Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): roboten

roboten

, v., auch subst.

Frondienst leisten
bdv.: robarbeiten
  • daz roboten 
    1409 Bellmann,Slavoteutonica 265
  • sullen dy selbien vnser lute ... czwene tage ym yare en roboten vnd zu hofe dynen ... einen tag mit yren pflugen ... den andern mit snyden oder zu hauwen
    1413 HMeißenUB. II 396
  • alle düe, düe in der vogtei sützen und in düe herrschaft dienent, welcherlai düenst das sei, düe sint auch mit sambt uns pflichtig zu steurn und rowatten 
    vor 1440 NÖsterr./ÖW. VIII 1056
  • wier sein auch zue der herschaft Freinstat nicht mer schuldig zue robolten dann di hoffwissen, di sein wir schuldig zue heign
    15. Jh. OÖsterr./ÖW. XII 487
  • die vier lechenholden ... sein schuldig drei halb tag zue robathen wo es der pfarrer haben will
    1513 NÖsterr./ÖW. VIII 283
  • die ortner, sind schuldig, so man auf der swartza ... fischt, daß sie dabei roboten 
    1525/26 Grüll,OÖRobot 60
  • alle die hoffstet haben, wo die sein oder sitzen, die sollen robaten 
    1527 NÖsterr./ÖW. VII 88
  • so die underthanen dem herrn D.v.G. sein lebenlang bewilligt haben järlich drei tag und mit zwaien ochßen zu robatten 
    1532 Steiermark/ÖW. VI 280
  • was die von S. zu robolden schuldig sein
    1557 OÖsterr./ÖW. XII 133
  • das ein hoffstättler soviel robotten soll, als ein ander pauer
    1590 MHungJurHist. V 2 S. 58
  • mancher muß mit roß und wagen oder mit der hand und seinem leib zwanzig oder dreißig oder mehr tage, und gewöhnlich zu einer zeit, wo er seine eigenen gründe bauen soll, roboten 
    1595 Grüll,OÖRobot 97
  • auch von ledigen grundstücken müsse man roboten 
    1595 Grüll,OÖRobot 98
  • ein ieder hold ... ist von dem behausten guet, daß er ... besitzt seinem grundherrn zu robathen schuldig
    1599 NÖLREntw. V 161 § 1
  • so sie die zwo robadt ausrichten so sein sie kainem herrn oder phleger nichts mer schuldig zu robadten alsdann ier buergrecht ausweist
    16. Jh. OÖsterr./ÖW. XII 804
  • daß sie zu dem bruͤcken-bau, wenn ihnen von den mauth-amt-leuten darzu angesagt wird, robaten muͤssen
    1629 CAustr. III 97
  • khaufft dise frau abbtissin von der frau V.W. aller gösserischer vnnderthanen diennstbarkhait ab in der fuess vnnd hanndtarbeit, dass sie alssdan zu G. robatten sollten
    1652 SteirGBl. 5 (1884) 24
  • ein ieder hold und underthan auf dem land ist von dem behausten gueth seinen grundherrn zu robathen schuldig
    1654 NÖLO. V 2, e § 1
  • ein jeder hold und unterthan auff dem land ist von dem behaußten gut seinem grund-herrn zu robathen schuldig
    1679 TractIurIncorp. V § 1
  • es soll ieder zeit ein ganzes lehen mit 4 rössern robathen, es sei in ackern holzfuhren heigen und antern fuhren
    17. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 610
  • wo die unterthanen in heuernd und andern nöthigen wirthschaffts-sachen ... zu roboten und zu scharwercken pflegen
    1717 Grünberg,Bauernbefr. II 16
  • derjenige, so von seinem behausten gut forthin mit dem zug gerobbathet, ist zu dieser immerhin verbunden, wann gleich der besizer kein zugvieh hätte
    18. Jh. Chorinsky,Mat. V 126
  • wenn aber bisher der unterthan die wahl zwischen ochsen und pferden ... gehabt haͤtte, daß ihm blos erlaubt war, anstatt mit einem pferde mit zween ochsen zu roboten, so soll ihm, wenn er vermoͤg dieses patents nur mit einem stuͤck viehes zu roboten haͤtte, nicht erlaubt seyn, mit einem ochsen auf die arbeit zu kommen, sondern demselben entweder mit einem pferde, oder, anstatt dessen mit zween ochsen zu roboten obliegen
    1813 Landadvokat Anh. II 44
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