Ringrevenstein1328 WormsUB. II 158 [hierher?]
- die guter, die jungher Johan der ringreffe in stat unde gemarcken hette1425 Erler,Ingelh. III 130
- der ringreffe sy usblieben unde habe sins notdagis nit gehut1425 Erler,Ingelh. III 130
- gebieten ... in crafft diß brieffs unnserm vitzdomb ... dem edlen G. wildgravͦen zů Důne ... und reingravͦen zům Stein ... yͤeglichs, so obgeschriben steet, zuhandhaben1459 AmbergStR. II 33
- von dem born in ein stein, ist ein dreyling, scheidet unsere gn. herren von Sponheim, die herren rheingraffen und die warttensteinische1509 ErlAtlRhProv. VI 141
- scholtes und scheffen doselbst wyßen mit recht u.gn.h. die ringraven vor gront-oberherrn1514 TrierArch. ErgH. 12 (1911) 73
- soll das gericht von wegen der wild- und rheingraven behegt werden1515 ArchHessG.2 3 (1904) 135
- es hat das ansehen ... als solten rheingrauen gewesen sein ... alle die landvoͤgte oder landrichter, so die ... fraͤnckische koͤnige an den rhein geordnet, nicht allain wider den einfall der alemannen, schwaben vnd sachsen ... sondern auch den leuten an der grentze recht vnd gerichte zu pflegen1591 Spangenb.,Adelsp. I 321Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- seind die rheingraffen ... auff dem Rhein zu fischen, oder aber nach gefallens zu verpfächten berechtsamet1671 RheingauLändlRQ. 348
- herr rheingraf zu Grumbach1740 Nominationsrecht 7
- wild- und rhein-grafen, comites sylvarum & Rheni, ein uraltes und weitlaͤufftiges reichs-graͤfliches hauß1748 Zedler 56 Sp. 927
- die herrschaft uͤber den rhein eigneten sich ehedem die kaiser zu. der fuͤrgesezte beamte daruͤber hiße der rheingraf1757 Estor,RGel. I 912Faksimile (ca. 163 KB)
- die meisten alten reichsgraͤflichen haͤuser schreiben sich: graf zu N.N. einige fuͤgen noch eine gewisse bestimmung zum grafen-titel, als burggraf, wild- und rheingraf [hinzu]1793 Bischoff,Kanzlei. I 390Faksimile - digitalisiert von der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
II
Aufseher über Fischerei- und andere Rechte am Rhein
vgl.
Neckargraf,
Rheinmann
- quicquid erat extra muros opposuerat se civitati, exceptis ... Weltrone de Girbaden cum duobus fratribus dictis die ringreven, qui astiterunt civitati pro stipendio1261 Straßburg/Böhmer,FRGerm. III 123
- damit ... zu observirung der im rhein befindlichen gold-waͤschereyen, end-voͤgel-gruͤnden ... daͤmmen und sonsten aller uͤbrigen unseren rechten und gerechtsamen, als auch zu beobachtung allerhand vorfallenden excessen, frefflen und insolentien, rhein-graffen ... verpflichtet werden1711 PfalzForstO. 121
- unsere forstknechte, aumänner und rheingrafen1711 PfalzForstO. 121
III
hier EN.?
- [Gildeliste der fraternitas mercatorum:] Heinric ringreve12. Jh. KölnSchrUrk. II 2 S. 52