Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Richtstab

Richtstab

, m.

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Amtsstab des Richters, als Symbol der Gerichtsgewalt, die ihm mit der Übergabe des Stabes verliehen ist; solange das Gerichtsverfahren andauert, wird der Richtstab vom Richter gehalten; bei Todesurteilen wird er zerbrochen, vgl. dazu Richttag (II) Beleg 1769; meton. auch für die richterliche Kompetenz (Beleg 1377)
Sachhinweis: v.Amira, Stab (dort auch Abbildungen)
  • [der Graf] verzech sich ... der vogtye, so er hette zů ... siner efroͧwen und gab die selbe vogtye uf in min hand und an minen richtstab 
    1377 BernStR. III 175
  • wenne es fraͤflinen anruͤrt, so sol der selb kylchherr den richtstab dem vogt oder sinem amman ufgeben und soll darumb nüt rihten
    1393 SGallenOffn. I 299
  • esz sol auch ein vogt bei dem freyen sizen zegericht, vnd wenn es an ein busz gath, sol der vogt den richtstab in die hand nëmmen vnd darumb richten
    1435 Zürich (Kt.)/GrW. IV 270
  • vur dem herzoigen van S. reit min joncher van R. ... ind ich W. O. up die andere side mit dem richtstave 
    1442 KölnChr. I 364
  • sol v̈nsers herren von C. amptman vmb die sach an dem end fürer nit richten noch recht fragen, sunder den richtstab ze stund von im geben
    1450 KaiserstuhlStR. 41
  • wen es an das blut gat, so sol er [Gerichtsherr] ainem vogt der grafschaft den richtstab in sin hand geben und sol in lassen sitzen und sol den armen menschen da berechten
    1463 Thurgau/GrW. V 119
  • so ain richter die schran besetzt und hat den richtstab in der hand, so soll kainer on urlaubnus in di schran geen
    1495 OÖsterr./ÖW. XII 220
  • solcher ambtman soll den richtstab in der hant haben an stat unsers gnedigen herren, und mag da richten alles das fur ain ersam geding kombt
    1543 NÖsterr./ÖW. IX 699
  • der altte richter vberantwortt den richtstab vnd resigniert
    1624 SteirGBl. 1 (1880) 221
unter Ausschluss der Schreibform(en):