Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1roden

1roden

, v.

die hd. Form rotten hat wortbildend gewirkt
ausgraben, ausreißen, insb. von Strauchwerk und Wurzel; (im dafür bestimmten Wald) Bäume fällen, Holz gewinnen; durch Entfernen von Pflanzenbewuchs einen Boden kultivieren, urbar machen, 1reuten 
zu 1Rod
  • nen tinsmen ne mut ok stengruve ... graven ... noch holt howen noch roden uppe sime tinsgude, it ne si sin erve tinsgut
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. I 54 § 5
  • evellere et eradidare quod vulgariter raden dicitur
    1266 StUtrechtOorkB. III 440
  • daz sie gerodit unde gerudit hatten dryͤ welde
    1303 FrankfUB.(Lau) I 425
  • [Vertrag zwischen den Besitzern eines Waldes, daz sy] sullent dy welde off beyde siten nit verkoufin, kolen odir roden sy entun es danne mit eynander
    1354 Arnoldi,Beitr. 36
  • wer do erbe rodet yn eynis andern mannes lant unwissintlich ... werdit her darumme geschuldigit, diwile er ez erit, sine erbeit vorlust her darane, ab ez yener beheldit
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) III 77 § 1
  • weiset der scheffen, da einige rodder binwend dem ban gerot werden, dass man eim abt davon geben sol das landrecht
    1458 Saar/GrW. II 16
  • ob jemans roden woll in dem rodtbusch, der soll vrlaub heischen meins hern schulteis vmb sein weinkauff, von einem malter ein sester weins
    1517 Untermosel/GrW. II 310
  • [es] sol ein yeder dy rade acker mit mist vnd dungen dermassen halten, das sie jne souil mehr zu nutz komen mogen. alsdann wurdt nit von notten sein so onmeslich zu roden, vnd dadurch dy welde vnd geholtz zu verwusten
    1532 HessSamml. I 59
  • do einem ... auf der gemein zu bauen oder zu roden verstattet, so sollen dieselbigen neuen gebaͤu und rodlaͤnder nicht den gemeinden, sondern uns als lands-fuͤrsten ... zehendbar seyn
    1539 HennebLO.(1720) 186
  • [es] haben die von D. im allerwenigsten nichts da [Bezirk des Erzstifts Trier] zu suchen, es sein im roden, schiffeln und ackerniesung
    1566 Rheinpfalz/GrW. VI 471
  • [Übschr.:] von raden und verwuͤstung der holzungen
    1702 Mecklenburg/CJVenatorio-Forest. III 187
  • [Bericht, daß] sich auch dahier keine novalien [befinden], weilen niemalen, weder in gemeinen waldungen, noch wayd etwas gerottet worden
    1756 KirchheimW. 130
  • ist auf dem eigentlichen hufenschlage der pfarre holz gewachsen: so kann ein nachfolgender pfarrer zwar verlangen, daß dasselbe entweder auf kosten desjenigen, der eine solche veränderung in der ursprünglichen bestimmung des grundes eigenmächtig vorgenommen hat, oder auf kosten der pfarr- oder kirchencasse, weggeschafft und geradet werde
    1794 PreußALR. II 11 § 812
  • den in haiden bestehenden gemeinheits gruͤnden, wenn dieselben gerottet werden, soll eine zehent-freiheit von 24 jahren zugesichert werden
    1802 Bewer,Rechtsfälle VI 141
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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