Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 2Ruch/Ruck

2Ruch

, m., f., 3Ruck, m.

zT. lautliche Vermischung mit Rücken 
Dunst, Rauch; meton. wie Rauch (II), eigenständiger Haushalt
zu riechen
  • wanne si [die Abgewanderten] nicht aigens ruch noch ir selbes chost hie schullen haben
    1352 RegensbStat. 136
  • die burger, die jn denselben stetten vnserer eegenannten lande, mit aignen ruckhen gesessen sindt
    1372 Wartinger,Bruck 25
  • daz dhain man sol schenkchen nach pachchen nach fleischakchen dann der aigen rukch hat in dem marcht
    14./15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 960
  • wellen wir das nyemant ... keinerlay wein fueren nach da schenckhen schol, er sey dann dar innen gesessen mit aigem rucch 
    1447 FRAustr. II 86
  • das chainer schol schenken, er hab den aigen ruchk 
    1465 NÖsterr./ÖW. VIII 440
  • es sollen ... jährlich drei panthättigung gehalten werden. und ain ieder, so mit aignem ruck da wohnt, soll darzue komen
    1470? NÖsterr./ÖW. VIII 494
  • es sol auch niemant schenken hie, er hab dann aigen rüch 
    1515 NÖsterr./ÖW. VII 818
  • wann ainer mer gueter hat, vnd dieselben mit aigen ruggen selbst nit besizen mag
    1526 MittSalzbLk. 27 (1887) 374
  • dass ... die herrn beisitzer und rathgeber robott, wacht und thorhüt vor ihren häusern, darinnen sie mit eignen rugken sitzen, frei seyn sollen
    1531 MHungJurHist. V 2 S. 22
  • wo ainer wär der ain behausung kaufet und wolt des geniessen und besäß es doch nit mit aigem rucken und wolt nichts davon thuen, dem sol es nit gestatt werden
    1546 NÖsterr./ÖW. VII 83
  • sollen alle die jenigen so auf der lantsfuerstlichen vogtei zu N. mit aignem rugg sitzen kaines andern herrn underthon noch aigen sein
    1564 NÖsterr./ÖW. VII 214
  • er ist solches guet mit aignem rucken oder rauch zu besitzen schul[d]ig
    1573 NÖLTfl. IV 17
  • ain ieder der ain hauß kauft in der A.D., soll es mit aignen ruck besitzen oder der kauf soll nichts gelten
    1579 NÖsterr./ÖW. VIII 221
  • welcher perkhold sich mit aigen ruggen auf ain weingarten zeucht, der mueß dienn alß ain ander hold
    um 1580 NÖsterr./ÖW. VII 185
  • kain lediger knecht oder der nit aigen rick hat soll sein wein nit außschenken
    1582 NÖsterr./ÖW. VIII 368
  • wolt ich auch nit gern, daß ainige andere person die disem bistümb mit stätem ruckhen beywohnen dem selben vil mit mehrer frucht als ich abwartten
    1588 Hammer-Purgstall,Khlesl I Urk. 109
  • soll ... ein ieder [Dienstmann] sein ... behausstes guet mit eignen ruckhen und rauch besitzen
    1599 NÖLREntw. V 160 § 19
  • es sullen gest noch seldner kain wein hie leitgeben di nit aigen ruck haben oder mitleiden mit dem markt
    Ende 16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 4
  • eß soll auch niemant macht zu hanthieren oder freihait haben dann er sei burger und mit aignem rucken alhie heußlich geseßen
    1615 NÖsterr./ÖW. VIII 685
  • daß solche jurisdiction allein auf diejenige gründt und güetter, ... welche der underthan oder grundtholt mit aignen ruckhen besizt, zu verstehen sein
    1616/29 OÖLTfl.(Strätz) II 2 § 17
  • das alle die, so under dem gottshaus T. mit aignem rucken oder inwohnungsweiß haußen wollen, auch grund und poden haben, die sollen auf beschehenes erindern bei offenem rechten erscheinen
    nach 1620 OÖsterr./ÖW. XIII 396
  • in einem hauß sollen nicht zween würth aigenes recht haben, es solle auch ein ieder sein haus mit aigenen rucken zu besitzen schuldig sein
    1685 NÖsterr./ÖW. VIII 374
  • wo einer mit ruͤcken sitzt, allda ist er auch in personalibus zu beklagen
    1687 FinsterwalderObs. I 16
  • das ... bei gegenwertiger landschrannen erscheinen sollen alle und iede darzue gehörige unterthanen, die aigene rück und rauchfäng haben
    17. Jh. (Hs.) Salzburg/ÖW. I 11
  • die guts- ... verstiftung ... wird auch dem erb rechter ... nach dem hiesigen land-recht verbotten, es seye dann, daß er das gut aus erheblicher ursach mit eignen ruͤcken nicht besitzen kan
    1756 CMax. IV 7 § 15
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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Ruck

, m.

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I kurze, heftige Bewegung; hier bei der Folter
  • C.L., welcher ergriffen worden, das er die messene grabschrifften von den grabstainen auff dem neuen kirchhoff abgebrochen, soll man aus den eisen ins loch gehen lassen und drauff zu red halten, binden und bedrohen und, wann er nitt sagen will, ein guten ruck geben
    1617 NürnbRatsverl. II 510
II Pflugfron während eines halben Tages
  • daß die underthanen ... schuldig seyen, so pflug und wagen haben, zu frönden zur habersaath, brachen, rouren und kornsaath jedermahl dem herrn ... zween tag, jedes tags ein ruck 
    1599 LuxembW.(Majerus) III 657
  • es seie aber nunmehr in dem gebrauch kommen, ohne schuldigkeit gleichwohl, dass diejenige, so pflugfahrt treiben mit ihrem gespahn viermal im jahr den herren ein rock bis mittags zu frohnden schuldig sein, nemblich ein rock in der herbstsat, ein rock in der lentz und ein rock zu brachen und ein zu rohren
    1678 PublLux. 48 (1900) 251
  • dass die unterthanen ..., so zu den pflugfrönden verpflichtet ... dieselbe in zwei röck des tags zu thun schuldig, und dieses von der sonnen aufgang bis mittags den ersten, und dan von zwei uhren bis zu der sonnen nidergang den zweiten
    1773 PublLux. 48 (1900) 169
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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