Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Rufung

Rufung

, f.

auch Rüfung 

I Anklage; Ladung vor Gericht
  • dise rvͦfunge ist alsvs geschafen: er [stokwerter] sol nemen den kleger vnt kv́nden sinem widersachen, das er biklaget si
    um 1295 StraßbStR.(Ro.) 33
  • [Übschr.:] wie man eyne gobe wedirruffen mag ... wenne her en denne mit den geczewgen obirwynt, so volget her em denne mit der ruffunge, die man denne eyne ungnade heist
    um 1400 LiegnitzStRb. 261 [hierher?]
  • wie dan ymand totten oprichtenden daigen gebaden will, dat sall geschien avermitz den geswaern baede bynnen den neisten 14 daigen na der roepinge 
    15. Jh. NrhAnn. 24 (1872) 162
II wie Ruf (II) 
  • der richter soll verbieten, das in der meldung oder riefung der recht meiner herrn ... niemand ... gehindert werd
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 84
III wie Ruf (I) 
  • tot welker roepinge des dekens [in onsen capitell] die bisscop ende alle andere ... schuldich sijn te comen
    1410 UtrechtRBr. I 241
  • nachwaͤchter sollen bey ruffung der stunden auf das feuerwesen gute aufsicht haben
    1770 HessSamml. II Reg., s.v. Nachtwächter
IV Aussage, Wortlaut einer Urkunde
  • nach des [hoptbrieff] růffunge, lutunge vnd sage
    1389 MZoll. I 289
V Rufung eines Pfandes zu Recht: Einspruch vor Gericht gegen eine durch den Gläubiger vorgenommene Pfändung
vgl. rufen (XI)
  • dede he ok de pande ut eintfalt edder ut fruchten des richters dem pandeden edder pandbörgen wedder, de richter is ampts halven schuldigh, dat he eme de pande upme gerichtsdage der to rechte ropinge wedderschaffe
    vor 1531 RügenLR. Kap. 61 § 10
VI Geschrei, Aufruhr
VII Berufung (in ein Amt)
vgl. Ruf (VI)
  • dair is oic prescriptie van lxx jairen, dairmede een excuseert wort van tutelen ende van roepingen tot state van eeren, alsoeverre als hij zijn lxx jairen leden is ende niet eer
    1496 CoutBrab. II 2 S. 95
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):