Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Säug'amme

Säug'amme

, f.

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I Frau, die ein fremdes Kind gegen Bezahlung stillt
  • welche juden christen saigammen ... halten wuͤrden, die seynd von jedem tag ... mit 10. gulden zur poen verfallen, und sollen darzu solche saigammen ... auff einen thurn gefuͤhret werden
    1613 Schudt,JüdMerkw. III 125
  • so vil ligt an einer seugam, nicht allein den leib, sondern auch die sitten des kindes zu formieren; daß, so sie krank und siech, oder auch toll, vnzüchtig vnd lasterhafft, daß kindt auch gewiß also gerhaten wirdt
    1633 SchulO.(Vormbaum) II 788
  • [Judenordnung:] mit nichten [soll] ihnen aber erlaubt sein ... christliche hebammen, säugammen oder gesind in ihren häusern zu haben
    1682 Nassau-Dietz/QNPrivatR. II 2 S. 133
  • einer saͤugamme wird gleichfals mit der folter geschonet, biß man eine andere haben oder das kind entwehnen kan
    1710 Heinemann,Richter 69
II übtr.: Person, die maßgeblich zum Wohle der ihr anvertrauten Personen wirkt
  • die könige sollen der kirchen pfleger und die fürsten derselbigen säugammen seien, Esaias 49
    1574 Henneberg/Sehling,EvKO. I 2 S. 286
  • wenn du [Gott] deinem volcke koͤnige zu pflegern und koͤniginnen und fuͤrstinnen zu saͤug-ammen giebest
    1720 Lünig,TheatrCerem. II 103
  • die fuͤrsten, als saͤugammen und pfleger der kirche, welches einer ihrer vornehmsten titel, setzen priester
    1735 LiskowSchriften III 474
unter Ausschluss der Schreibform(en):