Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1Samt/1samt

1Samt

, n.


I Gütergemeinschaft
  • dar were eyn vrowe, de mit oren kinderen ghinge to dele unde neme denne mit orem dele eynen andern man unde de kindere in samment bleven
    1452 HildeshBrüder 166
  • wes he furdermere arbeydes lones halven bedorvet unde allene nicht wraken en kan, sal he van deme samende betalen
    1490 RigaLibr.red. 127
  • na dode zeligen her H.T. do bleuen sine lesten kinder ... eine tidtlank mit erer beider moder in vullen samende vngeschichtet
    1499 OberhLüb. 43
  • na deme erfftall tomanende na rechte vp tuchnisse vnde bewyß steit, so iß halffsuster neger wen fullesuster kinder, jn deme sick halffsuster darto alse recht is leth tugen, jd were denne jemand de sampt bewisede alse lubesch recht is
    1500 OberhLüb. 314
  • dat jewelkem syn andel uth deme samend, welk ock de eine deme anderen mit hande unde munde vorlaten, mochte togescreven werden
    1527 LübOStB. 372
  • dat desulvige H.D. myt den nahgelaten kyndern im samende sitten sal
    1528 RigaErbb. 236
  • wen averst unmundigen kindern ere erfdeel na vader edder moder dode werd utgespraken und sie bliven, de kinder, im samende, das is, en werd int samende utgespraken eine summa, stervet einer van en, de anderen geven nein inkamelgeld
    vor 1531 RügenLR. Kap. 50 § 2
  • effte ock ein kindt störue, dat mit den olderen in samenden geseten, so steruet syn gudt wedder jn dat samende 
    Ende 16. Jh. NeumünsterKirchsp. 167
  • in gemeinschafft oder in samenden seyn, bedeutet allhie soviel, daß mann und frau haben bey ihrem leben kein gezweyet gut
    1717 Blüting,Gl. I 27
II gemeinsame Willenserklärung
  • [Übschr.:] van den samende. so welk borger ... bynnen der stad L. iaer vnde dach ... borger eder inwoner is gewesen vnde des samendes dar ane buten lude syck beropen myt ene to sittende vor dem rade to L. nicht angelanget voruolget vnde vorwunnen syn, der testamente salmen dar mede nicht konen breken, noch ere gudere des samendes haluen vte der stad vorderen
    1348 Hach,LübR. 552
  • globen ... wir ... den borgen iren heuptbrieff, dorynne die uns vor geltscholt globit habin von samth, oberczuantworten und sie dorczu aller gelobde ... gantcz ledig und loss zculossin
    1454 SchlesLehnsUrk. I 204
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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1samt

, adv.

gemeinsam, zusammen
  • daz wir alle di hantfesten reicht / vnde friheit / vnde gůtde gwiwonheit di vnser libe burgere von Wormezen beyde cristene vnde jůden sůnder oder sament hant vnde her bracht hant / daz wir di haltden steitde
    1283 CorpAltdtOrUrk. II 30
  • de [eruen] scullet dessem suluen clostere des ere breue gheuen sament eder mallich besunderen, dat se eme [clostere] desses ... rodelandes ... ene rechte dele don
    1352 CalenbergUB. VII 78
  • da tzwen lude zo samen kommen ... und krygeten auch dan eliche kinder sament 
    um 1470 SiegenErbr. 3
  • wurde ein misstediger man, der den lyp verwirkt hette, gegriffen ... wan man denselben riechten soll, so sollent die dry obgen. herren sament das geriecht vnd landtman schirmen mit xxiiij gewapenden
    1482? Hunsrück/GrW. II 208
  • furder begeren wy van unser leven soens, dat de sampt unser dochter A., orer suster, willen gunnen unde tholaten ... dat see moghe mede myt en wonen uppe der borch tho G.
    1494 OstfriesUB. II 413
  • als gy sampt und ein jeder in sunderheit ... hebben gehuldiget ... truw und holt to wesende
    1497 OstfriesUB. II 534
  • mag er ... die burgen sampt oder sonders ... angriffen
    1581 Gaster 210
  • die bürgen, welcher für den hauptsachen samt und sonders gelobet mit einer ungescheiden hand
    1583 HadelnLR.(Pufendorf) II 4
  • so in waͤhrender ehe einige kinder echt gebohren waͤren, welche folgends bey stehender ehe verstuͤrben, dieselbe sollen fuͤr nicht gebohren geachtet werden, und sollen dieselbe eheleuthe sambt oder besonders dadurch in allen keinen vortheil schoͤpffen moͤgen
    1592 MünsterPolO.(Schlüter) 130
  • samt und sonders, conjunctim & separatim
    1738 Hayme 1066
  • wofern aber mehrere dann einer vor jemanden sich verbuͤrgete ... mit dem anhang: ein jeder vor alle, und alle vor einen, oder auch: samt und sonders, sich verschrieben ... auf solchen fall solle einer vor den andern hafften
    1738 HohenloheLR. III 15 § 6
  • sammt und sonders zeigt an, daß ihrer mehrere insgesammt, aber auch ein jeder insbesondere verbunden werde
    1762 Hellfeld IV 2354
  • wenn mehrere bevollmaͤchtigte ohne die klausel: samt und sonders, bestellt sind, so kan keiner ohne mitwirkung des anderen etwas guͤltiges vornehmen
    1785 Fischer,KamPolR. II 218
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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