Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 2Samt/2samt

2Samt

, m.

der Stoff
  • alda ... soll im ... in ainer nacht unversehenlichen das haupt sein abgeschlagen worden, und wie die gemain rede, das er uf den sammat soll gesetzt sein worden, welche ehr dann (sover es anders ain ehr sein soll) allain denen illustribus personis bewisen wurt
    Mitte 16. Jh. ZimmernChr. II 307
  • das [Niderland] het revoltirt, darzu auch etlich groß herren im lande ... aber es gieng inen hernach nit wol darob, sonder warden uf den sammet gesetzt
    Mitte 16. Jh. ZimmernChr. III 315
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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2samt

, part.

gemeinsam, zusammen
vgl. Gesamthand

I samte Hand 

I 1 als Bezeichnung einer Rechtsgemeinschaft
vgl. Gesamthand
  • gedinge an verlegeneme mach he wol verlien mit der vrowen willen, unde svat dar ledich ane wert, durch dat sie beide en vulle lenrecht an deme gude hebbet mit samender hant untvangen; he hevet die lenunge unde den herschilt, unde sie hevet die selve lenunge unde die gewere
    1224/35 SspLehnr. Art. 56 § 5
  • den haluen hof heue he gegeven sinen kinderen mit samender hant
    1266/1325 HalleSchB. I 11
  • se [borgeren] hebbet ... gesworen, alle de schult de se nu schuldich sin ... to ... der stad noͤt, dat se de mit sampder hand endrechtliken gelden scullet
    1299 BrschwStR. § 14
  • so wor twe edher mer lovet mit samneder hant en lovede, dhat scolen se lesten, also se lovet hebbet
    1308/30 BremRQ. 110
  • dit god scolen se bemeygeren mit samender hant
    1316 HamelnUB. I 123
  • den bom de dar steit an mime houe schole we hebben to samender hant
    1322 Braunschweig/Lasch,NdStB. 76
  • wir sollen ouch den von H. halden ore sampte hant, also daz wir on sollen lyen ore gut brudern und bruderkindern, vettern und vettirkindern in sampte hand
    1324 MagdebUB. I 182
  • alle desse ... sake hebbe dessen ... broderen ... mit sameder hand an truwen ghelovet
    1342 HannovUB. 216
  • L.T, L.v.D. ... unde D.v.S. knapen, de mit uns unde wi mit en ghelovet unde lovet in dessen breve mit sameder hant vestliken
    1343 CTradWestf. I 136
  • wi ratman unde de gemeynhet der stades van Bremen doit witlic ... dat wi hebbet gelovet ... mit samender hant ... hern Rolve ... dat wi willet ... en helpen
    1344 BremUB. II 505
  • wi ... doen kundich ... dat wi zekert an guden truwen und lovet myt zammender hant in dessen breven, to betalene den borghermesteren ... vertigh mark
    1348 CoesfeldUB. I 52
  • hebbet lude lengut in samender hant, sterft der en, de lenerven hevet, de binnen iren iaren sin, wat men van ireme gude up nemet, dat scal men in weder gheven, wanne se to iren iaren komet
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. 52
  • hedde ein sakewalde mit anderen synen borgen gelovet mit samender hant ... stůrve dey sakewalde, dey anderen sulen dey samenden hant halden na haltnůsse des breyves
    1355 DortmStat. 96
  • ich M. ... wyͤdewe ... ich J. ... unde H. ... erkennen uns, daz wir mit samenden henden verkauft han ... achte schillinge colscher pennige
    1379 DOrdHessenUB. III 151
  • lave wy mit samender handt in guden truwen
    1388 BremUB. IV 128
  • geloven wir, vader ind dochter ... mit samender hand ind mallich van uns vur sich selver ass eyne entfangen hant in goden truwen
    1393 SGereonUB. 511
  • deit de erven klage nod umme or angestorven erve, und klagen sy eyner klage met samender hand, sy geven nicht wen eyn tuchgeld
    Ende 14. Jh. BerlinStB. 132
  • sint ik ene samende hant hadde med mineme vader, eft ik do icht mochte hebben med eme ene samende were
    2. Hälfte 14. Jh. RichtstLehnr. 518
  • wat also vorkoft wirt, dar is de samende hant mit gebraken; averst de settinge breket keine samende hant, wente men settinge losen mach
    14. Jh. Bunge,Rbb. 75
  • wii loven myd ener samenden hand, unde ene yewelke samende hand mit allem rechte vorvolged, stede unde vast to holdende, sunder yengherleye rechtgank, hulperede edder argelist
    1416 HanseRez. VI 186
  • wor twe edder mer lovet myt samender hant en lovede, dat scolen se lesten, also se lovet hebben
    1433 BremRQ. 241
  • de vorkopere loweden mit sameder handt an guden truwen ... den koper vorgenompt ... warschup to donde vor alle rechte bisprake
    1453 JbOldenb. 17 (1909) 292
  • geen man noch wijff ... en mogen geen husingen ... overgeven noch weerloes werden voirt gerecht, ten sy mit samender hant
    1456 UtrechtRBr. II 257
  • dat we mit ... fulbord der erbaren manschop ... unde der gantzen gemeynheit to W. myt samder hant vorkoft hebben ... veerteyn ferdinge
    1459 OsterwieckStB. 65
  • wan man den scheffen setzen soll so soll ihme der schultheiss vor und der spennisch vogt darnach nemen samentn eichender hant den eide
    1482 Untermosel/GrW. II 432
  • de buren laven gelik den vam adel gemeinlik mit einer samenden hand, averst nicht als breiflöfte
    vor 1531 RügenLR. Kap. 59 § 1
  • tenzy dat by vader ende moeder samender handt ter contrarie gedisponeert worde
    1544 Amersfoort 360
  • nimt ein mann syn wyff ut de gnadendochtern und bringet en hut tho sick, de gut ervet na der gnade und nicht na de samende hant
    1546 Transehe,LivlMannl. 116
  • die halfschit aller gereider und ungereider gutter, wilche sin fatter und moder samender hant besessen
    1554 BuchWeinsberg II 61
  • wir vorgemelten burgen reden und loben mit einer ungeteilden samenden sachweldigen und selbschuldigen handt
    1564 BrandenbSchSt. I 439
  • das der weg, so durch die reetwische gehet, von dem baurlage mit samender handt in bestande zu halten und zu vorfertigen
    1621 SchleswDorfO. 899
  • sobald der lehnman gemistet, solle ein scholtheiss die mistung besichtigen, deswegen dan der lehnman ihm ein flesch wein schuldich, welche sie beyde samenter handt drinken sollen
    1644 Untermosel/GrW. II 430
  • so werden auch die eckern, wan etwas vorhandten, zu sammeter handt genosen, doch ist keinem mehr schwein ein zu schlagen erlaubt, als er das iahr durch in seinem gutt erhalten kan
    1671 RheingauLändlRQ. 107
I 2
die samte Hand haben von mehreren Gleichberechtigten die Vertretung nach außen innehaben
  • an desen voerghenoemden goede hevet sijn ouste soen de samende hant
    1297 StUtrechtOorkB. V 350
II samtes Gut, Lehen gemeinsam besessenes (Lehns-)Gut
  • welk man vnde vrowe ... kyndere hebbet, vnde ere kindere al vthgheuen hebben vth eren samende gude, vnde darna de man effte de vrowe storue: so we dat levent beholt, schal besitten in deme samenden gude beth in synen ende vngedelet
    1292 HambStR. 74
  • des kindes vader hedde in sameden vnvorschededem gode gheseten
    14. Jh. HerfordRB. 50
  • dat wy hebben ... ghekoft twe provene ut unseme samenden ghude
    1412 GarzStB. 24
  • weer man of wijf, die weduen stuel besete ind kijnder behalden hedde, ind sich veranderwerven wolde, die mach sijnen kijnderen oir bestorven deylber guedt bewisen int wtsetten bij den maeghen des doeden ledes nae betemeliker eyschinghe des gueds. ind geschieden des nyet ind die veranderwervinghe gheschiet were, soe sall dat samende guedt mit den inghebrachten guede staen toe ghewinne ind toe verloesse
    1426/40 KleveStR. Art. 71
  • das sy sulch gut noch der teylunge in sampten lehen behalden solden
    1. Hälfte 15. Jh. MagdebSchSpr.(Friese) 530
  • vp dat ock de förstendome vnde lande vnuerrückt vnnd by beiden vnsen sönen vnd ören eruen erfflicken bliuen, so schüllen desüluen vnse sone, ein itlick in sinen dele dem andern erfhuldinge doin laten, van allen ören vndersaten in beiden delen beseten, vnd schüllen de lande van rö. kaisern vnd köningen to samenden lene entpfangen
    1495 Haltaus 1590
  • ock mogen beseten unde unbeseten luede tuegen brutschat, also verne alse dar erlick loffte geschen sy, dat sulve mach ock helpen tuegen de vader dem sone unde der dochter, unde de sone sodaen gelick wedder, also verne alse se neen sammet gudt thosamende hebben
    15. Jh. Hach,LübR. 571
  • dat ick met mijnen echten man ... zeliger in samenden guede geseten hebbe
    1554 MnlWB. VII 136
III
von Handlungen usw.
  • is it ein samend löfte, dat holden so vele binnen landes und tor stede und to betalende im vormöge sind; mosten de samende handbörgen der utheimischen edder der unvormögenen anpart gelden
    vor 1531 RügenLR. 169
  • die hüetung der beeste anlangendt, soll die samende baurschafft, soofft die notturfft es will erfürdren, sich deßfalß mit dem carpelvogt sowohl wegen des sueder- alß nordtmoers nach advenant und anzahl iedwedren alda habender beest der gebuer zu voreinbahren angelegen sein laßen
    1621 SchleswDorfO. 93
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