Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Rinne

Rinne

, f., Renne, f., afries. m., n.


I langgestreckte Vertiefung im Boden, durch die Wasser fließt
  • schal en jewelik zyne runnen unde gruppe uppe den straten ... reyne holden
    1399 BremUB. IV 302
  • es sullen auch die statfischer, die mitburger sein, mit iren fischen furbas enhalb der rinnen besunder steen und fail haben und die vom lande und fremden fischer bei der rinnen auch besunder
    1460 EgerStG. 24
  • den thun und rennen tuschen den husern sollen de besitters to hope und geliken delen waren
    1506 CTradWestf. IV 303
  • ob das wär das ainer der vierer bedörft zu dorf oder zu perig, es sei auf ruen oder auf reichen oder rinn, das si lochen stossent, darumb ist man in phlichtig 72 ₰
    1512 NÖsterr./ÖW. VII 948
  • solle man ... die rinnen vor denen thuͤren taͤglich zweymal ... mit reinem wasser außfrischen und saͤubern
    1679 CAustr. I 520
  • wann auch in harter winters-zeit die rinnen auff denen gassen zufrieren wolten, daß man in vorfallenden feuersnoethen das wasser zu dem feuer nicht leiten koͤnte, sollen die holtzhauer schuldig seyn, auff den gassen alle morgen rinnen zu hauen
    1701 LeipzStO. 515
  • die von H. M.s wiese ... und durch J. J.s toffte gehende renne muß eine elle breit seyn und von ersterm beständig offengehalten werden
    1786 SchleswDorfO. 492
  • wer auf seinem grunde und boden, jedoch an der seite des nachbars hin, rinnen und canäle an der erde zur abführung des wassers anlegen will, muß gegen die wand des nachbars wenigstens noch einen raum von einem werkschuhe frey lassen
    1794 PreußALR. I 18 § 128
II Dachtraufe
  • daz ich in gelobt han, daz ich oder mein nachchomen, swer îe daz mein hovs innen hat, daz der die selben movre sol mit gvten rinnen wol behvten ... also, daz in da von an ir hovse dehein schade iht geschehen sol
    1295 Graz/CorpAltdtOrUrk. III 343
  • welch man des nicht tut, den mac sin nakebure zu dinge brengen unde gebe im schult darumme ... daz in sin aizucht trenkit oder sin rinne oder waz iz ist, daz unrecht ist
    um 1300 FreibergStR. I § 33
  • dhat he mach legen ene rennen under sin ovesblec, dhe dhat water draghe in senne hof
    1308 BrschwUB. II 330
  • wer auch rinnen sol legen, dy sol er alzo verre lasen ubergen an dy gasse, das ein geladen wain czwischent der rinnen wasserval und dem huse muge gegen und ein mensch nach dem andern by neben
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) II 2 Dist. 4
  • her D.N. schal den druppenval af breken, de in hern B.s hof velt, unde schal eyne rennen lechen uppe den sperremen des buwes, also dat de renne dat water dreghe in hern D.N.s hof
    1395 HildeshUB. II 475
  • er sal auch forder keine rinnen ader traufen kegen P. und seiner behausunge nicht haben
    1498 KahlaUB. 166
  • der dritte kirchenvater hat ... das dach und die rinnen über die ganze kirche in seiner verwaltung
    1612 Danzig/Sehling,EvKO. IV 199
  • soll mit fleiss dahin getrachtet werden, dass wo es thunlich alle rinnen abgeschafft und die dächer also eingerichtet werden, damit das wasser auf die gassen und höfe seinen fall bekomme
    1704 JenaStO. Beil. 84
  • wer das recht der dachtraufe besitzt, kann das regenwasser auf das fremde dach frey oder durch rinnen abfließen lassen
    1811 ÖstABGB. § 489
III "Ausflussrinne am Kelterbett" SchweizId. VI 998
  • zinset dises lehen iaͤrlich xij fiertail wynmost zů herbst under der rynnen 
    1514 JbGraubünden 40 (1910) 35
  • [A. verkauft dem B. drei Eimer Weins] under der rinen danen gutz vorlauss
    1550 SchweizId. VI 998
IV Einritzung
  • neben dieser geheimen verzeugung wird in die steine zuweilen auch oben eine rinne oder raunse, so der eigentliche terminus ist, eingehauen, wordurch die grenze angezeigt wird
    1786 AbhFeldsteußler 61
V Kerbholz (I) 
  • sol man die futterung mit im [futtermaister] und dem castner ... all fiertayl jars abrechen; das sol man in das wuchenbuch schreyben und sehen, was er furgemessens an der rynnen hab
    1492 Eyb,Gedenkbuch 12
VI bei der Festlegung der Bußtaxen: Ausfluß (von blutigem Schweiß)
  • thet achbre achta skillengar huta thes blodes and suetes rene [wird das Augenlid (verletzt) ohne Ausfluß des blutigen Schweißes, (so ist die Buße) acht Schillinge] 
    um 1300 HunsingoR. 78
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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