Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): ruchlos

ruchlos

, adj., adv., ruchtlos, adj.

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zu 1Ruch

I leichtsinnig, nachlässig, überstürzt
  • 1265/70 VrMnlWB. 3998
  • spreke en man rokelosen eyn ungeraket wort vor deme rade, unde sik des de rad edder en ander to hone toghe, unde wolde de ghenne, de dat word ghesproken hadde, dat mit sineme rechte vorwaren, dat he dat deme rade edder eneme anderen nicht to hone ghesecht en hedde, des mochte he gheneten
    1433 BremRQ. 221
  • dar we to qweme in eneme kerkdorpe by nacht tiden unde sloghe de clocken unde dat burscop roykelozen ut queme, ... so schalme dar vor betteren xc schillinghe
    DithmLR. 1447(Eckh.) § 33
  • [Begründung für die Benutzung eines anderen Siegels:] want ws burgermaester deer dat secreet hat roekelos is van huus reyset dat wy dat secreet naet krya konnet
    1491 Sipma,FriesOork. III 44
II nur mnl.
unerwartet, plötzlich
  • so wie een bode heeft, die hy ghehuert heeft wort hy rokeloes oflivich, vallende of drenkende, of onder een hout of huys of muyr of desghelijcs bevyel, men is dair niet sculdich hant aen te slaen
    Anf. 15. Jh. BrielRb. 210
  • die vader ende die moeder waren roekeloos ghestorven
    1449 Fruin,Dordrecht II 229
  • woevele menschen rokeloze und unverhoddes sterven sunder wyslike schickinge eres testamentes
    1481 OstfriesUB. II 146
III von schlechtem Lebenswandel, ohne Tugend, frevelhaft
  • rokelose und tzernde lute in den steten oder in den dorphern
    1336 GöttingenUB. I 126
  • we apenbare rüchtlösz is myt eneme meynen meenen eede, mach dar na nicht richten, ok neyn tüch wesen
    um 1400 SchleswStR. 51
  • roekeloisse, wilde unnutze gesellschafft von manne ind frauwen
    1456 Korsch,StrRKöln 83
  • rauchlos und unvorschampt
    1539/70 ZwickauStRef. 51
  • die faulenzer, verschwender und rauchlosen 
    WolfenbüttelKO.(1569) 268
  • der rochlose haufe, der alles verachtet und niemands unterworfen sein wil, wird sein urtheil und strafe zu seiner zeit finden
    1580 Mansfeld/Sehling,EvKO. I 2 S. 233
  • wann die persohn ... ein gott: und ruchloses leben fuͤhret
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 59 § 2
  • es sollen aber von eltern und predigern keine ruchlose und einiger ärgernisse überführte, sondern untadelhafte personen, die guten lebens und wandels seyn [zu Taufpaten genommen werden]
    1687 KircheGrafschMark I 190
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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