Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Riegel

Riegel

, m., n.

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I hölzernes oder eisernes Instrument, das zum Verschließen geeignet ist, etwa an Türen, als Holzzaun oder Schlagbaum und Grenzbefestigung; an Haus- oder Hoftüren ist der Riegel Zubehör oder wesentlicher Bestandteil eines Hauses und besitzt symbolische Funktion als pars pro toto etwa bei Ladungen
vgl. 1Reck
  • es sullen auch die purger für bas nimer mer ketten vnd noch keinen rigel in der stat ... aufrichten
    1333 HohenloheRB. 25
  • wo man aber dy rigele ab mac genemen und geslofen, oder wy man sy mac abgenemen, daz man den rigel nicht enhuwe noch uz der mure breche, so enhort ir kein czum huse
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) II 1 Dist. 19
  • einen starken landthag oder landwehr mit rigel, werren, thürmen und gräben
    1401 WürtFrk.2 17/18 (1936) 148
  • so mogen die scheppen, die in heischen wollin, ... vor dasselbige sloß ryten ... und uß deme reynebome, zingelen adir regilen dry kerbin hauwen und einen konighes pfennig darin steken
    1408 RAbsch. I 106
  • do denn der richter nichstn beweist hat an camphertigen adir offin wunden, ouch keine bloe slege ... ouch nicht jn huß vnnd hoff, noch jn regil vnd thoren das er vorbrengen mochte
    1469 Neumann,MagdebW. 102
  • so sollen die stat geschworen ... inwendig den thoren, rigeln und thorschrencken der stat W. gehen, richten und besichtigen uber alle unbewe und uberpewe
    1479 WürzbPol. 185
  • welher auch in dem gemeinen hagk banzaun, rigel, auch wehren, so umb die stet ... geen, bedrette und ... beschedigen wurde, soll mit ... gelt gestraft werden
    1528 Krautheim 205
  • B.M. erben und P.S. geben ein rigel uff den schlag und uff den gemainen weg
    1651 WürtLändlRQ. I 6
  • verderblicher schade ... indem die schloͤsser ... handhaben, einwuͤrfe, riegele und dergleichen mit gewalt abgeschlagen [werden]
    1702 HessSamml. III 481
  • häg, gätter und rigel 
    1727 ZürichOffn. I 170
II "quergestelltes Holzstück auf Flößen, das die Stämme zusammenhält" ÖW. XVI 355
  • die aus dem markt W., S. und sand N. und T. geben zu stegrecht, welher maister des floss oder scheffs ist, das riglgelt, das ist von dem flos von ieglichem rigl zwen phening
    16. Jh. OÖsterr./ÖW. XII 766
III Bez. für einen Bergrücken oder eine Erhöhung, die als topographische Abgrenzung wahrgenommen werden
  • [der] rigl ackers
    1430 Schmeller2 II 73
  • die lehen der rigel ... mitsambt der rigelrecht vnd annder stuckh nach laut meiner lehenbrief so ich ... empfanngen hab
    1470 FRAustr. II 252
  • die dritte seite ... hasendorfferischer freiheit ... gehet ... auf aller höhe des berges ... bis an das obere end des berges, allwo ail holzweeg gleich nebenst dem riegel oder berges herab auf des ... bauernhofes ... krautgarteneck zugehet
    1494 NÖsterr./ÖW. IX 179
  • und das holz get nach dem T. aushin und von dem hoff inhin und get nach dem greblin aüshin unz auf den rigel. und wer darin wurd holzen, dem sol man sein holz nemen
    Ende 15. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 355
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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